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2319 - Die Siedler von Vulgata

Titel: 2319 - Die Siedler von Vulgata
Autoren: Unbekannt
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zurückkehren können. Und wer zur Kolonne gehört, darf diese niemals wieder verlassen. Das ist unumstößliches Gesetz. Wir waren also gezwungen, ihr mit unserem Schiff zu folgen, Generation um Generation. Die Zahl der Gelege ging zurück, weil unsere Weibchen unter den falschen Bedingungen lebten, so lange, bis nur mehr 110 Galchinen übrig waren. An diesem Punkt beschloss die letzte Generation, die Flucht zu versuchen."
    „Wo sind die anderen 108 Unholde?", fragte der Patriarch. „107." Velved Karwai sagte es leise, beinahe traurig.
    Kantur Gotha folgte seinem Blick auf den breiten Rücken des toten Galchinen. „Meinetwegen, 107. Wo sind sie?"
    „Im Wald Vanderbeytens. Unser Raumschiff haben wir in eure gelbe Sonne geflogen und so einen Unfall vorgetäuscht.
    Es ist zerstört."
    Der Patriarch erbleichte. „Das heißt, ihr könnt nicht wieder verschwinden von hier?"
    Laut redeten die Ältesten durcheinander.
    Sie sprangen auf und stürzten zueinander, um sich zu besprechen. Einer von ihnen rief: „Warum Vanderbeyten?" Sie hielten inne, um die Antwort des Galchinen zu hören.
    Velved Karwai sagte: „Ohne euch kränken zu wollen, aber wir haben Vanderbeyten ausgewählt, weil es sehr unwahrscheinlich ist, dass irgendwer hierher flieht." Er fügte rasch hinzu: „Dennoch wird ein Untersuchungskommando kommen, um das Schicksal der Galchinen aufzuklären.
    Wir haben ein Notsignal gesendet, bevor wir unser Schiff in die Sonne schickten."
    „Wie bitte?" Der Patriarch trat auf den Galchinen zu. Er musste weit hinaufblicken, um ihn anzuschauen. Seine Kiefer mahlten vor Zorn. „Welcher Unfug ist das? Damit habt ihr die Kolonne geradewegs hierher geführt!"
    „Es war notwendig, Patriarch."
    Ein Ältester protestierte: „Wenn ihr untertauchen wollt, warum verratet ihr dann durch ein Notzeichen euren Aufenthaltsort?"
    „Wir mussten die Kolonne von einem Unfall überzeugen." Velved Karwai schnaubte. „Ohne Notsignal wüsste die Kolonne sicher, dass die Galchinen Deserteure sind, und würde auf Jahre hinaus unerbittlich jeden Stein nach unserem Verbleib umdrehen. Man würde uns früher oder später aufstöbern, egal wo, es gäbe niemals Sicherheit. Der einzige Ausweg ist, dass die Kolonne uns als Verlust abschreibt. Nur dann können wir auf diesem Planeten, der für die Kolonne unwichtig ist, einen neuen Anfang beginnen."
    Der Patriarch zischte böse: „Ihr habt euer Raumschiff zerstört, ohne zuvor überhaupt in Erwägung zu ziehen, dass wir euch möglicherweise auf diesem Planeten überhaupt nicht haben wollen! Und nun erwartet ihr freundliche Aufnahme von uns?"
    „Versteht mich doch!" Velved Karwai fuhr die Messerkrallen aus. Als er die erschrockenen Gesichter der Ältesten sah, bemerkte er es und zog sie wieder ein. „An Bord jeder Kolonnen-Einheit befinden sich Funkbojen, die verhindern, dass ein Kolonnen-Schiff sich absetzen kann.
    Gerüchte besagen, dass sich selbst in der Kleidung und in den Nahrungsspeichern Peilsender befinden. Wir mussten unsere Anzüge zurücklassen, unsere Waffen, unsere Ausrüstung und Nahrung."
    „Wenn ihr schon nicht ins All zurückkehren könnt, dann verlange ich, dass ihr wenigstens weit fortzieht von Vulgata." Zornesadern zeichneten sich an den Schläfen des Patriarchen ab. „Geht auf die andere Seite des Planeten! Wir wollen niemals einen Galchinen zu Gesicht bekommen, hast du das verstanden?"
    Velved Karwai schüttelte den Kopf. „Wir müssen hier bleiben, oder wir sterben. Ein Suchkommando der Kolonne wird nach Vanderbeyten kommen, um dem Notsignal nachzugehen. Kolonnen-Suchschiffe verfügen über die Möglichkeit, Lebewesen zu orten. Das einzige mögliche Versteck für uns ist eure Siedlung Vulgata. Wir müssen uns unter die Terraner mischen, um die Orter zu täuschen. Eine andere Chance, zu überleben, bleibt uns nicht."
    „Und wenn wir euch den Unterschlupf verweigern?"
    „In diesem Fall sind wir des Todes.
     
    15.
     
    Aschuk wehrte die Pranken ab, die ihn stützen wollten. „Lasst das!" Er war nicht so geschwächt, wie alle dachten. Das Röcheln hatte dazu gedient, Velved Karwai zu täuschen, damit er ihn zurückließ.
    Der Alte wurde nachlässig. Er hätte nie auf die vorgetäuschte Meuterei hereinfallen dürfen. Dass er Aschuks Pläne nicht durchschaute, zeigte deutlich, dass es Zeit war, ihn abzulösen.
    Er ging in die Mitte des Feldes. Dort reckte er den Kopf zum Himmel auf und brüllte.
    Aus zusammengekniffenen Augen sah er sich um. Es wirkte. Die Galchinen
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