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2243 - Die Mediale Schildwache

Titel: 2243 - Die Mediale Schildwache
Autoren: Unbekannt
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ihr...
    Ein Schatten legte sich über Rhodan, bedrohlich wie der eines Raubvogels. Der Terraner riß den Kopf hoch, sah einen stromlinienförmig geschwungenen Umriss über sich. Der Bagger wurde brutal aus dem Schmelzwasser gerissen, dem Umriss entgegen.
    Augenblicke später fand sich Rhodan im Hangar eines Bionischen Kreuzers wieder. Er desaktivierte die Schirme. Motana stürmten auf ihn zu, halfen ihm aus der Kabine, riefen aufgeregt, als sie die Schildwache in der Baggerschaufel entdeckten. Zwei Motana nahmen Rhodans Arme, legten sie über ihre Schultern und trugen ihn mehr, als dass sie ihn führten, davon in Richtung Krankenstation.
    Durch die geöffnete Hangarluke blickte Rhodan auf die schmelzende Eiswüste, die unter dem Schiff dahinraste. Sein Lagerplatz kam in Sicht, eine Eisscholle in einer neu entstandenen See. Im selben Moment, als der Kreuzer über ihn hinwegflog, kam die Scholle ins Rutschen. Rhodans improvisierter Hund bäumte sich auf und versank in den Fluten. „Tut mir Leid, Kumpel", flüsterte Rhodan. „Wollte dich nicht im Stich lassen."
    Die Motana zu seiner Linken warf ihm einen besorgten Blick zu. „Mit wem redest du?"
    „Ach, niemandem."
    Die GRÜNER MOND hob den Bug und beschleunigte.
    Iant Letoxx verfolgte über ein Holo das Geschehen im Labor der TYBBTAN. Gesh Heg'Prombo bellte Befehle, seine Assistenten, Fünf-Plane allesamt, machten sich fieberhaft an die Arbeit. Sie umschwärmten die halb transparenten Behälter, in denen sich die gefundenen Kyber-Neutros befanden.
    Die obere Hälfte der Behälter war mit Flüssigkeit gefüllt, einem Basisflüid. Eine zähe Masse, in der biologische Gallerte und winzige Funktionselemente schwebten. Im unteren Teil befanden sich miniaturisierte Anlagen. Hunderte fingerhutgroße Kammern enthielten Nähr- oder Reaktionsstoffe - mutmaßte Gesh Heg'Prombo, und keiner kannte sich mit den Kyber-Neutros besser aus als er. Es hieß, in der alten Zeit hätte ein einziger Kyber-Neutro ausgereicht, eine ganze Motana-Flotte zu neutralisieren.
    Sie besaßen keine Ahnung, wie das funktioniert hatte, aber dafür zwei Kyber-Neutros, und ihr Gegner war keine Flotte, sondern ein Verband von sechzig Bionischen Kreuzern, bemannt mit unerfahrenen Besatzungen. „Weg da!" Gesh Heg'Prombo stieß einen einfachen Fünf-Plan mit seinen Prothesen beiseite. „Ich mache das selbst."
    Der Katalog ließ es sich nicht nehmen, selbst die Neuralspannung anzulegen. Exakt 20,21 Volt. Nicht einmal genug, um ein Stück Fleisch zu braten - aber möglicherweise ausreichend, um 60 Motana-Kreuzer zu vernichten.
    Luftblasen strömten in das Basisflüid, wühlten es auf. Durch ein Ventil spritzte aus den Miniaturkammern mit den Reaktionsstoffen eine unbekannte Substanz in den oberen Teil des Behälters.
    Die Unruhe, die das Basisflüid erfasst hatte, wuchs sich zu einem Aufbäumen aus. Die Gallerten schössen aufeinander zu, als wären sie mit einem gemeinsamen Instinkt ausgestattete Lebewesen, fügten sich zu einer Form zusammen, die aus dem Fluid auftauchte.
    Ein Gesicht. „Psi-Wellenfront!", schrie der Orter im selben Augenblick auf. „Ausgangspunkt: die TYBBTAN. Stärke ..."
    Iant Letoxx hörte schon nicht mehr zu. Die nackten Zahlen interessierten ihn nicht. Ihn interessierte nur, was die Psi-Wellenfront bei den Motana anrichten würde.
    Zufrieden rieb er seine Prothesen aneinander. Ersticken sollte der Motana-Dreck an seiner eigenen Psi-Begabung ...
     
    10.
     
    Zephyda würgte sich die Seele aus dem Leib.
    Die Übelkeit überfiel sie ohne Vorwarnung. Den einen Moment noch hatte die Epha-Motana das Adrenalin der Schlacht - der siegreichen Schlacht - in ihren Adern pulsieren spüren, den nächsten fand sie sich auf den Knien wieder, ihr Magen ein zuckender, außer Kontrolle geratener Muskel, der seinen Inhalt mit unwiderstehlicher Gewalt ihre Kehle hinaufpumpte.
    Atlan war augenblicklich bei ihr, stützte sie, verhinderte, dass die nächste Krampfwelle in ihrem Magen sie keuchend fällte. „Zephyda, was ist los mit dir?"
    Die Epha-Motana gab Antwort. Versuchte es wenigstens. Die scharfen Magensäfte brannten ihr im Mund und in der Kehle. Sie bekam ein undeutliches Krächzen hin. Dann, eine neue Welle der Übelkeit. Zephyda würgte, spritzte Tropfen ihres Mageninhalts über den Boden und Atlans Hose. .Die Epha-Motana spie ein Fragment halb verdauter Nahrung aus und setzte wieder zum Sprechen an. Diesmal gelang es ihr. „Ich ... ich weiß es nicht... plötzlich ..."
    Wieder eine Welk.
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