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2167 - Für Helioten unsichtbar

Titel: 2167 - Für Helioten unsichtbar
Autoren: Unbekannt
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Ogla'Tan überprüfte die Fäden seines Netzes auf Schwingungen. Sie waren vorhanden, aber das bedeutete noch nichts. Diejenigen, die den Turm betraten und in ihm wohnten, waren zu 99 Prozent Heilige, Berechtigte. Und das restliche eine Prozent ...
    Es kam selten vor. Ogla'Tan erkannte die Unheiligen an ihren Geistesschwingungen, die er mit seinen Sinnen wahrzunehmen vermochte. Er konnte sie genau identifizieren - und in eine seiner vielen Fallen locken. Er lag in seinem Kokon und wartete darauf, dass sich die Starre einstellte. Er würde sofort wieder aus ihr geweckt werden, wenn ein Unheiliger den Wohnturm betrat. Ein Gefühl, eine Art siebter Sinn, sagte dem Canniben, dass er nicht lange zu warten brauchte. Bis dahin tankte er Kraft in der Starre.
    Die mobile Robotstation befand sich tatsächlich genau da, wo die zahlreichen Wesen von vielen verschiedenen Planeten am dichtesten standen. Monkey brach sich rücksichtslos einen Weg durch die Menge und drängte die vor ihm Stehenden zur Seite. „Etwas rücksichtsvoller geht's auch", tadelte ihn Saedelaere. „Wollen Sie uns unbedingt Feinde machen?"
    „Nein", sagte Monkey. „Aber es ist gleich dunkel. Ich will das nicht abwarten." Alaska sah, wie ein Humanoider an der Robotstation auf eine Sensortaste drückte. Im nächsten Moment schob sich ein flaches Heft aus einem Ausgabeschlitz. Der Mann nahm es in Empfang und eilte davon. „Sie haben es gesehen", sagte Monkey. „Jetzt sind Sie dran." Der Oxtorner drängte alle anderen ab, so dass Saedelaere an die Taste kam und sie drücken konnte. Schnell, bevor andere begierige Hände danach greifen konnten, entnahm er die Karte. Monkey bahnte ihnen einen Weg zurück, bis das größte Getümmel hinter ihnen lag. „Gott sei Dank", keuchte Alaska. „Ich dachte schon, wir würden zerdrückt werden." Der Oxtorner gab keine Antwort. Selbstverständlich galt diese Sorge nicht für ihn. Sie gingen noch ein Stück weiter, bis sie ganz aus dem Gedränge heraus waren. Alaska hielt die Karte umklammert wie einen kostbaren Schatz. Sie gingen weiter bis zu einem Mauersockel, auf dem sie sich schließlich niederließen. Saedelaere klappte die Karte auseinander; im Prinzip handelte sich um eine flache Form aus Kunststoff, versehen mit einigen Symbolen, die er nicht kannte. Der Stadtplan sprang den beiden Galaktikern als eine Holo-Projektion entgegen, grünlich leuchtend in der inzwischen eingebrochenen Dunkelheit. Gleichzeitig zeigte sich ein Menü mit den verschiedensten Funktionen. Alaska entdeckte den Menüpunkt „Nahrung" und tippte ihn an. Sofort wechselte das Holobild und zeigte insgesamt sieben Punkte in der Stadt an. Einer lag unmittelbar in ihrer Umgebung. „Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht", sagte Saedelaere zu seinem Gefährten, „aber ich muss jetzt etwas in meinen Bauch bekommen, ob Zellaktivator oder nicht."
    „Gehen Sie nur!", antwortete Monkey. „Ich werde hier auf Sie warten."„Und wo werden wir schlafen? Diese Stadt sieht sehr friedlich aus, aber ich möchte doch kein Risiko eingehen."
    „Wenn Sie zurückkommen, werden wir es wissen", sagte der Oxtorner. „Lassen Sie mir den Stadtplan hier."
    „Wenn es sein muss ..." Alaska prägte sich den Weg zur nächstgelegenen Nahrungsspender-Station ein. Dann stand er auf und ließ Monkey ohne ein weiteres Wort zurück. Sein Weg führte wieder zu dem quadratischen Platz, wo sich der Trubel inzwischen etwas gelichtet hatte. Er umging ihn und fand auf Anhieb das, wonach er suchte.
    Mehrere Dutzend Wesen standen in einer geordneten Warteschlange vor einem niedrigen Gebäude, dessen Türen weit aufstanden. Alaska reihte sich in die Schlange ein und sah andere Geschöpfe, die aus dem Gebäude herauskamen. Alle trugen sie Schalen in den Händen, aus denen es dampfte. Er wurde von hinten angestoßen. Wütend drehte er sich um und sagte: „Nicht vordrängeln, ja? Du bekommst schon noch dein ..." Er verstummte, als er das drei Meter große Echsenwesen sah, das hinter ihm stand. Es war über und über mit Hörnern bewehrt und hatte vier Arme. Das Maul glich dem eines irdischen Krokodils. „Ich meine, du kannst auch ruhig vortreten", sagte Alaska. „So eilig habe ich es nicht ..."
    „Ich kann warten", antwortete die Echse. „Du siehst hungriger aus." Woher wollte sie das wissen? Aber die Hauptsache war, dass dieses Wesen tatsächlich gutmütig zu sein schien. Alaska hätte ungern nähere Bekanntschaft mit seinen Hörnern und den Klauenhänden gemacht. Es ging weiter, und
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