Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2234 - Expedition ins Ungewisse

Titel: 2234 - Expedition ins Ungewisse
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Myles abschließend gesagt, „als ein Zeichen für Evolution. Aber so ..."
    Carlosch Imberlock hob beide Arme wie segnend über die Menge. „Kommt zu mir, ihr Gläubigen.
    Nehmt Abschied vom Wahnsinn dieser Welt."
    Mondra setzte ihre Sonnenbrille auf und hielt nach den winzigen Mikrosonden Ausschau, die sie über dem weitläufigen Areal vermutete. Es gelang ihr nicht, auch nur eine davon auszumachen. Sie wandte sich zu Tiff um, aber der Terraner hielt sich nicht mehr in ihrer Nähe auf.
    Ein Raunen ging durch die Menge. Mondra ahnte es mehr, als sie es sah, dass sich die ersten Jünger des Gottes in Bewegung setzten und sich zu langen Schlangen zusammenfanden. Es war Zeit.
    Unauffällig bewegte sie sich am Rand ihres Blocks nach vorn, schlüpfte zwischen den geduldig Wartenden hindurch, erreichte innerhalb einer Viertelstunde die Nähe der Bühne. Imberlock stand noch immer dort oben, aber er rührte sich nicht. Mondra vermutete, dass es sich um eine Projektion handelte.
    Der Religionsstifter selbst hielt sich längst im Innern seines Tempels auf.
    Wer den Untergang predigte, musste damit rechnen, ihn selbst zu erleben. Und dumm war Imberlock ganz bestimmt nicht.
    Eineinhalb Stunden benötigte Mondra, bis sie den Eingang des Bauwerks erreichte. Es handelte sich um ein großes Tor, durch das gut und gern eine Museumseisenbahn gepasst hätte. Drinnen existierte eine Art Kanal mit einer Metallspur, auf der Magnetschweber parkten. Links und rechts zogen sich erhöht liegende Bahnsteige entlang.
    Die Besucher strömten auf den rechten Bahnsteig nach hinten, wechselten nach links und kehrten zum Ausgang zurück.
    Mondra behielt die Türen im hinteren Teil der Eingangshalle im Auge. Sie blieben geschlossen. Jünger Gon-Orbhons bildeten eine Menschenkette und verhinderten, dass die Besucher ihre Neugier zu weit trieben.
    Sie wissen genau, dass Mitarbeiter des TLD und Vertreter der Regierung da sind, erkannte Mondra. Jemand berührte sie am Arm. Es war Tiff. „Wir ziehen uns unauffällig zum Gleiter zurück", raunte er ihr zu, ehe er wieder in der Menge verschwand.
    Die Puzzlearbeit des TLD hatte sich also gelohnt. Mondra ließ sich von der Menge treiben. Draußen schloss sie sich einer Gruppe an, die nach Norden strebte. Eine halbe Stunde später traf sie beim Gleiter ein.
    Tiff wartete schon. „Es sind drei", empfing er sie. „Zwei Frauen und ein Mann. Sie gehören zum Personal des Kopernikus-Hangars und arbeiten in verschiedenen Schichten. Ihre Anwesenheit bei der Feier hat sie verraten."
    Sie bestiegen den Gleiter und kehrten in die Stahlorchidee zurück. Aus allen Teilen Terras lagen Meldungen vor. Sie besagten nichts Gutes. Die Jünger des Gottes Gon-Orbhon wurden mit jedem Tag zahlreicher. Vor allem in den Großstädten sammelte sich sozialer Sprengstoff, der sich irgendwann negativ auf die Aufbruchsstimmung der Menschheit auswirken würde. „Unter diesen Umständen kehre ich Terra nur ungern den Rücken", sagte Tifflor, als Mondra sich in seinem Büro verabschiedete. „Aber wir können dieses Problem nicht auf der Erde lösen.
     
    5.
     
    X minus zwei! Noch zwei Tage bis zum Start.
    Auch ohne Raumanzug wirkte Phil ziemlich pummelig. Babyspeck konnte es in dem Alter kaum noch sein, feixte Elena, während sie ihm verstohlen zusah. Eher rührte es vom guten Essen her, dem er auch dann frönte, wenn er allein war. Jetzt deckte er den Tisch für sie beide, während aus der Küche der Duft des Essens lockte. Phil kochte ausgezeichnet, und das in großen Portionen. Er zelebrierte die Kalbsmedaillons, statt sie einfach zuzubereiten. Der Clou des Ganzen: Phil hatte doch tatsächlich Zeit gefunden, nach Tibet zu fliegen und das Yak-Kalb persönlich auszusuchen, das der Bauer für ihn schlachtete.
    Ich fürchte, wir begehen einen Fehler, dachte die Energieingenieurin. Je stärker wir die Geschmacksknospen in unseren Gaumen aktivieren, desto schlechter wird uns das Synthozeug an Bord schmecken.
    Sie hütete sich, ihm diesen Gedanken zu offenbaren. Es hätte ihm den Appetit und die Freude an den Kalbsmedaillons verdorben. „Kann ich dir denn nicht zur Hand gehen?", fragte sie zum wiederholten Mal.
    Er schüttelte energisch den Kopf. „Auf gar keinen Fall."
    Damit es ihr nicht langweilig wurde, holte sie sich die Aufnahmen der Vorgänge im Hangar auf den Bildschirm seines Wohnungsterminals. Sie zeigten Seltsames. Roboter verluden Berge an Stückgut in das Ringwulstmodul. Elena grub in ihrer Erinnerung, ging in Gedanken
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher