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2228 - Der Bionische Kreuzer

Titel: 2228 - Der Bionische Kreuzer
Autoren: Unbekannt
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Formelwerk, das die Vorhersage von Gefühlen erlaubt, als in weiten Teilen fehlerhaft. Zahlreiche Resultate stimmen mit den tatsächlich beobachtbaren Sachverhalten nicht überein.
    Allerdings liegt der Fehler keineswegs im mathematischen Unterbau, sondern einzig in unzureichender Fortschreibung jener dynamischen Zahlensysteme, die zwei Personen rechnerisch beschreiben ..."
    (Pintus Quott: Die Mathematik der Gefühle)
     
     
    Die Motana strebten in einer Mischung aus Unbehagen und Staunen die Rampe hoch. Rhodan versuchte unauffällig ihre nervliche Stabilität einzuschätzen und kam zu dem Schluss, dass sie durch die Fremdheit und dunkle Majestät des Schiffes derzeit nicht bedroht war. Zephyda trug das Ihre dazu bei, indem sie den Neuen Zeit ließ. Unter Echophages Anleitung erkundeten sie das Schiff und nahmen es somit allmählich für sich in Besitz, genau wie Zephyda es vor ihnen getan hatte.
    Zur Stellvertretenden Kommandantin wurde Aicha bestimmt, die zweite Epha-Motana in der Mannschaft. Gezwungenermaßen, wie Rhodan wusste: Die schwarzhaarige Aicha hatte offensichtlich ein Auge auf Atlan geworfen, und Zephyda verabscheute die unerwünschte Konkurrentin. Dennoch waren sie beide die Einzigen, die das Schiff steuern konnten. Es gab zu Aicha keine Alternative.
    Nach Ablauf der zweiten Stunde rief Zephyda alle auf Ebene zwei zusammen. Bevor sie ein erstes Wort der Begrüßung sagen konnte, füllte schon Echophages Bass den Raum.
    „Ich grüße in Demut meine Besatzung! Zwei Epha-Motana und vierzehn Quellen, ausreichend für einen stabilen Flugbetrieb. Lediglich ein Vernetzer fehlt. Ein Todbringer und ein Beistand sind ebenfalls anwesend. Das Schiff kann damit im Gefecht und für wissenschaftliche Sonderzwecke eingesetzt werden."
    Einen Moment herrschte völliger Stillstand. Als hätte jeder Herzschlag ausgesetzt.
    Zephyda fragte: „Bitte was?"
    Echophage wiederholte wortgetreu seinen Text.
    Rhodan hörte alle Motana Atem holen – und dann verstummen, so als hätten ihre Herzen gemeinsam aufgehört zu schlagen.
    „Was ist?" Er blickte in eine Phalanx totenbleicher Gesichter, nur Atlan und Rorkhete blickten ebenso verständnislos wie Rhodan.
    „Sie scheinen sich an den Begriffen ›Todbringer‹ und ›Beistand‹ zu stören", glaubte der Arkonide. „Ist das richtig?"
    Niemand gab ihm Antwort.
    Zephyda war die Erste, die sich aus der Starre wieder löste. Die angehaltene Luft entwich geräuschvoll aus ihrer Lunge.
    „Hör zu, Atlan ... Was ein Beistand ist, kann ich dir auch nicht sagen.
    Die Todbringer jedoch haben unter uns Motana einen furchtbaren Ruf.
    Sie sind eine Legende, von der die alten Frauen in den Wäldern erzählt haben. Nach der Überlieferung handelt es sich um Motana, deren Gedanken in früheren, nicht mehr dokumentierten Zeiten den Tod brachten."
    „Es gibt viele Choräle mit historischem Hintergrund", warf Aicha mit heller Stimme ein, an den Arkoniden gewandt. Was wiederum Zephydas Miene verfinsterte. „Man singt sie den halbwüchsigen Kindern, um sie mit dem Leid der Welt vertraut zu machen."
    „Nein, es kann nicht sein", bestimmte Zephyda mit kalter Stimme.
    „Ein Todbringer ist von uns keiner. Ich garantiere für meine Mannschaft. Echophage irrt sich."
    Aus der Luft erklang die Stimme des Rechners: „Dem muss ich widersprechen. Von einem Irrtum kann keine Rede sein. Mindestens ein Todbringer gehört zur Standardbesatzung eines Bionischen Kreuzers in einem Gefechtseinsatz. Er ist die Person, die das Geschützfeuer des Kreuzers lenkt. Sein Arbeitsplatz befindet sich unten auf Ebene eins, im Feuerdeck."
    „Im Sessel des Kanoniers?", fragte Atlan harmlos.
    „So ist es."
    Zephyda starrte mit blitzenden Augen durch den Raum. „Und wer bitte soll die Person sein?"
    Echophage gab keine Antwort darauf.
    „Weißt du es selbst nicht?"
    „Ich weiß es. Ich bin jedoch nicht berechtigt, für meinen Todbringer zu sprechen."
    „Ein Er. Es ist also ein Mann?"
    „Das habe ich nicht gesagt."
    Rhodan hielt die Diskussion für fruchtlos. „Und was versteht man unter einem Beistand?"
    „Ein Beistand ist ein Motana, der in speziellen, engen Kontakt mit der Biotronik tritt. Auch eine solche Person sollte für interstellare Flüge vorhanden sein. – Ich füge hinzu, dass ich aus Gründen der egopsychischen Stabilität den Beistand dringend benötige. Ich war zu lange auf mich gestellt."
    Eine hochinteressante Aussage, fand Rhodan. Ein Computer, der motanischen Beistand brauchte und etwas besaß,
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