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2228 - Der Bionische Kreuzer

Titel: 2228 - Der Bionische Kreuzer
Autoren: Unbekannt
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eines verletzten Menschen.
    Keraete war im Rätselspiel um Jamondi, den Sternenzozean, das entscheidende Puzzlestück. Jenes, um das andere sich gruppieren und das Bild formen würden, das sich dahinter verbarg. Der Mann aus Metall wusste über die Vergangenheit des Sternenozeans Bescheid.
    Niemand außer ihm schien zu ahnen, welche geheimnisvolle Gefahr für die Milchstraßen Völker mit Jamondi verbunden war.
    Rhodan starrte auf die Holos, die Echophage projizierte. Endlose Bilder des Landes Keyzing, die einander im Schneesturm glichen.
    Undurchdringlicher Schnee, das Gesicht des Arkoniden, Rorkhetes Helm, durch einen Schleier aus Weiß.
    Irgendwas warnte ihn. Nur ein Gefühl, aber so intensiv und nah, dass er zusammenzuckte. Mit einem Mal hörte er Schritte.
    Obwohl das nicht möglich war – denn die Göttin, die er durch den holografischen Schnee nahen sah, berührte mit ihren Füßen nicht den Boden.
    Rhodan krallte sich in die Sessellehnen. Sein Geist ließ sich trotzdem nicht halten. Er wusste, dass er träumte, und er konnte sich dennoch gegen den Tagtraum nicht wehren.
    Der Schädel der Göttin war kahl. Eisgraue Augen, blaue Haut, silberne Fingernägel wie Raubtierkrallen. Rhodan empfand den Anblick als geisterhaftes Déjàvu.
    „Wirst du mich diesmal begleiten, Ritter?", fragte die Erscheinung.
    „Wohin?"
    „In meinen Tempel."
    „Ich folge dir überall hin."
    Über das ebenmäßige Gesicht huschte ein scheues Lächeln, das Rhodan schmelzen ließ.
    „Es ist kalt da, wo ich lebe. Ich bete, dass du mir Wärme gibst. Du bist ein Ritter der Tiefe, Perry Rhodan. Du musst doch ... Wärme haben."
    Die Verzweiflung in ihrer Stimme brachte ihn um. Er wollte ihr alle Liebe geben, die er besaß, doch wie sollte er eine Frau lieben, die durch Wolken ging.
    Rhodan sah durch Nebel, wie sie die Hände ausstreckte und nach seinen Schultern griff. Nein, nicht sie. Etwas war falsch.
    Drei, vier Mal versuchte er die Hände zu nehmen. Aber er bekam sie nicht zu fassen.
    Das Gesicht veränderte sich, und die Hände waren nicht die der Frau.
    Es waren Aichas Hände.
    Rhodan versuchte sich klar zu machen, dass der Tagtraum zu Ende war. Aichas alarmierte Miene holte ihn schlagartig in die Wirklichkeit zurück.
    „Ortung", meldete Echophage. „Ortung!"
    Er kämpfte sich mühsam in die Realität. Rhodan erblickte neue Reflexe, in einem zweiten Holo, das den Großraum Baikhalis zeigte.
    „Was bedeutet das?", drängte Aicha ihn.
    Rhodan war von einer Sekunde zur anderen voll da. „Du solltest die Orteranzeigen verstehen lernen. Zephyda ist viel weiter als du."
    „Spar dir das!", zischte sie ärgerlich. „Also was heißt es?"
    „Es bedeutet, dass rings um Baikhalis weitere Kraftwerke anlaufen.
    Und zwar zwölf auf einmal."
    Er rückte das Headset zurecht. „Arkonide, hörst du mich?"
    Atlan, Selboo und Rorkhete machten Fortschritte. Sie verdampften lagenweise Eis und näherten sich Keraete.
    Rhodans Alarm kam beim letzten Meter: „Ein Dutzend Raumschiffe, Atlan! Seht zu, dass ihr ihn rausholt und hochkommt!"
    „Wie schnell sind sie?"
    „In der Startphase. Nicht sehr schnell."
    Atlan stieß einen Fluch aus und starrte entschieden seine Begleiter an. „Selboo! Du musst jetzt deine Arbeit tun!"
    Der ehemalige Waffenmeister erwiderte den Blick. „Ich gehe nicht!
    Wir schaffen es, ehe sie heran sind."
    Die ganze Zeit hatte Atlan gehofft, Selboo werde rechtzeitig zur Vernunft kommen; im letzten Augenblick, kurz bevor das Verhängnis über sie hereinbrach, und die SCHWERT vor ihren Feinden schützen.
    Dem war nicht so. Atlan sah, dass er mit Argumenten nicht weiterkam. Er hob den Arm und holte aus.
    Selboo war schnell, der Motana riss den Besen mit dem Desintegratorkopf hoch. Doch Atlan konnte er nicht Paroli bieten.
    Die Faust des Arkoniden krachte unter sein Kinn, bevor die Abwehrbewegung halb vollendet war.
    Zuckend vor Schmerz, aber bei Bewusstsein, brach Selboo zusammen.
    Atlan verhinderte, dass er auf seinen Besen fiel.
    „Echophage!", kommandierte er nach oben. „Hol ihn aus dem Loch heraus!"
    Selboos Körper verlor den Kontakt mit dem Boden und schwebte aufwärts, getragen vom Traktorstrahl.
    „Du hast ihm den Kiefer gebrochen", konstatierte Rorkhete mitleidlos.
    „Nein. Der Kiefer ist heil. Sein Schädel dürfte allerdings mächtig brummen."
    Der Arkonide und der Shozide blickten auf das Eis zu ihren Füßen.
    „Wir schaffen es nicht."
    „Richtig."
    Ihre Zeit reichte noch, zurück ins Schiff zu kommen. Egal
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