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2163 - Die Media-Ritter

Titel: 2163 - Die Media-Ritter
Autoren: Unbekannt
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Kechten aus den Städten in die Wildnis hinauszogen, um Wild zu jagen.
    Nun fühlte sich Jobonne Jokogi herausgefordert. Woj war auf ein Ereignis gestoßen, das höchste Aufmerksamkeit verlangte. Wenn es tatsächlich gelang, die bekannte Designerin Elaisse dabei zu filmen, wie sie gemeinsam mit zwei Frauen etwas aß, hatten sie möglicherweise die Chance, mit diesem Bericht ins Fernsehen zu kommen. Die Frage war lediglich, ob Mutter es erlaubte und ob ihr Sender den Mut hatte, ein derartiges Tabu-Thema aufzugreifen. Woj spürte, dass Jobonne etwas zweifelte. Sie dachte an die düsteren Legenden und Mythen aus der fernen Vergangenheit der kechtischen Völker. In ihnen war immer wieder die Rede davon, dass eine der Personen - überwiegend waren es Krieger und Kämpfer aus den Dunklen Regionen, in denen niemand die Existenz der Geister wahrhaben wollte - in den verbotenen Monaten Fleisch zu sich nahm. In allen Fällen hatte ein derartiges Verhalten die schlimmsten Folgen. Die Erlösung aus den beklemmendsten und übelsten Situationen erfolgte stets erst dann, wenn es den betreffenden Personen gelang, den Zorn der Geister zu überwinden, und wenn sie im Rahmen der bewährten Traditionen zu leben beschlossen. Der Wohnhügel Elaisses wirkte wie der Kopf eines tief im Boden steckenden Riesen. Die kristallinen Scheiben leuchten wie Scheinwerfer. Darunter öffnete sich der Eingang wie ein gierig aufgerissener Rachen.
    Die bei den Kechtinnen ließen sich nicht abschrecken. Sie schlichen sich lautlos heran, traten ein und tasteten sich durch das Halbdunkel im Inneren zu den Kabinen. Von der Decke hingen mehrere handgroße Figuren aus einem roten Halbedelstein. Sie sollten für den Schutz vor den Geistern sorgen. Aus einer der Kabinen waren flüsternde Stimmen und schamloses Gekicher zu vernehmen. Die beiden Kechtinnen schoben ihre stabförmigen Kameras durch Spalten in der Tür, klappten die Videobrillen von der Stirn ihrer pyramidenförmigen Köpfe und erhielten auf diese Weise Einblick in die Kammer. Klick hielt entsetzt den Atem an, denn auf den ersten Blick erkannte sie, dass Woj die Wahrheit gesagt hatte. Elaisse erwies sich als schamlose Person, die zusammen mit ihren beiden Freundinnen am Tisch saß und Fleisch verzehrte, das sie über einem offenen Feuer gegart hatten. Dabei empfanden sie offenbar großes Vergnügen, denn sie lachten und alberten miteinander. Minutenlang filmten die beiden Späherinnen das unerhörte Geschehen, bis Jobonne Jokogi das Zeichen für den Rückzug gab. „Nun?", flüsterte Woj, als sie draußen waren.
    Klick kreuzte die Arme vor dem Gesicht als Zeichen dafür, dass sie sich zurzeit nicht in der Lage fühlte, etwas zu sagen. Erst als sie weit von dem Wohnhügel Elaisses entfernt waren, sprach sie. „Mutter wird das nicht genehmigen. Sie wird es nicht senden. Es ist so ekelhaft. Niemand wird das. sehen wollen.
    Es ist schlicht und einfach geschmacklos. Ich muss darüber nachdenken, wie ich es Mutter erzählen soll." Woj war enttäuscht. Sie war überzeugt gewesen, etwas aufgespürt zu haben, was ihr zum Durchbruch verhelfen würde. Und nun machte bereits Jobonne Einwände. Das war ein schlechtes Zeichen. Wenn sie nicht wirklich überzeugt war, würde es ihr auch nicht gelingen, Mutter das Material anzudienen. Am nächsten Morgen erfuhr Woj, dass der Media-Clan abgelehnt hatte. Mutter wollte die Bilder von drei essen den Frauen nicht sehen. Es gab Grenzen, die sie auf keinen Fall überschreiten wollte. Woj Ranassgo erhielt eine Ermahnung, sich an das zu halten, was sich im Rahmen der Traditionen bewegte.
     
    3.
     
    Ein fürchterliches Krachen erschütterte die TRAH BAR. Mit einem Aufschrei ließ der Konquestor seinen schwebenden Sessel herumfahren. Dann beschleunigte er und schoss auf Gruzs Thran zu. Dieser hatte nicht mehr die Möglichkeit, dem Sessel auszuweichen. Er prallte gegen den Valenter und schleuderte ihn zur Seite. Mit ausgestreckten Armen versuchte Gruzs, im Sturz Halt zu finden. Es gelang ihm nicht. Er fiel auf den Boden, und der Sessel raste über ihn hinweg. Unwillkürlich legte er die Hände über den Kopf, um sich vor Verletzungen zu schützen.
    Benommen blieb er liegen. Irgendetwas in ihm rebellierte gegen die Behandlung, die er erfahren hatte. Ein ungewohntes Gefühl, das ihn erschreckte. Er hatte nicht das Recht, so zu denken und zu empfinden. Seine Aufgabe war, Trah Zebuck in jeder Hinsicht zu unterstützen, selbst wenn er sein Leben dafür opfern musste. Es war
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