Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
231 - Der Preis des Verrats

231 - Der Preis des Verrats

Titel: 231 - Der Preis des Verrats
Autoren: Mia Zorn
Vom Netzwerk:
abgeschlossen.
    >Keine mechanischen oder elektronischen Schäden feststellbar.
    Drei U-Men hatten ihm aufgelauert und ihre dehnbaren Finger über den schmalen Weg gespannt! Takeo identifizierte sie als Warlynne-Beta-Modelle, also die maskuline Variante. In ihren schwarzen Kampfanzügen glichen sie sich wie ein Ei dem anderen. Mit ihren haarlosen Köpfen hatten sie eine unheimliche Ähnlichkeit mit Arthur Crow. Nur waren sie dutzendfach stärker und schneller als dieser.
    Miki Takeo wusste, dass er es mit drei gut ausgestatteten Killermaschinen zu tun hatte, die er nicht unterschätzen durfte. Er tastete nach der Klappe in seinem rechten Oberschenkel, hinter der sich seine Laserpistole verbarg.
    >  Mechanische Fehlfunktion festgestellt.
    >  Pistolenhalterung lässt sich nicht öffnen.
    Miki Takeo blickte nach unten: Der Plysteroxpanzer war offenbar beim Sturz genau an dieser Stelle gegen einen Felsen geschlagen und hatte sich verzogen. Das würde sich schnell beheben lassen – mit dem passenden Werkzeug und einigen Sekunden Zeit. Beides stand ihm jetzt nicht zur Verfügung.
    Seine Ultraschallsensoren und Infrarottaster vermaßen den Feind: einsfünfundachtzig groß und etwa neunzig Kilo schwer waren die Körper der Warlynnes.
    Er sah, wie sie ihm synchron den rechten Mittelfinger entgegenstreckten. Im nächsten Moment würden sie ihre Waffen aktivieren!
    Miki Takeos Reaktionszeit war noch kürzer. Er warf sich zur Seite und aktivierte gleichzeitig die Abschussvorrichtung seines Fanghakens. Wenn er seine Primärwaffe nicht einsetzen konnte, musste er sich eben anders behelfen. Das reißfeste Seil, dazu gedacht, ihn bei einem Absturz zu sichern, zischte auf den Warlynne zu, der ihm am nächsten stand, während drei dünne Laserstrahlen den Felsen trafen, vor dem er gerade noch gestanden hatte. In kreiselnden Bewegungen wickelte sich das Seil um den Hals des anvisierten Beta-Modells. Die Spitzen des Fanghakens bohrten sich in dessen Hautschicht.
    Takeo kam auf der Erde auf und rollte sich blitzschnell weiter. Der Warlynne mit dem Fanghaken im Hals wurde nach vorn gerissen. Gleichzeitig feuerten die anderen beiden ein zweites Mal. Diesmal war er nicht schnell genug, weil sie seine Fluchtbahn berechneten. Es roch nach geschmolzenem Plysterox, als die Laserstrahlen über seine Panzerung glitten.
    Kein Problem, solange sie sich nicht auf einen Punkt konzentrieren können, dachte Miki und holte das Seil mit einem kräftigen Ruck ein. Der Warlynne flog regelrecht heran und krachte in seine Faust – die fast vollständig in seinem Brustkorb verschwand.
    Dies war die Schwachstelle der U-Men: Er hatte sie nie für den Kriegseinsatz konzipiert, sondern als »neue Menschen«, die mit der Bevölkerung in Einklang leben sollten. Dementsprechend bestand ihr Fleisch auch nicht aus Plysterox, sondern aus einem organischen Brei, der aus Leichenteilen gewonnen worden war und von winzigen Robots verfestigt und zusammen mit den elektronischen Bauteilen um ein Plysterox-Skelett angeordnet wurde. Nur in der Masse waren sie unüberwindlich; einzeln konnte man sie knacken.
    Er zog seine Faust gerade aus dem zerstörten Warlynne, als plötzlich eine weitere Gestalt in sein Sichtfeld kam! Kein U-Men… sondern ein Cyborg älterer Bauart! Mikis optische Sensoren erkannten in Zehntelsekunden einzelne Ersatzteile, die eindeutig in Amarillo gefertigt worden waren. Was hatte das zu bedeuten? Wer was das? Wie kam er hierher?
    Doch es blieb keine Zeit, diese Fragen zu klären. Immerhin schien der Neuankömmling auf seiner Seite zu stehen, denn er stürzte sich auf einen der verbliebenen Warlynnes.
    Die Irritation hatte Miki länger aufgehalten als gedacht. Als er sich wieder dem letzten Angreifer zuwandte, registrierte er, dass dieser den Laserstrahl nicht länger auf ihn gerichtet hielt – sondern auf einen Punkt über ihm!
    Takeos Kopf ruckte hoch, im selben Moment, in dem eine Felsplatte von der Größe eines Wagenrads ihn traf. Der Warlynne hatte auf den Überhang über ihm gezielt und den Stein abgesprengt! Nun feuerte er eine Salve kleiner Explosivgeschosse hinterher.
    Mehr konnte Miki nicht erkennen: Ein Hagel aus Staub und Steinen ging auf ihn nieder. Gleich der zweite Brocken setzte sein akustisches Sensorium komplett außer Betrieb.
    Takeo bäumte sich auf, schüttelte die Last ab. Durch den Staubschleier sah er nur noch undeutlich und schaltete seine Infrarot-Wahrnehmung zu.
    In einem Falschfarbenbild sah er mit gespenstischer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher