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2269 - Die Todesgruppe

Titel: 2269 - Die Todesgruppe
Autoren: Unbekannt
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Eingebung gehabt, vielleicht eine Ahnung, vielleicht roch sie die Gefahr. Es spielte keine Rolle, denn eine Sekunde nachdem offenbar eine - oder mehrere - der anderen Gruppen in Gefahr geraten war, schlug der Feind zu.
    Keine zwei Meter vor Shavate entstand wie aus dem Nichts eine flimmernde Energiewand. Die Kämpferin fuhr herum; Rorkhete, der am Schluss ging, ebenfalls.
    Auch hinter ihnen hatte sich eine Energiewand gebildet. Plötzlich knisterte es in den Empfängern. Es wurde hell, grell, an den Augen schmerzend.
    Und dann brach die Hölle los.
    Das Strahlengewitter kam wie aus dem Nichts. Die elf Shoziden waren in ein grelles rotes Chaos aus Blitzen gehüllt, die sie innerhalb einer Sekunde verbrannt, pulverisiert oder in Stücke geschnitten hätten, hätten die Minipositroniken ihrer Kampfanzüge nicht noch schneller reagiert und die Schutzschirme aufgebaut. Die Männer und Frauen waren lebende Fackeln, feurige Phantome, die herumwirbelten und nach einem Gegner suchten, wo kein Gegner steckte. Das Knistern in den Funkempfängern machte jede Kommunikation unmöglich. Sie konnten sich nur durch Gesten verständigen.
    Im ersten Moment hatte Rorkhete geglaubt, die Welt müsse untergehen. Er drehte sich um die eigene Achse und suchte nach einem Ausweg. Erst als dieser Augenblick der Panik vorbei war, als er begriff, dass er noch lebte und offenbar im Schutzanzug sicher war, konnte er sich dazu zwingen, halbwegs klar zu denken.
    Ein Blick auf die ins Helmvisier eingeblendete Belastungsanzeige des Schutzschirms ließ die Angst sofort wieder ansteigen. Sie näherte sich rasch der kritischen Marke.
    Die aus den Wänden, der Decke - was wusste er! - kommenden Strahlen heizten sie im wahrsten Sinn des Wortes ein. Die Temperatur der Umgebung stieg rasant an und betrug jetzt schon über hundert Grad.
    Sie waren durch die beiden undurchdringbaren Energievorhänge in einer kleinen Kammer eingesperrt, in der sich die mörderischen Energien austobten. Rorkhete hörte sich schreien, auch wenn er wissen musste, dass niemand ihn hörte, vor allem Shavate nicht. Er suchte sie unter all den flammenden Schemen, aber genauso gut hätte er einen Stein unter zehn anderen suchen können. Sie waren alle nur feurige Bälle, aber einer von ihnen begann jetzt zu schießen - mitten in die Decke hinein.
    Rorkhete konnte keinen Sinn darin erkennen. Er schrie weiter, brüllte sich die Angst aus dem Leib. Zweihundert Grad! Sie würden schmelzen, in einem Sekundenbruchteil tot sein, wenn die Schirme zusammenbrachen - und sie standen kurz davor.
    Dann schössen immer mehr, scheinbar blind in die Decke und die Wände hinein. Er hielt es immer noch für Wahnsinn, tat es aber auch.
    Sie sind die Todesgruppe!, dachte er verzweifelt. Dreihundert Grad! Sie sind geschulte Elitekämpfer! Sie müssen wissen, was sie tun!
    Die Belastungsanzeige überschritt die kritische Marke. Sie stand schon bei 115 Prozent und stieg schnell weiter. Es konnte sich nur noch um Sekunden handeln, bis ...
    Rorkhete schrie, aber jetzt schrie er vor Angst.
    Er würde hier sterben! Er würde sterben, nur weil er sich etwas hatte beweisen wollen! Er war so besessen von dem Gedanken gewesen, so stark wie die Mitglieder der Todesgruppe zu sein, dass, er den Verstand verloren hatte, jeden Bezug zur Realität.
    Es gab einen furchtbaren Knall. Ein Blitz, heller als alle vorherigen, löschte das Licht aus, verschlang die Welt, explodierte in seinem Bewusstsein. Er war blind und taub.
    Es war zu Ende. Sein letzter Gedanke galt Shavate und seiner Vermessenheit. Er sah ihr Gesicht groß vor sich, riesig, überdimensional... Dann war nichts mehr.
    Ein Klatschen, dann wieder ... Stöße gegen die Schulter, die Brust. Stimmen, ganz weit entfernt; dann lauter ...
    Rorkhete schlug die Augen auf. Zuerst -sah er nichts, nur Helligkeit. Er hatte ein Gesicht vor sich, riesig, alles ausfüllend. Shavates Gesicht. Es lächelte ihn an. Er wollte den Arm heben und danach ausstrecken, aber dann löste es sich mit dem Licht auf. Nein, das Licht erlosch nicht. Es wanderte nur zur Seite, war nicht mehr so grell. Und die Stimmen ... Es war nur eine, dumpf, grollend ...
    Er sah wieder ein Gesicht. Es schälte sich aus den Nebeln, die ihn umfingen. Er sah es hinter einer Helmscheibe und erkannte es doch sofort. Es war nicht Shavate, sondern ... „Tremoto", stöhnte Rorkhete. Es war ein gequältes Krächzen, aber selbst das eine Wort tat weh. „Na endlich!", hörte er. Tremotos Stimme klang verzerrt aus dem
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