Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2206 - Gesang der Hoffnung

Titel: 2206 - Gesang der Hoffnung
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Bäumen verloren.
    Rhodan war, als deuteten die Motana die Spuren als das Vorzeichen eines Ereignisses - und sie sich bange fragten, welche Konsequenzen dieses Ereignis für sie haben würde.
    Dann, als sie die ersten vorgeschobenen Wachtposten der Residenz passiert hatten, wurden sie eines zweiten Zeichens gewahr.
    Aus dem Geschrei und Gezwitscher des Waldes schälte sich ein neues Geräusch heraus. Leise nur war es, doch seine unnatürliche Regelmäßigkeit zog das zivilisationsgeschulte Ohr Rhodans und Atlans wie magisch an. Es war ein stetes Rattern, wie das eines altertümlichen Motors.
    Rhodan und Atlan tauschten einen langen Blick aus. Sie kannten dieses Geräusch. „Das ist doch ...?"
    Atlan nickte. „Ja, das denke ich auch. Wie im Land Keyzing."
    Kurz darauf betraten Rhodan und Atlan die Residenz von Pardahn, erfüllt von einer Unruhe, die der der Motana kaum nachstand.
    Zephyda, Rhodan und Atlan hatten die ersten Planken der Wendeltreppe, die zum Sitz der Planetaren Majestät hinaufführte, hinter sich gelassen, als ein neues Geräusch sie innehalten ließ. Ein rhythmisches Klappern, als schlüge man Holzstöcke gegeneinander, übertönte das Plappern der Neugierigen, die sich am Fuß des Baumes versammelt hatten. Es schien von allen Seiten zu kommen, aus dem Wald, der die Residenz umgab.
    Die Männer sahen fragend zu der Wegweiserin. Die Motana nahm in einer einzigen, fließenden Bewegung den Bogen von den Schultern und legte einen Pfeil ein. „Alarm!", stieß sie hervor. „Dreht um!"
    Rhodan, der beim Aufstieg den Abschluss gebildet hatte, war jetzt an der Spitze. Er rannte die Planken in einem Tempo hinunter, das er für halsbrecherisch hielt, nur um nach wenigen Augenblicken von Zephyda überholt zu werden. Die Motana balancierte, den Bogen schussbereit in der Hand, auf Zehenspitzen die Außenkanten der Planken entlang. Das Knarren des überbeanspruchten Holzes kümmerte sie dabei genauso wenig wie die Tatsache, dass sie sich mindestens zehn Meter über dem Boden befanden.
    Unten angekommen, spurtete Zephyda los. Um ein Haar verschwand sie aus der Sicht der Männer, doch dann schlössen Rhodan und Atlan auf. Offenbar waren Menschen bessere Sprinter als Motana.
    Die Residenz war wie leer gefegt. Die vielen hundert Motana, die ihren Alltagsarbeiten nachgegangen waren, die allgegenwärtigen Kinderhorden waren wie vom Erdboden verschluckt. Rhodan beobachtete, wie ein kleiner Junge von einem starken Erwachsenenarm in ein Nest gehoben wurde.
    Einen Augenblick später verschloss eine Matte die Öffnung.
    Was versprechen sie sich davon?, fragte sich Rhodan. Die Nester hängen viel zu tief über dem Boden, um aus der Reichweite von Angreifern zu sein. Und die geflochtenen Matten bieten nicht einmal gegen Messer Schutz!
    Das Leben im Innersten der Residenz erstarb, an ihren Rändern dagegen rührte es sich mit Macht. Es gab kaum einen Baum, in dem Rhodan nicht einen oder mehrere Motana erblickte, in den Händen gespannte Bogen oder, seltener, eines der wenigen Gewehre, über die das Waldvolk verfügte.
    Was Rhodan sah, war eine beachtliche Streitmacht - und er war sich sicher, dass eine noch weit größere existierte. Eine, die er nicht sah. Motana, die mit dem Wald zu einer unteilbaren Einheit verschmolzen waren. Raffinierte Fallensysteme, die jeden Angreifer verschlucken würden.
    Sturmeinheiten auf Mokabullen; sanften Tieren, denen eine kaum zu zügelnde Aggressivität innewohnte, war sie erst einmal erwacht.
    Das Klappern verstummte. Zephyda und die Männer blieben stehen; sie hatten beinahe den Rand der Residenz erreicht. Da hörten sie es: das Knattern, das sie bereits im Wald begleitet hatte. Nur lauter und ...
    Zweige krachten laut, Laub raschelte. Ein mannsgroßer Abschnitt des Unterholzes geriet unter die Düsen eines Fahrzeugs, wurde niedergewalzt. Das Fahrzeug schwebte in die Residenz, verharrte suchend im Kreis und nahm dann zielstrebig Kurs auf Zephyda und die Männer. „Das Wesen aus dem Land Keyzing!", rief Atlan aus.
    Rhodan nickte. „Ja. Hoffen wir nur, dass es nicht nachtragend ist."
    Das Fahrzeug hielt ungefähr zehn Meter vor ihnen an. Das Knattern seines Pulsator-Antriebs ebbte zu einem Nageln ab, nicht unähnlich dem eines altterranischen Dieselmotors. Rhodan hatten das Fahrzeug bei ihrer ersten Begegnung mit dem Fremden vor ihrer Gefangennahme durch die Kybb-Cranar „Hovertrike" getauft: ein High-Tech-Dreirad, das statt Rädern über Düsen verfügte, die ihm zwar nicht zu fliegen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher