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2228 - Der Bionische Kreuzer

Titel: 2228 - Der Bionische Kreuzer
Autoren: Unbekannt
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angriff.
    Wohlbehalten erreichte die SCHWERT den vierten Planeten. Sie stießen durch die weißgraue, umfassende Wolkendecke Richtung Oberfläche. Mitten im Schelf, zwanzig Kilometer von der Küste einer Halbinsel entfernt, stand die Feste von Shoz.
    Der Kreuzer sank in das still daliegende Wasser und tauchte wie ein riesiger Fisch unter. So möge es ewig sein, dachte Zephyda. Schweben durch einen Ozean. In einem umfassenden, lautlosen Frieden.
    Durch das Prallfeldschott glitt der Kreuzer in seinen Hangar. Die Flügel sanken herab und verwandelten sich in Aufleger. Danach lag die SCHWERT still.
    Zephydas Quellen erhoben sich, verließen die Zentrale und suchten ihre Kabinen auf, die meisten, ohne noch ein Wort zu sprechen. Sie selbst stieg hinunter nach Ebene zwei.
    Perry Rhodan erwartete sie als Einziger. „Ich höre nicht gerade Jubel", bemerkte der Terraner zu ihr.
    „Wir haben jetzt einen Todbringer. Du verstehst das nicht. So etwas durfte niemals sein. Wir wussten nicht, dass es so ..."
    Zephyda verstummte, weil sie keine Worte finden konnte, die er verstand. Er hatte nicht als Kind die Gesänge gehört.
    „Was ist mit Atlan?", fragte sie den Terraner.
    Rhodan deutete nach unten. „Mit Rorkhete im Feuerdeck. Es war tatsächlich Selboo. Sie kümmern sich um ihn."
    Zephyda ließ sich in einem der Sessel nieder und starrte unzufrieden auf ein Holo, das Lotho Keraete zeigte. Das Schweigen wurde peinlich.
    „Wir sind uns wohl einig", meinte Rhodan nach einer Weile, „dass die Kybb-Cranar das Schiff erkannt haben."
    „Ja."
    „Sie wissen, dass ein Bionischer Kreuzer ausschließlich von Motana geflogen werden kann."
    „Vermutlich."
    Zephyda hatte es die ganze Zeit in Kauf genommen; schon als der Plan zu Keraetes Bergung entstand, und sie hatte es herbeigeführt, weil sie die Knechtschaft ihres Volkes beenden wollte.
    „Der Krieg ist eröffnet, Rhodan. So oder so. Wir lernen dieses Raumschiff beherrschen. Prallfelder und alles. Und dann werden wir ..." Sie hielt inne und ließ den Rest offen.
    „Ja?", bohrte Rhodan nach.
    „Ich weiß noch nicht, wie es weitergeht."
    „Du denkst an Epasarr und den Katalog?"
    „Natürlich."
    Den Rest sprach sie nicht mehr aus. Zephyda wollte einen Kreuzzug führen. Insgeheim hoffte sie, mit Hilfe des Katalogs weitere Kreuzer aufzustöbern. Schwesterschiffe der SCHWERT, die den Untergang ebenfalls überstanden hatten.
    Fragte sich nur, was dann. Woher nahm sie die Besatzungen?
    Der Mann aus Metall lagerte im Medoraum auf Deck vier. Rhodan betastete sein von Raureif bedecktes Gesicht. Die Kälte hielt sich in Keraetes Leib überraschend lange.
    Automatische Sensoren, gekoppelt mit Echophage, protokollierten die geringste Regung des Körpers; obwohl die Diagnose ergeben hatte, dass vor ihnen eine Leiche lag, die selbstverständlich keine Regung mehr zeigen konnte.
    Rhodan und Atlan untersuchten Keraete mit Medoscannern. Doch keine Strahlung drang durch die metallene Haut. Das Innenleben des Körpers blieb rätselhaft, ob nun tot oder lebendig.
    „Kein Zeichen von Bewegung", vermerkte Rhodan. „Kein Lebensfunke, nichts."
    „Dennoch", murmelte Atlan, die roten Augen auf Keraetes Körper fixiert, „ich kann spüren, dass da Leben ist."
    Rhodan legte seine Fingerspitzen auf die eisige Stirn. „Fragt sich nur, wie wir ihn wach bekommen. Wenn er wirklich lebt."
    „Vielleicht muss er erst auftauen."
    Selboo betastete die riesige Beule an seinem Kinn, und er war keineswegs sicher, ob er Atlan dankbar sein sollte oder nicht.
    Auf der einen Seite hatte der Arkonide eine Last von ihm genommen.
    Auf der anderen Seite war er nicht länger der Waffenmeister Selboo.
    Sondern er war der Todbringer, Er hörte unmelodisches Summen, als er sich der Höhle näherte. Ein Choral, viele nicht synchronisierte Kehlen, von der geschlossenen Türklappe gedämpft.
    Als er in die Höhle trat, verstummten alle Töne wie abgeschnitten.
    Drinnen hockten zehn Frauen und Männer. Sie glotzten ihm entgegen wie einem Geist. Selboo öffnete den Mund, doch er konnte nichts sagen.
    Wortlos klappte er die Tür wieder zu.
    Er stand eine Weile mit klopfendem Herzen da. Selboo, der sie alle gerettet hatte. Atlans Gerede von der Grenze, die er überschreiten musste, erwies sich als Makulatur. Die Kultur der Motana ließ sich nicht auslöschen. Es gab eine Identität, die sie alle besaßen; die sich nicht verändern ließ, vielleicht in tausend Jahren nicht. Bestimmt nicht mit diesem einen Flug der SCHWERT. Er hätte
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