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2298 - Bericht eines Toten

Titel: 2298 - Bericht eines Toten
Autoren: Unbekannt
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PRAETORIA-Kernzelle aufgeschlagen hatte. Hier herrschte allerhöchste Betriebsamkeit. Ein Uneingeweihter hätte den Eindruck haben können, dass sie jeden Augenblick ins Chaos umzuschlagen drohte, doch dem war keineswegs so. Jeder wusste genau, was er zu tun hatte, jede Position war doppelt besetzt. Über jedem Pult der Arbeitsbereichsleiter schwebten Dutzende von Hologrammen, für jedes, das erlosch, bildete sich sofort ein neues mit jeweils aktuellen wichtigen Informationen und Auswertungen. Des Weiteren sorgten große Bildwände für dreidimensionale Darstellungen, deren Qualität beinahe an die normaler Hologramme dieser Größe reichte. Die eintreffende Informationsflut, die hier verarbeitet wurde, war gewaltig.
    Rhodan forderte die wichtigsten der nach Dringlichkeit geordneten Informationen an. „Zeitplan des Einbaus der Dissonanzkanonen?"
    Die 1220 von Luna gelieferten Dissonanzkanonen mit einer Kernschussweite von maximal fünf Millionen Kilometern boten die einzige Möglichkeit, zumindest mit einer gewissen Aussicht auf Erfolg gegen die Kybb-Titanen vorzugehen. Sie wurden zurzeit unter Hochdruck in die stärksten Einheiten der terranischen Flotte montiert. „Wir legen praktisch letzte Hand an. Zeitplan zwölf Minuten in Verzug."
    „Unbedingt aufholen", sagte Rhodan. „Oberste Priorität! Die Funkbrücke zum Tan-Jamondi-System?" Dort hielt sich derzeit Atlan auf.
    Vor Rhodan bildete sich ein Holo des Funkchefs. Der Mann schüttelte den Kopf. „Der Hypersturm irgendwo zwischen der Wega und dem Sternenozean von Jamondi legt noch immer jeglichen Nachrichtenverkehr lahm."
    Rhodan biss sich auf die Lippe. Die schlechten Nachrichten wollten nicht abreißen. Ohne .diese Funkbrücke konnte er Atlan nicht über den Zeitplan informieren. Was im Klartext bedeutete, dass er mit abgestimmter Hilfe von Atlans Seite nicht mehr rechnen konnte.
    Der Verlust traf ihn schwer. Jedes einzelne Schiff konnte den Ausschlag geben, das Zünglein an der Waage spielen. Ohne die Hilfe d„r Motana befanden sie sich in einer deutlich schlechteren Position, jeder Bionische Kreuzer dürfte entscheidender sein als zwanzig, dreißig Raumer Terras.
    Aber es ließ sich nicht ändern.
    Er musste weitermachen. Einfach nur weitermachen... „Bestätigung der Flottenkontingente", fuhr er fort. „Sonderflotte ENTDECKER II..."
    „Null Uhr dreißig", meldete die tiefe Positronikstimme. „T minus dreißig."
    Perry Rhodan straffte sich. „Letzte Abfrage. Bitte um Bestätigung. Einbau der Dissonanzkanonen?"
    „998 von 1220 eingebaut und einsatzfähig. Die restlichen 222 werden in etwa zwanzig Minuten eingebaut sein. Wir liegen zehn Minuten vor dem Zeitplan." Immerhin. Rhodan bedauerte lediglich, dass sich kaum Gelegenheit geboten hatte, die neuen Kanonen in Probeläufen auf ihre Wirksamkeit zu testen und die Besatzungen mit ihnen vertraut zu machen. „Funkbrücke zum Tan-Jamondi-System?"
    „Noch immer nichts. Der Hypersturm ist zu stark."
    Rhodan verbiss leise einen Fluch. „Flottenkontingente. Sonderflotte ENTDECKER Zwo?"
    Dabei handelte es sich um 700 ENTDECKER des Typs II der SATURN-Klasse, die gemeinsam mit 90 PONTON-Tendern einen eigenständigen Verband bildeten. Rechnete man die jeweils 60 Kreuzer der ENTDECKER II hinzu, handelte es sich um ein Kontingent von über 42.000 Schiffen. „Alle einsatzbereit."
    „Kontingent LFT-BOXEN?"
    Sie hatten 22.000 BOXEN der QUASAR-Klasse von jeweils 3000 Metern Kantenlänge beim Wegasystem zusammengezogen, einschließlich der 10.000, die vom LFT-Stützpunkt Rumal hierher abkommandiert worden waren. Diese Robotschiffe galten besonders unter den neuen Bedingungen als extrem schlagkräftig.
    Vielleicht ist das unsere stärkste Waffe, dachte Rhodan. Zumal wir keine Rücksicht auflebende Besatzungen nehmen müssen. „Allesamt einsatzbereit."
    „PRAETORIA?"
    „Einsatzbereit!"
    „TRAJAN?"
    „Einsatzbereit!", erklang die Stimme seines Sohns Michael. „Hiermit unterstellen wir uns deinem Oberkommando, Vater."
    „ELEBATO?"
    „Einsatzbereit!", meldete auch der Kommandant des Weißen Kreuzers. „Auch wir unterstellen uns deinem Oberkommando, Resident!"
    Rhodan nickte zufrieden und zögerte kurz. „Terranische Heimatflotte", sagte er dann. „Spezifikationen."
    Er hatte lange überlegt, ob er auch die übrigen Einheiten der im Wegasystem stationierten Terranischen Heimatflotte in den Einsatz bringen oder als Evakuierungsflotte für den Notfall bereithalten sollte. In einem Kampfeinsatz waren diese
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