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2321 - Schatten ÃŒber Halut

Titel: 2321 - Schatten ÃŒber Halut
Autoren: Unbekannt
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subplanetaren Hangars. Über Halut tobte ein heißer Orkan hinweg.
    Ein unheimliches, anschwellendes Donnern erfüllte die Atmosphäre, als wolle der Planet in den nächsten Minuten auseinander brechen.
    Sechzigtausend Schiffe inzwischen. Mit höchsten Beschleunigungswerten jagten sie in den Raum hinaus und strebten auseinander wie der Inhalt einer aufplatzenden Samenkapsel.
    Vielleicht, überlegte Yusko Banis, war dieser Exodus in Wahrheit nichts anderes.
    Die Zukunft musste das erweisen.
    Irgendwo würden einige Haluter überleben und in Jahrzehntausenden eine neue Zivilisation hervorbringen.
    Sein Schiff gehörte zu den letzten, die den Planeten verließen. Schnell fiel die Heimat hinter ihm zurück. Die Atmosphäre brodelte; Staub war kilometerweit emporgerissen worden und verhüllte schmutzig grau die Sicht. Es war, als wolle Halut diesen Exodus nicht wahrhaben.
    Der Ortungsschirm war übersät mit auseinander strebenden Reflexen. Banis bezweifelte, dass all das unbemerkt bleiben konnte. Nur vier Lichttage jenseits der Sonne stand das Kolonnen-Fort der Chaosmächte. Vergeblich versuchte er mit der Hyperortung zu erfassen, was dort geschah.
    Die ersten fünf Minuten vergingen schnell.
    Yusko Banis ertappte sich dabei, dass er zwischen all den Ortungspunkten nach neu aufflammenden Signalen suchte. „Wenn die Traitanks angreifen, wirst du sie sehen", hatte Tolot ihm gesagt. „Aber keine Sekunde vorher."
    Nichts geschah.
    Die aufgezwungene Funkstille machte es nicht leichter. Wie gerne hätte er sich jetzt mit anderen über die unerträgliche Situation in der Galaxis ausgetauscht.
    Gelebte Distanz und Individualität endeten für jeden Haluter da, wo das Volk in seiner Gesamtheit betroffen war.
    Fünfzehn Minuten ...
    Tolots HALUTA war noch nicht zurückgekehrt.
    Icho Tolot lebte nicht mehr. Mit jeder Minute, die ohne eine Nachricht verstrich, glaubte Banis, das deutlicher zu spüren.
    Tolot, sein Vorbild, seit er denken konnte, hatte den Einsatz zu hoch gewählt. „Wenn es so sein sollte, Banistos, setz alles daran, die Terraner zu informieren.
    Perry Rhodan muss erfahren, wie ich gestorben bin." Yusko Banis ballte die Hände, als Tolots Bitte in ihm nachklang.
    Die Andruckabsorber brüllten auf.
    Eingeblendete Skalen zeigten den ansteigenden Energiebedarf.
    Gedankenschnell zog Yusko Banis sein Schiff aus dem Kurs. Das verschaffte ihm ein paar Augenblicke, gerade Zeit genug, um die Gravitations-Schockwelle zu erkennen, die Tausende Kilometer hinter ihm entstand und seinen Raumer nur noch mit deutlich verminderter Wucht erreichte.
    Für Millisekunden schnellten die Messwerte auf über 60.000 Gravos empor.
    Die Traitanks waren da!
    Höchst vage hatte die Ortung einen flachen Diskus erfasst, aber die Daten waren zu gering für eine Bestimmung von Kurs und Geschwindigkeit. Trotzdem löste Banis die Transformkanonen aus. Weit hinter ihm, gut eine Million Kilometer entfernt, flammten die Explosionswolken auf. Den Traitank konnten sie nicht gefährden.
    Yusko Banis sah die Glut noch verwehen, den Tod spürte er nicht mehr. Innerhalb von Nanosekunden brach eine extreme Schwerkraftfront über das Schiff herein und komprimierte es zur Materiedichte eines Neutronensterns.
     
    *
     
    „Start der Traitanks! Die Flotte der Haluter ist mit allen Mitteln abzufangen!
    Einsatzbefehl ebenso für die Schiffe der anderen Forts!"
    Bebend, für den Terminalen Herold bestimmt, fügte Zerberoff hinzu: „Ich vernichte lieber einen Teil der Ressource, als diesem Diebstahl tatenlos zuzusehen.
    Keinesfalls darf publik werden, dass solcher Widerstand möglich ist!"
    Mit Genugtuung registrierte er, dass die ersten der Angreiferschiffe aus der Erfassung verschwanden. Die Potenzialwerfer des Forts ließen ihnen keine Chance. Innerhalb von Sekunden wurden die Kugelraumer zerstört.
    Der Herold schwieg. Aber er war ein Stück näher gekommen, stand nun dicht neben Zerberoff und schien das Ortungsholo in seiner Gesamtheit erfassen zu wollen.
    Die Schiffe, mit denen die Kalbarone und die beiden Vizekapitäne nach TRAICOON 0106 gekommen waren, beschleunigten bereits. Die ersten Traitanks des eigenen Geschwaders verließen die Hangars; innerhalb kürzester Frist waren alle 484 Einheiten im Raum.
    Trotz höchster Triebwerksleistung würden nahezu drei Minuten bis zum Überlichtmanöver vergehen. Zerberoff versuchte, ruhig zu bleiben, doch er konnte es nicht. Der Terminale Herold verbreitete Eiseskälte, hinzu kamen die Aura der Furcht und das
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