Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2329 - Gestrandet in Hangay

Titel: 2329 - Gestrandet in Hangay
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Prioritäten zu setzen.
    Ich erwarte, dass alle syntronischen Elemente aus der Notversorgung umgehend entfernt und durch positronische Bausteine ersetzt werden. Sobald die ersten Reaktoren ans Netz gehen, erhalten die subplanetaren Gewächshäuser Energie.
    Wir sind auf die Nahrungsproduktion angewiesen und dürfen keinesfalls riskieren, dass die Kulturen im Dauerfrost geschädigt werden. Die Wohnbereiche werden nachrangig versorgt. – Se-Lan, du begleitest mich; wir haben eine Reihe wichtiger Entscheidungen zu treffen."
     
    *
     
    Seinen Stellvertreter im Schlepp, stapfte Ron-Sha-R'itt durch die frühe Dunkelheit.
    Kaum ein fahler Lichtschimmer zeichnete sich ab.
    Mehrmals kamen ihnen Schatten entgegen, ohne sie zu bemerken. Es mochten Bewohner der umliegenden Gebäude sein, die nach der Ursache des Energieausfalls suchten. Vielleicht hatten einige Kartanin auch noch gar nichts davon bemerkt. Ron-Sha-R'itt' wollte Letzteres nicht ausschließen, denn vor allem Angehörige des Sicherheitsdienstes verweilten oft lange Zeit im Freien.
    Der Sturm peitschte den Schnee vor sich her und verwandelte die winzigen Kristalle in scharfkantige Geschosse. Es war besser, die Augen mit einer Hand bedeckt zu halten.
    Gemeinsam stemmten sich die beiden Graukartanin gegen den Sturm, der im Bereich des Zentrumsplatzes deutlich heftiger angreifen konnte. Sein Toben schien anzuschwellen... ..- aber da war noch etwas, ein dröhnendes Geräusch, wie Ron-Sha-R'itt es nie zuvor vernommen hatte.
    Das war nicht der Sturm, dieses Rumoren übertönte ihn, und es schien von überall her zu kommen. Als bebe der ganze Kontinent.
    Der Erste Bürger ignorierte den heranpeitschenden Schnee. Hastig blickte er um sich, aber da war nichts, was er als Quelle des anschwellenden Lärms hätte identifizieren können.
    Schrille Töne mischten sich hinein, sie kamen - Ron-Sha-R'itt schützte die Augen mit beiden Händen und legte den Kopf weit in den Nacken - aus der Höhe.
    War da nicht ein düsteres Glimmen, das die Wolkendecke durchdrang?
    Er blinzelte, stemmte sich gegen den Sturm, der eisig durch seine Kleidung fuhr.
    In der Tat, der rötliche Schimmer hatte nicht nur Bestand, er schien sogar größer zu werden. Sehr schnell schwoll er an.
    Ein Raumschiff!
    Es stürzt ab!, erkannte Ron-Sha-R'itt in Panik. Aber selbst wenn dem so war, es gab keine Fluchtmöglichkeit. Falls das Schiff in der Stadt oder nur in ihrer Nähe aufschlug, würden die explodierenden Reaktoren und Speicherbänke einen Feuersturm über die Küstenregion der Halbinsel hinwegpeitschen.
    Wenige Augenblicke, mehr Zeit blieb den ahnungslosen Graukartanin in U'Hartu ohnehin nicht.
    Atemlos blickte Ron-Sha-R'itt in die Höhe.
    Dieses düsterrote Glühen war weiter angeschwollen - wie eine in nächster kosmischer Nähe explodierende Supernova, deren Auflodern ausgerechnet jetzt Ultrablau erreichte. Die Wolkenbänke rissen auf, von der Gewalt eines in großer Höhe entfesselten Orkans gedankenschnell auseinander getrieben.
    Ein kugelförmiges Gebilde durchstieß die Wolken. Es war derart gigantisch, dass Ron-Sha-R'itts Verstand sich schlicht weigerte, seine Größe auch nur annähernd zu schätzen. Halb U'Hartu konnte unter diesem stählernen Ungetüm begraben werden.
    Ein flirrendes grünes Leuchten entstand unter dem Schiff. Ein Halbkreis mehrfach mannsdicker Strahlen, deren Schimmer den Schneesturm mühelos durchdrang, vereinte sich dicht über dem Boden - Über dem Raumhafen!, erkannte der Erste Bürger entgeistert - und bildete eine irrlichternde Kuppel, die gleich darauf in sich zusammensank.
    Der Schneesturm war nicht mehr. Ron-Sha-R’itt spürte Wasser im Gesicht. Es regnete. Entgeistert, registrierte er, dass die Temperatur sprunghaft angestiegen sein musste.
    Desintegratoren!, erkannte er zugleich.
    Das Kugelschiff setzt seine Waffen ein.
    Gelegenheit, über das Warum nachzudenken, fand Ron-Sha-R'itt nicht.
    Die gigantische. golden schimmernde Kugel stürzte nicht ab, tosende Impulsstrahlen brachen in dem Moment aus ihr hervor und verlangsamten die Sinkgeschwindigkeit. Aber sie hing schon dicht über dem Boden und würde mit immer noch verheerender Wucht aufschlagen.
    Das war nicht nur eine Kugel ... Ron-Sha-R'itts Hände verkrallten sich in seiner Kleidung. als er den gewaltigen Zylinder bemerkte. der aus der oberen Kugelhälfte aufragte und sich in der Schwärze über den Wolken verlor.
    Nicht nur die Atmosphäre, auch der Boden schien nun zu vibrieren. Ein dumpfes Grollen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher