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2228 - Der Bionische Kreuzer

Titel: 2228 - Der Bionische Kreuzer
Autoren: Unbekannt
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es nicht offen aussprach.
    Es gab keine konkreten Zeichen dafür, doch wenn es eine Person gab, die sie in ihrem Team nicht mochte, die sie jederzeit in der Feste zurückgelassen hätte, dann ihn.
    Ein schwächlicher Kerl namens Epasarr verzichtete freiwillig, ebenso Aichas Zwillingsbruder Gorlin. Aicha selbst blieb als Stellvertretende Kommandantin gezwungenermaßen außen vor; eine Tatsache, die Zephyda mit tiefer Befriedigung erfüllte. Drei weitere Personen bestimmte Zephyda gegen heftigen Protest.
    „Wir gehen jetzt hoch!", ordnete sie an.
    Ihre Quellen stiegen schwerelos durch den Schacht nach oben, auch die Ersatzleute.
    Nur nicht Aicha. „Ich bleibe hier unten", rief Zephydas Stellvertreterin hell, „bei Rhodan, Rorkhete und Atlan."
    Ein Schiebefach mit diversen Töpfen stand offen, als sie nach oben kamen. Echophage wies die Quellen an, einen Krümel pro Person unter den Zungen aufzulösen.
    Elf Männer und Frauen legten sich in die Sessel. Man konnte zusehen, wie ihre Erregung zu schwinden begann. Zephyda nahm den letzten freien Platz.
    Ironischerweise waren es nicht die Quellen, die das Mittel nötig hatten, sondern es lag an ihr. Wenig geübte Epha-Motana neigten dazu, ihre Quellen auszusaugen, bis der Strom von Energie nicht mehr zu beherrschen war. Zephyda hatte nicht mehr als ein Dutzend Flüge hinter sich. Das Attribut „ungeübt" traf auf sie zu, auch wenn die Tatsache sie mit Grimm erfüllte. Allein die Mittel schützten ihre Quellen davor, von der eigenen Epha ausgesaugt zu werden.
    Zephyda lächelte schief in die Runde. „Also?"
    Elf Augenpaare glänzten zurück. Sie kannten alle die Gefahr, die von ihr ausging, doch keiner schien sich zu fürchten.
    Der erste Flug mit einem Bionischen Kreuzer, den eine aktuelle Generation von Motana versuchte. Das Größte, was sie bisher mit ihren Kräften bewegt hatten, war ein gestohlenes Beiboot der Kybb-Cranar gewesen. Und nun die Meisterprüfung, die viel zu früh kam.
    „Irgendwann werden sie über diesen Moment Choräle dichten", sagte Zephyda voraus. „In tausend Jahren singen weise Frauen die Choräle dann Kindern vor, die im Dunkeln Angst haben."
    Sie stimmte heiser den Choral an die Fernen Sterne an. Die Quellen fielen ein, bis zwölf Stimmen sich in derselben Tonlage zu einem Chor vereinigten. Selten hatte ein Motana-Gesang in ihren Ohren so schief geklungen.
    Aus Gemeinschaftsgefühl entstand die Macht. Zephyda keuchte und kniff die Augen zu. Die Kräfte flossen ihr von überall her zu; sie reicherte den Strom an wie ein Druckbehälter. Als sie es nicht mehr aushielt, gab sie das erlösende Kommando.
    Zephyda sah vor ihrem geistigen Auge ein Gitter aus Kräften und Potenzialen. Die Epha-Matrix. Im Mittelpunkt stand die SCHWERT, eingeschlossen von Wänden, der Feste und dem Ozean.
    „Echophage!", zischte sie. „Öffne das Tor nach draußen!".
    Zephyda stemmte den Kreuzer in die Luft. Zigtausend Tonnen schwebten einen Meter über dem Hangarboden.
    Die Last presste sie tief in ihren Sessel. Ein wütender Gedanke wanderte hinunter, nach Ebene zwei, zu Atlan und Aicha.
    Die SCHWERT begann in der Luft heftig zu zittern. Zephyda zitterte mit, unter einem inneren Druck, der viel zu groß war, doch sie verbannte die kranken Gedanken und brachte erst sich selbst, dann das Schiff unter Kontrolle.
    Echophages Stimme schnitt durch das Rauschen in ihrem Ohr: „Hangartor ist bereit!"
    Die Kommandantin öffnete ihre Augen einen Spaltbreit, ohne in der Konzentration nachzulassen.
    Scharf gezeichnete Hologramme, in der Mitte des Sesselkreises. Die Feste von Shoz als Miniatur, wie sie auf ihren Fingerstützen im Ozean ruhte. Der Hangar, das Schiff.
    „Start!"
    Die SCHWERT driftete Richtung Ausgang.
    Auf den Millimeter präzise glitt das riesige Schiff durch die sich öffnende Lücke im Feld.
    Es ist ein Prallfeld. Es war wichtig, dass sie lernte, wie eine Technikerin zu denken.
    An der Wandung vorbei rauschten Tausende Liter Wasser auf den Hangarboden, lächerlich wenig für den Wasserdruck, der auf dem Prallfeld lag.
    Gegen die Last des Ozeans drückte Zephyda den Bionischen Kreuzer ins Meer. Eine heftige Strömung griff nach dem Rumpf.
    Doch sie ließ das Schiff unter mentaler Kontrolle meterweise aufwärts steigen. Die Finnen am Bug und die Schwingen bewegten sich, als wären sie lebendig, der Leib des Kreuzers wand und streckte sich wie der Leib eines Fisches.
    Sie stießen sacht durch den Meeresspiegel, lösten sich aus dem Wasser und stiegen scheinbar
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