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2300 - Vorboten des Chaos

Titel: 2300 - Vorboten des Chaos
Autoren: Unbekannt
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auszukosten. Nur ein paar Minuten noch ... Nein!
    Rabozo galt als fähig, aber unbeherrscht. Nun hatte er Gelegenheit, das Bild geradezurücken.
    Er wich dem Feuer aus, das ein Oxtorner und ein Mann von Ertrus abgaben, und er sah den Assassinen neben sich sterben, weil er durch Gegenfeuer seine Position verriet. Opfer Nummer vierzehn. Dummköpfe, Rabozo hatte für keinen Mitleid.
    In kurzer Zeit war mit dem Eintreffen starker Kräfte zu rechnen. Zeit, den Einsatz abzubrechen. Rabozo rief per Kolonnen-Funk nach seinem Kommandeur – ohne Resultat, kein Wort von Facter. Möglich, dass er zu den Opfern zählte.
    Mitten aus der Residenz fing eben ein Sender zu funken an: „Rechner LAO-TSE", hörte Rabozo eine mechanisch klingende Stimme. „Initialisiere Prozess. Bitte warten. Initialisiere Prozess.
    Bitte ..."
    Die Terraner waren schnell. Rabozo nahm als sicher an, dass der Rechner mit dem Suprapuls nicht ernsthaft Schaden genommen hatte. LAOTSE wurde eben neu gestartet; ein paar Minuten, rechnete Rabozo, bis die wichtigsten Prozesse in der Residenz wieder in Gang kamen.
    Er wollte nicht warten, bis der Paratron wieder errichtet war.
    In dem Moment schob sich eine riesige Kontur vor das Panoramafenster, deren Details auf Grund der zahlreichen Schussmale kaum erkennbar wurden. Ein gewaltiger dunkler Körper verdeckte den Blick auf die Stadt.
    Rabozo erkannte, dass es sich um einen terranischen Kreuzer handelte.
    Die Terraner kamen nicht vom Boden her, durch den Hauptträger der Residenz und durch die Treppenschächte – sondern auf direktem Weg. Rabozo hörte sich keuchen. Eine Desintegrator-Kanone löste großflächig das Panzertroplon auf. Sekunden später blickte er in offen stehende Schleusen; ein Schwall Terraner ergoss sich in die Säle Crest und Lethos, jeder Einzelne in Schutzschirm und Kampfmontur gehüllt.
    Ein Ausschnitt Himmel strahlte blau, ein Paratronschirm, und Rabozo meinte eine gewaltige kelchförmige Kontur dahinter zu erkennen. Wie ein arkonidischer GWALON-Gigant.
    „Hier Rabozo!", vibrierte er über Kolonnen-Funk. „Kommandeur Facter ist gefallen, ich übernehme das Kommando. Ab sofort Rückzug zu den Dunkelkapseln! Ich wiederhole: Rückzug zu den Dunkelkapseln!"
     
    *
     
    Demetrius Luke drehte den Helmscheiben-Filter auf Infrarot und betrat als Erster den Lüftungsschacht. Dani Queenz folgte auf dem Fuß; und am Ende stieg selbst Ashlon Fogel hoch und schloss zu ihnen auf. Luke hätte Fogel liebend gern zurückgelassen.
    Sein Freund war Minister und kein Kämpfer. In dem schlecht sitzenden Schutzanzug sah er aus wie eine verpackte Wurst. Fogel war aus reiner Eifersucht dabei, weil er es nicht über sich brachte, Dani Queenz mit Luke allein zu lassen. Als gäbe es den Schimmer einer Chance, dass irgendetwas zwischen Luke und Queenz passieren könnte.
    Nichts in dem Schacht wies auf Mikro-Bestien hin. Doch Luke hegte keinen Zweifel, dass sie auf exakt diesem Weg die Konferenz erreicht hatten.
    „Wenn die Frage erlaubt ist, Demetrius", störte Ashlon Fogel von hinten, „wonach suchst du eigentlich?"
    Luke wandte nicht eine Sekunde den Kopf. „Irgendeinen Hinweis. Sie können von allen Seiten gekommen sein, diese Schächte verzweigen sich endlos.
    Vielleicht ist irgendwo eine Spur."
    „Sie werden sich den Weg kaum markiert haben."
    „Nein. So leicht wird es leider nicht sein."
    „Demetrius, das hat keinen Sinn. Soll ich dir ausrechnen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass ..."
    Luke hob die Hand. „Warte mal, Ash.
    Deine Rechenkünste sind mir bekannt."
    Fogel verstummte.
    Luke blieb vor einer Röhre stehen, die senkrecht abwärts führte. Etwa zwanzig Meter, schätzte er, dann mündete die Röhre im nächsten Schacht. Er kniete nieder, starrte den nach unten verlaufenden Abschnitt an – und stolperte über ein Detail, das ihn störte. Etwas hing an der Wand, doch er konnte nicht erkennen, was es war.
    Luke aktivierte seinen Antigrav. Aus der Beintasche zog er eine Lampe. „Wartet hier." Er sank den Schacht hinab und näherte sich dem Objekt sehr vorsichtig. Mit Agentenwerkzeug suchte er nach Hinweisen, ob es sich um eine Falle handelte.
    Kurz über dem Objekt verhielt er regungslos: ein Staub- oder Insektengitter. Das Gitter ließ sich im Schacht mechanisch öffnen und wieder verschließen; an seinem Scharnier hing es geöffnet nach unten. Den Wartungsrobs wäre dies nicht passiert. Exakt die Spur, nach der er suchte. Luke war sicher, dass die Angreifer das Gitter auf dem Weg zu
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