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2321 - Schatten ÃŒber Halut

Titel: 2321 - Schatten ÃŒber Halut
Autoren: Unbekannt
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Eigenentwicklung - konnten sehr schnell erneuert werden.
    Schließlich war ein Linearkonverter nach nur 25.000 Lichtjahren ausgebrannt. Für eine trotzdem akzeptable Gesamtreichweite sorgte die Bestückung mit zehn Konvertern. Ungenutztes Volumen gab es zwischen der Kernzelle und den Modulblockschalen nicht.
    Als er die ersten Umbauten gesehen hatte, hatte Tolot sich prompt zu terranischem Zynismus hinreißen lassen: „Alle Lücken wurden effizient mit Waffensystemen voll gestopft." Unrecht hatte er damit nicht einmal.
    Die Bodenschleuse öffnete sich vor ihm, dann setzte ihn das Antigravfeld auf der Piste ab.
    Niemand war gekommen, um ihn zu empfangen. Aber damit hatte Icho Tolot gerechnet, denn Haluter waren immer eigenständige und distanzierte Individuen gewesen. Auf gewisse Weise lebte jeder sein eigenes Leben. unabhängig von allen anderen oder gar einer größeren Gemeinschaft. Dass sie dennoch zusammengehörten, hatten Krisenzeiten immer wieder bewiesen.
    Den Himmel sah Tolot von seiner Position aus nicht, nur die Phalanx der Raumschiffe, in welche Richtung er auch blickte. Die Sonne stand indes tief, und das dunkle Rot des beginnenden Abends spiegelte sich auf dem Boden.
    Tolot ließ sich auf die Laufarme nieder.
    Seine Finger verkrampften sich, als wolle er ein Stück des Heimatbodens herausreißen und für immer mit sich nehmen. Ein dumpfes Grollen drang aus seiner Kehle, ein Laut zwischen ohnmächtigem Zorn und Aggressivität, dann lief er los und hetzte mit weit ausgreifenden Sätzen in Richtung der Hafengebäude.
     
    *
     
    In schnellem Lauf jagte Evor Torkas die Schlucht entlang. Sein Kampfschrei wurde von den hoch aufragenden zerklüfteten Felswänden zurückgeworfen.
    Torkas schonte sich nicht. Zu lange hatte er gezögert, Halut zu verlassen, und nun hielt ihn die Erregung fest im Griff. Die Drangwäsche brach mit ungestümer Wucht über ihn herein.
    Ein zweiter Schrei offenbarte seine ganze Qual.
    Evor Torkas verfluchte die Hyperimpedanz. Früher wäre er innerhalb weniger Stunden schon weit draußen in der Galaxis gewesen, auf irgendeinem unbekannten Planeten, auf dem er im Kampf gegen eine urwüchsige Tier- und Pflanzenwelt seine Kraft beweisen konnte.
    Aber heute bedeuteten Stunden nur ein paar Lichtjahre, kaum mehr - er würde Tage, womöglich Wochen unterwegs sein, bis er endlich ein lohnendes Ziel fand.
    Die Terminale Kolonne TRAITOR ...?
    Torkas' Wissen beschränkte sich auf Bruchstücke, dennoch glaubte er, die Bedrohung einigermaßen einschätzen zu können. Diese Gefahr für die Galaxis erschien ihm um vieles größer als die Heimsuchungen der jüngeren Vergangenheit.
    Die Schlucht weitete sich, Pflanzenwuchs überzog die Geröllwüste. Torkas' Blick richtete sich in die Ferne, aber der Raumhafen, auf dem sein Schiff wartete, war noch nicht zu sehen.
    Er stürmte durch die letzten Windungen der Schlucht. Rhythmisch stampfend berührten seine Lauf arme und die Beine abwechselnd den Boden und katapultierten ihn förmlich voran.
    Immer weniger dachte er an seine nicht abgeschlossene Forschungsarbeit. Das neue Ortungssystem würde funktionieren, davon war er überzeugt. Sogar kleinste Objekte übten einen Einfluss auf die vierdimensionale Raumstruktur aus.
    Sobald es gelang, diese Verzerrungen anzumessen, wurde jeder Ortungsschutz zur Farce.
    Nur der Zwang zur Drangwäsche beeinträchtigte seine Planungen. Torkas verwünschte sich selbst dafür, doch konnte er die Kraft nicht länger unterdrücken.
    Wieder brüllte er seinen Zorn hinaus.
    Im Lauf verhärtete er die Zellstruktur, und Sekunden später, als die Schlucht ihre letzte Biegung machte, warf er sich mit ungebremster Wucht gegen den Fels.
    Torkas schrammte an der rauen Steilwand entlang, begleitet von einem Krachen und Bersten, als wolle der Berg sich auftun, dann ließ ihn der eigene Schwung abprallen, und er überschlug sich inmitten einer tosenden Gerölllawine. Seine angewinkelten Handlungsarme bohrten sich in den Boden und rissen den Untergrund über mehr als zwanzig Meter hinweg auf, schließlich endete die Bewegung, und Torkas wurde halb unter dem herabprasselnden Gestein begraben.
    Dumpf rollte das Dröhnen durch die Schlucht und verhallte schließlich.
    Augenblicke später geriet der Geröllhaufen in Bewegung. Evor Torkas stemmte sich auf beiden Armpaaren in die Höhe und schüttelte sich. Schnaubend wühlte er sich vollends unter den Steinen hervor und richtete sich zu seiner vollen Größe auf.
    Torkas überragte die
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