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2290 - Daellians Kampf

Titel: 2290 - Daellians Kampf
Autoren: Unbekannt
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Kommandanten bestimmt. „Und deswegen greife ich nach jedem Strohhalm. Dieses Ding hier" - er deutete mit einem Fingertentakel auf die unscharfe Aufnahme der Rakete auf einem Nebenholo - „ist möglicherweise alt. Uralt. Es stammt vielleicht aus einer Zeit des Krieges. Es mag jener Schlüssel sein, der uns das Tor zum Parr-System öffnet."
    „Ich verstehe nicht..."
    „Streng deinen Kopf ein wenig an, Mann! Vielleicht musste die Rakete einem Ruf, der Generalmobilmachung Gon-Os, folgen. Dem Schwarmbefehl!"
    „Unmöglich! Der Krieg im Parrakhon-Haufen wurde vor elftausend Jahren beendet. Kein Befehlskode und kein Ruf wird über solch eine lange Zeit Gültigkeit bewahren."
    „Bist du dir sicher, Wasarkun?"
    „Es widerspräche krass jeglicher Form taktischer Flottenführung."
    „Ich darf dich daran erinnern, dass wir selbst nur deshalb in dieser Sonne braten, weil wir eine Botschaft in einer völlig veralteten Form der Nachrichtenübermittlung erhalten haben. Erst die Botschaft Myles Kantors hat uns über die Zustände auf der Erde informiert. Verfasst war der Bericht - oder Notruf - in einer Schrift und Kodierung, die weit über dreitausend Jahre alt ist. Dem Morsealphabet."
    DeMool schwieg, für einen Moment völlig verblüfft, und erteilte schließlich die erforderlichen Befehle
     
    2.
     
    Er glaubte zu erfrieren. Zu ersticken. Mit geplatzten Augäpfeln und gekochtem Blut zu enden.
    Er starbstarb' starb, immer wieder...
    Timm Kammschott erwachte, riss die Dunkelmaske von seinen Augen und blinzelte gegen blendendes Licht.
    Er drohte zu hyperventilieren, brachte die Atmung kaum unter Kontrolle.
    Es dauerte eine halbe Stunde, bis er sich so weit gefangen hatte, dass er aufstehen konnte.
    Seine Beine zitterten, doch immerhin schaffte er es bis in die Hygienezelle, um den Magen zu erleichtern. „Es wird Zeit, dass du deine Tabletten einnimmst", flüsterte eine zarte Stimme, als er in seine großzügig gestaltete Kajüte zurückkehrte. „Ein neuer Tag bricht an, Timm. Um zwölf Uhr Bordzeit beginnt deine Schicht. Davor hast du einen Termin in der psychologischen Betreuungsabteilung, und ich würde dir empfehlen, jetzt gleich deinen täglichen Spaziergang durch die bioponischen Gärten zu unternehmen."
    Timm schaltete angewidert die Stimme weg. Natürlich hatte sein persönlicher Gesundheitsberater Recht, und in gewissem Sinne war er auf ihn angewiesen. Aber wer ließ sich schon gerne das Leben entlang einer endlosen Reihe von Arztbesuchen, Therapien oder begleitenden Maßnahmen aufgliedern?
    Kammschott fuhr sich mit der Hand über den kahlen Kopf.
    Schon seit Beginn seiner Ausbildung zum Triebwerkstechniker und Hypertechnologie-Analytiker, Schwerpunkt praxisbezogene Anwendungen, litt er unter Panikattacken in der Schwereund Luftlosigkeit des Weltalls, ganz zu schweigen von nahezu unerträglicher Platzangst in Raumschiffen.
    Jene Leichtigkeit, mit der er das Wesen der Hypertechnologien verinnerlicht hatte, erschien anderen Menschen fast wie Zauberei. Seine Begabung im Umgang mit den klobigen Aggregaten und den zierlichen Hyperkristallen ließ ihn im Heer der Techniker wie eine blühende Rose unter Unkrautbüschen hervorstechen. Nein, er war kein Theoretiker, der alles in ellenlangem Formelwerk erklären und nachvollziehen konnte, beileibe nicht! Aber wenn es darum ging, mit Hilfe einer Drahtspule, weniger Tropfen Nano-Suppe und eines Kochlöffels einen Hypersender zu basteln - dann war er in seinem Element.
    Aber was nutzte ihm alle Begabung, wenn er, so wie knapp ein Zehntel aller Terraner, unter Raumkrankheit litt?
    Auch jetzt, während er über seine Probleme nachdachte, verstärkten sich die Ängste und Phobien. Er wusste und spürte augenblicklich, dass sich wenige Meter von ihm entfernt eine fast absolute Leere erstreckte, eine endlose Wüste ohne Horizont, ohne Ende, in die man fiel und fiel und fiel...
    Zitternd griff er nach seinen Medikamenten, Gesundheitspasten, Tranquilizern, Symbio-Kulturen und Gels. Er stopfte sie gierig in seinen Mund und spülte mit ausreichend Wasser nach. Bald würde es ihm besser gehen, bald...
    Es war ein Hasardspiel sondergleichen.
    Die gefürchteten Parr-Jäger konnten jederzeit in das Dyon-System zurückkehren und die RICHARD BURTON entdecken. Bereits dreimal während der letzten 24 Stunden hatten die Orter des ENTDECKERS auf kleinere Flottenverbände des Gegners angesprochen.
    Gon-O ahnte, dass sich die Terraner hier, in unmittelbarer Nähe, vor ihm verbargen. Er musste
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