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2317 - Arkons Fall

Titel: 2317 - Arkons Fall
Autoren: Unbekannt
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Veränderung war vorhanden ... was immer das bedeuten mag."
    „Was hat es zu bedeuten? Du kannst ruhig auch Vermutungen äußern."
    „Ich danke huldvoll für deine Großzügigkeit. Du weißt es schon längst selbst.
    Vielleicht haben sich all diese Opfer also sogar gelohnt ... falls es gelingt, aus den Messergebnissen einen Schwachpunkt abzuleiten." Aktakul fragte sich, ob in diesem Augenblick ihre Freundschaft auf dem Prüfstand stand, obwohl er gerade einen Verräter getötet hatte, um Bostichs Herrschaft zu sichern. Aber nein, dachte er. Aber nein. „Du hast diesen Schwachpunkt abgeleitet?"
    Das Frösteln hatte nachgelassen, doch jetzt setzte es wieder ein, stärker denn je. „Im Nachhinein habe ich rekonstruiert, dass der Angriff zwar erfolglos verlief, jedoch erst auf eben diese physikalische Veränderung hin der Angriff der Traitanks erfolgte."
    Nun erbleichte auch Gaumarol. „Und zwar auf dem Fuß, mit weniger als fünf Sekunden Verzögerung! Die Gegenseite war also extrem aufmerksam und sehr, sehr schnell. Die hyperphysikalische Veränderung, die uns so unbedeutend erschien, wurde im Kolonnen-Fort demnach als Bedrohung eingestuft. Der anschließende Angriff erfolgte gezielt auf Raumfahrzeuge, die an dem Angriff teilgenommen hatten, und auf alle Einheiten, die in Reserve gestanden hatten."
    „Kann das Zufall sein?", murmelte Gaumarol. „Oder erfolgte dieser Gegenschlag tatsächlich auf Grund der Salve aus Geschütz Nummer zwölf?"
    Aktakul spreizte die Arme. „Kann es sein, dass wir mit unserem Angriff, mit einem der VRITRA-Geschütze, die Besatzung des TRAICOON-Forts gewaltig beunruhigt haben?"
    „Wie dem auch sein... dieser winzige, mit vielen Leben teuer erkaufte Lichtblick darf nicht erlauben, dass wir den Sinn für die Realität verlieren."
    Aktakul schüttelte sich, so kalt war ihm. „Nein. Aber wie willst du es verkünden, Gaumarol?"
    In Bostichs Blick schwang unsägliches Leid. „Keine Diskussion, alter Freund.
    Willkommen in der Wirklichkeit. Ich werde sie rufen und es kurz und schmerzlos machen."
    Schmerzlos, dachte Aktakul. Gab es jetzt, nachdem die Terminale Kolonne offensichtlich die Arbeit aufgenommen hatte, noch etwas anderes als Schmerz für das Kristallimperium?
     
    *
     
    Der Begam hatte gerufen, nein, sie zu sich beordert, und sie alle waren so schnell wie möglich gekommen. Bostich ließ den Blick über die Mitglieder des Berlen Than gleiten, des Zwölfer-Rats, des Regierungsgremiums des Großen Rates. Die Unsicherheit war ihnen allen anzumerken, mit Ausnahme von Aktakul vielleicht. Auch sein Freund schaute nicht glücklich drein, doch er wusste zumindest, was sie nun erwartete.
    Imperator Bostich I. räusperte sich kurz. „Die Ereignisse der letzten Tage zwingen uns, Konsequenzen zu ziehen", sagte er dann mit ernster Stimme. „Ich habe die Lage analysieren lassen, wieder und wieder, doch am Fazit hat sich nichts geändert."
    Zehn Arkoniden sahen ihn mit gespannter Erwartung an, nur Aktakul hielt den Blick gesenkt. „Wir können das Kolonnen-Fort nicht aufhalten", sagte er geradeheraus. „Wir können die Traitanks nicht aufhalten. Wir können die Peilimpulse des Dunklen Obelisken nicht stoppen und nicht abschirmen."
    Er fragte sich, was die Angehörigen des Zwölfer-Rats nun von ihm halten würden.
    Nach außen mochte er zwar kalt wie Eis wirken, doch in seinem Inneren brodelte es. Er fragte sich, was die Geschichtsbücher über ihn und diesen Tag berichten würden. Falls es in Zukunft überhaupt noch welche geben sollte ... zumindest arkonidische. „Ich habe keine andere Wahl", fuhr er fort. „Ich stufe Arkon hiermit ab sofort als verloren ein."
    Eisiges Schweigen. Niemand brachte einen Einwand, eine Erwiderung vor.
    Nicht, weil niemand es wagte, gegen das Wort des Imperators zu sprechen. Sondern weil niemand wusste, was er sagen sollte.
    Weil niemand auch nur den Hauch einer Idee hatte, die er dem Imperator und den anderen präsentieren konnte. „Wir alle werden natürlich tun, was in unserer Macht steht, doch zu einer ernsthaften Gegenwehr fehlen Arkon die Mittel."
    Sogar für ihn selbst klangen die Sätze wie Peitschenhiebe. Scharf, prägnant, schmerzhaft. „Arkon kann nicht gehalten werden. Es kann nur noch darum gehen, Arkon zurückzugewinnen. Wir müssen versuchen, die dazu nötigen Ressourcen unter Kontrolle zu behalten."
    Wie Blasterschüsse. Fauchend, tödlich. „Ressource, das ist das Schlüsselwort.
    Die Erkenntnisse, die Terra über TRAITOR gewonnen und an
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