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2253 - Kybb-Jäger

Titel: 2253 - Kybb-Jäger
Autoren: Unbekannt
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dem Stoff aus dem großen Beutel gib zwei ganze Löffel hinzu."
    Jospeth machte sich daran, Echophages Anweisungen zu folgen, doch er konnte das Gefühl nicht abschütteln, ein unsinniges Ritual zu absolvieren. Vielleicht war Eehophage einfach ein boshaftes Wesen und inszenierte zur Erheiterung der Mannschaft der SCHWERT eine Scharade auf Jospeths Kosten, testete aus, wie weit der Todbringer gehen würde.
    Jospeth hielt inne. Eehophage wollte ihn als ein williges Werkzeug - und er würde eines sein, wenn er es sich gefallen ließ. „Eehophage, was tue ich hier?"
    „Du versuchst, Lashunda zu retten. Das wolltest du doch."
    „Nein, ich meine jetzt, in diesem Augenblick. Was sind das für Substanzen?
    Welchem Zweck dienen sie?"
    „Das ist nicht von Belang für dich."
    Als Jospeth keine Anstalten machte, die Reparatur fortzusetzen, sagte die Biotronik: „Also gut. Es handelt sich dabei um verschiedene Mineralien."
    „Darauf bin ich auch schon gekommen. Wozu dienen sie?"
    „Sie schaffen ein Mikroklima, das nötig ist, um die Reparatur zu ermöglichen."
    „Klima? Unter Wasser?"
    „Mit ist kein anderer Begriff zugänglich."
    Jospeth hatte genug. Eehophage führte ihn an der Nase herum. Wieso, konnte Jospeth nicht sagen. Vielleicht aus einer Laune heraus. Lashunda hatte auch welche gehabt, erinnerte sich Jospeth. Ihre schlechten Tage, an denen man ihr nichts recht machen konnte. Der Motana hatte sie fast vergessen, als wäre die Erinnerung an die schlechten Seiten Lashundas zusammen mit ihr selbst gestorben.
    Jospeth ließ die Beutel achtlos auf den Boden fallen. „Was tust du da?", rief Eehophage. „Die Beutel könnten platzen und ..."
    „... und wennschon? Dann hätte dieses seltsame Spiel ein Ende!"
    „Spiel? Was willst du damit sagen?"
    „Dass du mich zum Narren machst!"
    „Das tue ich nicht!"
    Jospeth hielt inne. Echophages Antwort hatte ehrlich geklungen. Ein schriller Unterton hatte sich eingeschlichen, der anzeigte, dass die Biotronik der Verdacht, sie könne ihn, Jospeth, belügen, verletzte. „Also gut, vielleicht sind deine Absichten ehrlich - aber wieso bist du dann nicht ehrlich zu mir?"
    „Aber das bin ich!"
    Wieder dieser Unterton. „Wieso behandelst du mich wie einen Handlanger, gibst mir nur winzige Häppchen deines Wissens preis? Ich soll die Drecksarbeit für dich erledigen, aber du lässt mich im Dunkeln tappen! Wieso?"
    „Weil ..." Jospeth glaubte zu hören, wie die Biotronik tief Atem holte. „Weil ich nicht mehr weiß, als ich dir gesagt habe."
     
    15.
     
    „Was willst du hier?"
    Der Kybb-Trake, der hinter seinem Schreibtisch an einem Stehstuhl lehnte und Katter den Weg zu seinem Ziel versperrte, sah nicht auf.
    Niemand hatte es bislang getan. Katter hatte beinahe .ein Dutzend Vorzimmer, Sicherheitschecks und immer großzügiger werdende Büros durchlaufen, aber k'ein Trake hatte es für nötig befunden, zu ihm aufzublicken. Alle hatten auf ihre Displays gestarrt, als spielten sich dort die Dinge ab, die unendlich wichtiger waren als der kleine Achter, der sich aus unerfindlichen Gründen in die Oberdecks verirrt hatte. „Ich habe gefragt, was du hier willst!"
    Ihre Beiläufigkeit, die selbstverständliche Arroganz, mit der die Traken der oberen Etagen auf ihn herabblickten, hatte Katters Stolz verletzt, hatte die Furcht, die während der langen Fahrt im Antigravlift beinahe übermächtig geworden war, in kalte Wut von nicht minderer Stärke verwandelt.
    Der Trake blickte weiterhin nicht von seinem Display auf. In seinen Augen spiegelte sich der Inhalt des Schirms. Katter glaubte lange Zahlenkolonnen erkennen zu können, unterbrochen immer wieder von Lichtexplosionen. Nur ihnen hatte er es zu verdanken, so weit vorgestoßen zu sein. Seine Gegenüber hatten ihn durchgewinkt, weil es der schnellste Weg gewesen war, ihn loszuwerden. „Ich will Iant Letoxx sprechen", sagte Katter. „Ha!" Der Trake sah tatsächlich für einen Augenblick, eine kurze Musterung Katters, auf.
    Katter fragte sich, was auf dem SPURHOF vor sich ging. In den unteren Decks war nichts von aufregenden Entwicklungen zu spüren gewesen. Der - seit der Krankheit der Maschinen über alle Maßen beschwerliche - Alltag ging dort seinen Gang. „Ich mache keine Witze", sagte Katter. „Ich will Iant Letoxx sprechen!"
    „Dann mach eine Eingabe. Geh den vorgeschriebenen Weg. Wenn du alle Formulare korrekt ausfüllst, wirst du eines Tages deine Minute bei ihm bekommen!"
    „Ich brauche die Minute jetzt."
    „Du hast
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