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2249 - Die Blutnacht von Barinx

Titel: 2249 - Die Blutnacht von Barinx
Autoren: Unbekannt
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Realisierung einer Anbindung an den relativ nahe gelegenen Arphonie-Haufen nahmen Gestalt an. „Lyressea, meine Schwester..."
    Die Mediale Schildwache wandte sich nicht um, obwohl alles in ihr danach drängte, sondern wartete, bis leise Schritte hinter ihr erklangen. „Ist die Zeit unserer Sicherheitsverwahrung endlich vorüber, Homunk?", fragte sie.
    Er blieb neben ihr stehen, doch sie wandte den Blick immer noch nicht. „Hat ES seine Schwächephase überwunden?"
    Homunks Hand legte sich auf ihre Schulter. Erst jetzt schaute sie auf. „Acht Jahre Abgeschiedenheit sind genug", sagte Lyressea. „Vor allem frage ich mich, wie viel Zeit außerhalb der Hyperkokons vergangen sein mag."
    Homunk ging nicht darauf ein. „Ich bin gekommen, um dich zu warnen", stellte er bedächtig fest. „Trotz der Verbannung agieren die finsteren Mächte weiter. Sie sind gegenwärtiger, als ES befürchtet hat. Warum folgst du nicht deinen Gefühlen, Schwester?"
    „Tagg Kharzani? Handelt er noch im Sinn der Schutzherren?"
    Homunk hatte seine Hand wieder zurückgezogen. Zumindest gewann Lyressea diesen Eindruck. Aber dann stellte sie fest, dass sich seine Erscheinung schon wieder verflüchtigte. Sein Körper wirkte mit einem Mal durchscheinend und unfertig. Seine Stimme wurde leiser, hallte wie aus weiter Ferne heran. „... die Wächter haben eure Versuche gemeldet, den Kokon aus dem Hyperraum zurückzuversetzen. Versucht es besser nicht, Lyressea, denn die Folgen könnten unabsehbar sein. Zapf- und Projektorstationen wurden von ES in vielen Spendersonnen installiert - ihr Energiefluss würde den Sternenozean schädigen."
    Dann war Homunk verschwunden. Lyressea blickte lange auf die Stelle, an der ES' Bote eben noch gestanden hatte. Das Summen, das einen Anruf über die Bildsprechverbindung meldete, ignorierte sie.
    Minuten später stürmte Hytath in ihr Büro. „Ich weiß, dass du hier bist, Lyressea. Warum nimmst du meinen Anruf nicht entgegen?"
    „Homunk war bei mir. Er hat vor weiteren Versuchen mit dem Hyperkokon gewarnt."
    Hytath bedachte sie mit einem Augenaufschlag. „Das Problem erübrigt sich vielleicht bald", stellte er unumwunden fest. „Du hattest möglicherweise Recht mit deinen Bedenken."
    Ausgerechnet jetzt verstand sie nicht, worauf er anspielte. Ihre Gedanken befassten sich noch mit dem Boten von ES. „Tagg Kharzani spielt falsch!", sagte ihr Bruder. „Mir ist noch unklar, was er beabsichtigt, aber ich habe die Kopie eines chiffrierten Datensatzes erhalten, der angeblich geheime Pläne enthält."
    „Und ...?"
    „Die Dekodierung läuft."
    Lyressea brauchte nicht zu fragen, woher die Daten kamen. Mit dem Projekt DISTANZSPUR war ein Heer der fähigsten Köpfe befasst. Obwohl die Kybb, mit Unterstützung der Techniten aus den Titanen, die Leitung und Koordination innehatten, hatte sich ein Shozide bis in die Spitzengruppe emporgearbeitet. Hytath hatte dem Mann vor langer Zeit das Leben gerettet, und der Shozide hatte geschworen, diese Schuld abzutragen.
    Sie mussten länger als einen Tag auf den Klartext warten. Dann entstand vor ihnen eine Sternkarte, die sie schon kannten. Sie zeigte markante Details des Sternenozeans von Jamondi. Tagg Kharzani hatte diese Karte der Versammlung der Schutzherren und Schildwachen vorgestellt und die eingetragenen Positionen als relevant für die Vermessung des Hyperkokons bezeichnet. Jetzt gab es einige Punkte mehr. Vor allem war der Sternhaufen in strategische Zonen gegliedert.
    In den Erläuterungen war keineswegs von Hyperkokons und DISTANZSPUR die Rede.
    Hier ging es um Aufmarschgebiete und Prioritäten bei der Zerschlagung gegnerischer Kapazitäten. „Es gibt keine Gegner in Jamondi", stellte Lyressea tonlos fest. „Für Tagg Kharzani schon", sagte Hytath. „Uns!"
    „Nein", widersprach Gimgon. „Das ist ausgeschlossen. Tagg Kharzani mag undurchsichtig sein, aber ein zweiter Verräter an unserer Sache ist er nicht."
    „Bist du sicher?", fragte Lyressea. „Der Aufmarschplan ist kein Scherz", wiederholte Hytath. „Er ist bitterer Ernst, und wenn wir nicht entschlossen handeln..."
    „Ich rede mit ihm."
    „Du verstehst noch immer nicht!" Lyresseas Stimme war klirrend wie Eis. „Tagg Kharzani will die Macht! Er wird das vollenden, was Gon-Orbhon nicht vermocht hat."
    „Ich hoffe, dass ihr euch irrt." Gimgon machte auf dem Absatz kehrt und ließ sich hinter seiner Arbeitskonsole nieder. Mehrere Holokuben entstanden. Er nahm die notwendigen Schaltungen mit
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