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2253 - Kybb-Jäger

Titel: 2253 - Kybb-Jäger
Autoren: Unbekannt
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waren in ihrer Gesamtheit ebenso wie die Biotroniken Amalgame, eine Mischung aus biologischen Komponenten, verkörpert in Psi-Kraft, und Technik. Die BLUTMOND besaß wie jedes herkömmliche Raumschiff eine Fülle von technischen Aggregaten, die unabhängig von den Psi-Gaben der Besatzung arbeiteten.
    Echophage dirigierte Jospeth von Raum zu Raum, stellte ihm Fragen nach dem Zustand der Aggregate, ließ sich die Werte der Not-Displays vorlesen. Beinahe eine Stunde verging, ohne dass sie mit der Reparatur begonnen hätten. Jospeth wurde ungeduldig. „Wenn wir noch lange durch den Maschinentrakt stolpern, stürzt die BLUTMOND in die Sonne, bevor wir Lashunda gerettet haben", bemerkte er, Eehophage schien den Sarkasmus nicht zu hören. „Du irrst dich", beschied er dem Todbringer nur. „Die Reparatur hat längst begonnen. Die Bestandsaufnahme ist integraler Teil des Reparaturprozesses."
    Schließlich, eine weitere Stunde war vergangen, dirigierte die Biotronik Jospeth zum Deck 3, in dem die Explosion und das Feuer gewütet hatten. Jospeth war erleichtert, als sich herausstellte, dass Eehophage nicht die Absicht hatte, die ehemalige mittlere Zentrale zu betreten. Stattdessen widmete sich die Biotronik mit Hilfe Jospeths ausführlich den übrigen zerstörten Sektionen und insbesondere der Übergangszone zwischen Unversehrtheit und Vernichtung.
    Mit unerschütterlicher Geduld fragte Eehophage Jospeths Beobachtungen ab. Die Monotonie ging dem Motana schließlich derart auf die Nerven, dass er sich gewünscht hätte, Medillin hätte sich gemeldet und ihn nach seinen Fortschritten befragt. Ihr Schweigen, ihr Nicht-Nachbohren war ein so unerhörter Vorgang, dass er Jospeth unruhig machte. Das war nicht die Medillin, die er kannte - und, stellte er irgendwann fest, das war nicht der Jospeth, den er kannte: Er hätte niemals geglaubt, dass er sich eines Tages nach Medillins Stimme sehnen würde.
    Dann versiegte der Strom von Abfragen der Biotronik. „Eehophage?", flüsterte Jospeth unsicher. Versuchte der Rechner verzweifelt, einen Reparaturplan auf der Basis der Bestandsaufnahme zu erstellen? Oder waren die Stachler auf den Verbund aufmerksam geworden?
    Einige Sekunden später sagte die Biotronik: „Wir können weitermachen. Hast du das Material und die Werkzeuge bereit?"
    „Natürlich."
    „Gut."
    Eehophage führte Jospeth in eine Kabine, die zur Hälfte ausgeglüht, zur anderen mit dickem schwarzem Ruß belegt war. „Hier!", befahl die Biotronik. Der Todbringer legte die Tasche ab und begann, ihren Inhalt auf dem Boden auszubreiten. „Was zuerst?" Jospeth hielt eine Art Skalpell in der Hand. Wieso, konnte er selbst nicht sagen, aber es schien ihm passender als einer der Beutel - und seine nervös zitternden Finger hatten etwas, an dem sie sich festhalten konnten. „Zuerst brauchen wir noch etwas. Etwas, ohne das die Reparatur nicht durchgeführt werden kann."
    „Was ...? Wieso sagst du das erst jetzt? Ich will nicht noch einmal in den Kybb-Raumer..."
    „Das verlange ich auch nicht. Das Notwendige befindet sich in ausreichendem Maß an Bord der BLUTMOND."
    „Und um was handelte es sich?"
    „Um Wasser."
    „Wasser?"
    „Du hast richtig gehört. Ungefähr zwanzig Liter dürften genügen."
    Jospeth wartete vergeblich darauf, dass die Biotronik ihre Äußerung als Scherz enthüllen würde. „Worauf wartest du?", fragte Eehophage schließlich. „Bin schon auf dem Weg!"
    Jospeth ging in eine der unversehrten Kabinen, fand dort einen eimerähnlichen Behälter aus Plastik, füllte ihn in der Hygienezelle mit Wasser und kehrte keuchend - verflucht, war das Ding schwer! zu seinem Werkzeug zurück. „Wasser ist da."
    „Gut. Nimm den Antigravgenerator."
    „Habe ihn."
    „Erzeuge ein Feld, in dem Schwerelosigkeit herrscht. Durchmesser ungefähr 30 Zentimeter."
    Jospeth betätigte die Kontrollen. Im dritten Anlauf gelang es ihm, das Verlangte zu erzeugen. „Bewege das Feld an die Wand vor dir. Ja, gut so ... noch etwas höher ... Stopp, fixiere das Feld hier!"
    Jospeth tat wie ihm geheißen. „Fülle das Wasser in das Feld."
    Der Motana hob den Behälter und kippte ihn über dem Feld aus. Der Sturz des Wassers stoppte abrupt in dem Feld. Es bildete eine kompakte Blase. Der Antigravgenerator musste zusätzlich zu dem Antigravfeld einen schwachen Energieschirm erzeugen, der es in Position hielt. „Gut so?"
    „Ja. Nimm jetzt die Beutel. Gib von jeder der Substanzen eine halbe Füllung des Dosierlöffels in das Wasser. Von
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