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2209 - Station der Oldtimer

Titel: 2209 - Station der Oldtimer
Autoren: Unbekannt
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immer wieder Flammenzungen loderten, und sah dann zu Trim hinüber.
    Sein Freund hatte die Augen geschlossen.
    „Was ist dahinter?"
    „Die ... die Nebelwand mündet direkt in den Hyperraum!", sagte der Kosmospürer.
     
    *
     
    Startac bezweifelte die Behauptung seines Freundes keine Sekunde lang.
    Trims paranormale Fähigkeiten ermöglichten ihm, bedeutungsvolle Dinge weit draußen im Kosmos aufzuspüren und wahrzunehmen. Wenn er behauptete, dass die Nebelwand ein Tor zum Hyperraum darstellte, würde es auch so sein.
    Was wird passieren, wenn wir einfach hindurchtreten?, dachte er. Werden wir an einem anderen Ort wieder herauskommen, oder werden wir in dem übergeordneten Kontinuum verweht wie Staubkörner in einem Orkan? Er wollte es nicht herausfinden, wenn es sich vermeiden ließ.
    „Und diese Lichteffekte ...?"
    „Der Hyperraum befindet sich in Aufruhr ... in einem selten gekannten Aufruhr ... durch die Veränderung der Hyperimpedanz ... Und die Lichteffekte sind ein Ausdruck dafür! Aber ..." Trim zögerte. „Wir sind nicht allein", sagte er dann. „Hier lebt tatsächlich etwas."
    Startacs Gehirn arbeitete wieder einwandfrei. Was meinte Trim? Wer war hier? Etwa die unheimliche Präsenz, die er selbst schon mehrmals wahrgenommen hatte?
    Er drehte sich wieder um. Sie standen ungefähr in der Mitte der Halle. Über ihren marmorartigen Boden zog sich, wie er jetzt im Detail erkannte, ein komplexes Linienmuster, das ihn an einen aufgedruckten elektrischen Schaltplan erinnerte. Wie im Innern einer Maschine, eines gigantischen Rechners, und wir stehen auf einer Platine. Und auf zahlreichen Knotenpunkten des Schaltplans standen die Statuen, die ihm schon aufgefallen waren. Insgesamt mochten es vielleicht 100 sein.
    Die, Statuen ... Sie waren es, die ihn hierher gelockt hatten!
    Sie schienen aus einer Art Stein zu bestehen, und dennoch vermochte Schroeder wieder diese Kraft in ihnen zu spüren, das, was er, als sie die Station zum ersten Mal betreten hatten, als etwas Lebendiges bezeichnet hatte.
    Das also hatte Trim gemeint.
    Sie leben auf eine Art, die uns fremd ist. Ich habe ihre mentale Energie von Anfang an gespürt. Seltsam ist nur, dass sie hier nicht so stark zu sein scheint. Eigentlich müsste sie mich lähmen.
    Schroeder setzte sich in Bewegung, ging ein paar Meter, der Nebelwand, dem Tor zum Hyperraum näher, und blieb vor einer der Statuen stehen.
    Sie war hochgradig stilisiert und über zwei Meter groß, der Körper schlank, fast fragil, Arme und Beine waren nicht sichtbar, da sie unter einem weich fallenden Gewand verborgen waren. Der Kopf hatte keine Nase und keinen Mund. Nur die von innen heraus leuchtenden Augen waren eindeutig humanoid. Startac glaubte in ihnen Weisheit, Güte und Abgeklärtheit zu erkennen, Eigenschaften, die ihm bis ins Mark drangen.
    So können sie ausgesehen haben, die Erbauer der Station, die Oldtimer, dachte er. Haben sie ihre Lebensenergie in die Statuen gebannt? Warum fühlen sie sich so lebendig an, sind es aber nicht?
    „Sie ... sie leben", flüsterte er.
    Trim antwortete genauso leise: „Bist du sicher? Die Erbauer dieser Anlage verfügten zwar über Möglichkeiten, von denen wir heute noch weit entfernt sind, aber das ..."
    „Ich bin sicher", erwiderte Startac.
    „So sicher, wie du dir mit dem Hyperraum hinter dem Nebel bist."
    Eine Sekunde später erhielt er den endgültigen Beweis.
     
    *
     
    Warum stört ihr uns?
    Die Stimme erklang direkt in seinem Kopf. Startac war überzeugt, dass sie von der Statue vor ihm kam, aber das Gebilde aus Stein hatte sich nicht verändert. Nur seine Augen schienen heller zu leuchten. Aber das konnte auch eine Täuschung sein.
    Er sah zu Trim hinüber. Der Kosmospürer schien nichts bemerkt zu haben, betrachtete weiterhin die Nebelwand.
    Startac schüttelte den Kopf, Wer seid ihr? Warum stört ihr unsere Ruhe?
    Ein mentaler, schwer definierbarer Kontakt, wurde Startac klar. Auf eine undefinierbare Weise lebten die Statuen doch, und jetzt sprach eine mit ihm.
    Er wusste nicht, wie er antworten sollte. Er war Orter, kein Telepath, hatte noch nie klare, verständliche, konzentrierte Gedanken eines Lebewesens empfangen.
    Ich bin ... Der Name klang in seinem Geist wie Forenthique.
    Ich ... Verzweifelt bemühte Startac sich, einen klaren Gedanken zu fassen und ihm Ausdruck zu verleihen. Ich bin Startac Schroeder...
    Ich bin Forenthique und ich bin ewig.
    Denn die Wächter im Hyperfeld sind ewig. Wir wachen in die Ewigkeit.
    Mit dem
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