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2240 - Der Graue Autonom

Titel: 2240 - Der Graue Autonom
Autoren: Unbekannt
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Than sich in düsteren Gedanken verlor. „Autonom, antworte mir! Jamondi braucht dich! Wir..." Nein! Das ist eine Lüge! „Wie kannst du das sagen?" Wut stieg in Rhodan auf, verdrängte das Kalkül. „Du hast dich in deiner Schattenstadt verkrochen wie ein kleines, ängstliches Kind! Dabei könntest du den Unterschied machen. Du... Nein. „Woher willst du das wissen?" Weil ich einst gehandelt habe! Ka Thans Stimme war ein Donnern in Rhodans Kopf, traf ihn wie ein Schlag. Rhodan taumelte, fand Halt am Griff der Antigravtrage, auf der Lotho Keraete ungerührt wie ein Toter lag.
    Ich habe mich einmal dazu hinreißen lassen, mich in die Belange der Sterblichen einzumischen.
    Die Stimme war jetzt ein Flüstern, als spreche der Autonom mehr zu sich selbst als zu den unverfrorenen Wesen, die ihm Vorwürfe machten.
    Nach euren Begriffen geschah dies vor einer halben Unendlichkeit. Ich erkannte, dass im Reich der Schutzherren Uneinigkeit entstand. Schleichend und unbemerkt von gewöhnlichen Wesen, deren Sinne und Lebensspannen zu begrenzt sind, um es wahrzunehmen.
    Ich bemerkte es - und erkannte, wohin die Uneinigkeit führen könnte.
    Ich beschloss zu handeln. Ich erschuf einen Boten, ein Kind namens Karel Vanidag. Er sollte sich unter die Sterblichen begeben und für mich sprechen und handeln. Helfen, dass sich das Regnum der Schutzherren gegen die Feinde behauptete.
    Karel Vanidag! Es war das Geistwesen, das sie auf Ham Erelca angetroffen hatten, der Welt, auf der sie die Bionischen Kreuzer gefunden hatten. Vanidag war nach S'toma süchtig gewesen, der Lebensenergie von Wesen. Wie ein Vampir hatte er sie ihnen ausgesaugt. Rhodan und seine Gefährten hatten sich seiner nur mit knapper Not erwehren können.
    Ich setzte alle meine Hoffnungen in Karel Vanidag, aber er erwies sich als Fehlschlag. So schlimm, dass er selbst meine Vorstellungskraft überstieg.
    Ich habe aus Karel Vanidag gelernt. Ich, Ka Than, bin mächtig, aber weder allmächtig noch unfehlbar.
    Einmal habe ich mich in die Niederungen der Politik begeben - und habe daraus gelernt. Nie wieder werde ich eingreifen. Niemals.
    Und sollte der gesamte Sternenozean zugrunde gehen! „Gegen welche Gebote hast du verstoßen?", fragte Rorkhete. „Gegen jene, die unsere Herrin für uns erlassen hat", kam die Antwort Keg Delloguns.
    Herrin? Venga kroch wieder näher an den Spalt. Rhodan, Kischmeide -einfach alle - hatten ihr erzählt, dass sie am Teich der Trideage über lebende Legenden wachte, unbegreifliche Wesen, von unschätzbarer Macht. Und Keg Dellogun sprach von einer Herrin? Ausgerechnet der herrische, sich beinahe unerträglich arrogant gebende Keg Dellogun sollte sich einem anderen Wesen unterordnen?
    Es war unvorstellbar.
    Rorkhete schien es nicht besser zu ergehen. „Herrin? Was für eine Herrin?", fragte er.
    Keg Dellogun ging nicht auf seine Frage ein. „Unsere Herrin gewährt uns große, fast unbeschränkte Freiheit, mit Ausnahme von zwei Geboten. Das erste ist das Gebot der Unsichtbarkeit. Unsere Herrin hat es noch vor der Blutnacht von Barinx erlassen. Seit dieser Zeit halten sich alle Familien unseres Volkes daran. Und diejenigen, die es nicht getan haben, zahlten einen hohen Preis für ihre Eigenmächtigkeit: Die Kybb-Cranar haben sie erbarmungslos gehetzt und getötet."
    Venga, die auf Kriegsfuß mit allen .Geboten, Verboten und Befehlen stand, musste sich eingestehen, dass das Gebot einen gewissen Sinn hatte. Hätten die Orakel sich nicht versteckt, ihr Volk wäre von den Kybb-Cranar vollständig ausgelöscht worden. „Und das zweite Gebot ist?", verlangte Rorkhete, ohne das erste zu kommentieren. „Das Gebot der Nichteinmischung. Wir Orakel haben uns zurückzuhalten, ganz gleich, was geschieht" Was war der Zweck dieses Gebots? Auf diese Weise würden die Orakel die Herrschaft der Kybb-Cranar niemals brechen. Es ergab keinen Sinn. Das Gebot verfügte ein endloses Exil. Es sei denn ... es sei denn, die Herrin der Orakel, wer oder was sie auch immer sein mochte, glaubte daran, dass die Herrschaft der Kybb nur vorübergehend war. Und dass das Überleben der Orakel ein höheres Gut darstellte als die Möglichkeit, die Herrschaft der Kybb abzukürzen... „Ich glaube dir nicht!", hörte sie in diesem Moment Rorkhete rufen. „Wieso nicht?", entgegnete Keg Dellogun verblüfft. „Du hast nach unserem Wissen verlangt, und wir geben es dir. Wieso ..."
    „Du lügst! Für wie dumm hältst du mich, dass ich deine Lügen nicht durchschaue?"
    Mit einem
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