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2213 - Der Traum von Gon-Orbhon

Titel: 2213 - Der Traum von Gon-Orbhon
Autoren: Unbekannt
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Hand dafür ins Feuer legen, dass die Kosmokraten uns nicht nur einen Denkzettel verpassen wollen?", meldete sich eine rothaarige Frau. Sie arbeitete als Leitende Wissenschaftlerin an einem angesehenen Londoner Institut. „Wir können nicht ausschließen, dass die Kosmokraten uns nur mal auf die Finger klopfen wollen, um uns zu demonstrieren, dass sie die Macht in den Händen halten. Sobald wir das begriffen haben, könnte alles beim Alten bleiben."
    „Kurzfristige Reaktionen sind den Hohen Mächten fremd", betonte Myles Kantor. „Falls sich überhaupt etwas ändert, dann vielleicht in einigen Millionen Jahren. Außerdem müssen wir davon ausgehen, dass die Erhöhung der Hyperimpedanz schon vor sehr langer Zeit eingeleitet wurde und erst jetzt einen feststellbaren Höhepunkt erreicht. Eine Absenkung würde ebenfalls einen langen Zeitraum benötigen, da es sich ganz offensichtlich um eine universumsweite Veränderung handelt."
    Diese Aussage nahm die Versammlung nicht so ohne weiteres hin. Mehrere Wissenschaftler wiesen sie strikt mit dem Hinweis zurück, dass es dafür keinerlei Beweise gäbe. „Reine Spekulation!", urteilte Grom MarShon in ausgesprochen bissiger Weise. „Kommt uns nur mit Fakten", forderte Arize Beddan, die als Forscherin in Säo Paulo arbeitete. „Nur Fakten interessieren, nichts sonst."
    Damit verlangte sie mehr, als Tifflor, Adams und Kantor geben konnten. Niemand konnte belegen, welche Pläne die Kosmokraten seit welcher Zeit und mit welchen Mitteln verfolgten.
    Nach mehrstündiger Diskussion und Beratung schälte sich allmählich ein Kompromiss heraus: Danach sollten von sämtlichen technologischen Altbeständen der LFT wenigstens fünfzig Prozent unangetastet bleiben. „Die restlichen fünfzig Prozent High Tech werden zur Umrüstung freigegeben", verkündete Tifflor.
    Selbstverständlich konnte er nur über jenes technologische Gut verfügen, das zum Eigentum des Staates gehörte und für das der Staat die Verantwortung trug. „Was davon nicht umgerüstet werden kann, wird verschrottet. Bis allein dieses Programm erfolgreich abgewickelt ist, werden Jahre vergehen."
    Homer G. Adams versprach, sich voll und ganz auf die wirtschaftliche Entwicklung auf der Erde zu kümmern.
    Zurzeit lag die Wirtschaft am Boden, die Handelswege waren verwaist, die Güterströme versiegten. Es würde ungeheure Anstrengungen kosten, wirtschaftlich das alte Niveau zu erreichen.
    Julian Tifflor konzentrierte sich zunächst auf Terras Raumflotte, damit so schnell wie möglich wieder Kontakt zu anderen Sonnensystemen aufgenommen werden konnte. Es galt, sich umgehend ein Bild von der Lage in der gesamten Milchstraße zu machen. Kontakt bestand zunächst nur zum näheren Umfeld von Sol, nicht aber zu Arkon, Hayok, Olymp, Gatas und den vielen anderen Hauptwelten, von den unbedeutenderen Planeten gar nicht erst zu reden.
    Besonderes Augenmerk richtete Tiff dabei auf den 500 Lichtjahre entfernten Pfeifennebel. Nach bisherigen Erkenntnissen konnte - nein, durfte - er nicht ausschließen, dass dort möglicherweise ein Sternhaufen ähnlich dem Sternenozean von Jamondi auftauchte. Berücksichtigte man alle bisher gewonnenen Erkenntnisse, konnte das Ereignis in sehr naher Zukunft eintreten.
    Schon allein aus diesem Grund war es von überragender Bedeutung, die Raumflotte wieder aktionsfähig zu machen. Sobald einigermaßen klar war, wie sich die neuen Bedingungen auf die Raumfahrt auswirkten, würde Tifflor eine Expedition zum Pfeifennebel ausrüsten.
    Myles Kantor schließlich übernahm die Aufgabe, den neuen physikalischen Grundlagen entsprechende Definitionen zu erstellen und adäquate technologische Modifikationen zu entwickeln. Eine Aufgabe, die seine ganze Kraft erforderte.
     
    2.
     
    Theorod Eysbir fühlte einen Schlag, der ihn von den Beinen riss und durch die Luft schleuderte. Unwillkürlich streckte er die Arme aus, um sie dann schützend vor dem Kopf zu kreuzen. Keine Sekunde zu früh: Feuer umgab ihn, er prallte vornüber gegen ein Fenster und durchschlug es. Halb blind vom Flammenmeer, sah er gerade noch den weichen Grasboden auf sich zukommen und begriff, dass er zumindest weich fallen würde. Dann schlug er schon auf, merkte, dass er sich überschlug, und dann wurde es dunkel um ihn.
    Er wusste nicht, wie lange er bewusstlos gewesen war; nicht lange, vermutete er. Eysbir spürte Regen auf dem Gesicht, vernahm das Heulen einer Alarmanlage und das Knistern der Flammen. Ohne sich dessen recht bewusst zu
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