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2161 - Fünf Stunden Hölle

Titel: 2161 - Fünf Stunden Hölle
Autoren: Unbekannt
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siebzigmillionenfacher Überlichtgeschwindigkeit bei einer Beschleunigung von 950 Kilometern pro Sekundenquadrat, die Schutzschirmsysteme waren den terranischen HÜ-Schirmen vergleichbar und die Hauptbewaffnung stellten lediglich Thermo- und Desintegratorgeschütze dar, aber die schiere Zahl dieser Schiffe war erdrückend.
    Wie sagten die Terraner in ihrer grenzenlosen Überheblichkeit? Viele Hunde sind des Hasen Tod. Genau das gedachte Trah Zebuck zu beweisen.
    Immer mehr Schiffe durchdrangen das Sternenfenster, einige zehntausend mittlerweile, Eine gewaltige, in ihrer letzten Ausdehnung unüberschaubare Flotte sammelte sich. Bis zum Sektor Roanna lagen nicht einmal mehr einhundertsiebzigtausend Lichtjahre vor den Phesunkara.
    Ein Hindernis bildete die Aagenfelt-Barriere, die den Brückenkopf der Galaktiker am Roanna-Sternenfenster schützte. Die Ehrwürdigen Wissenschaftler des Reiches Tradom hatten allerdings eine Möglichkeit gefunden, nicht nur Katamare, sondern auch technisch geringerwertige Raumschiffe die Barriere überwinden zu lassen. Niemand würde mehr zum Anflug im Unterlichtbereich gezwungen sein, sofern sich die Ergebnisse der Dhyraba'Katabe umsetzen ließen. Einziger Nachteil war der Verlust jeder Präzision beim Linearaustritt: Es erschien unvermeidbar, dass die Flotte der Phesunkara in der ersten Angriffsphase zersplittert werden würde. Das bedeutete höhere Verluste.
    Immer bedrohlicher wurde der Aufmarsch. Nur wenige Lichtsekunden von der TRAH BAR entfernt zog das Gros der Angreifer vorbei. Mehr als vierhunderttausend Raumschiffe inzwischen, und ein Ende dieses Heerwurmes war noch nicht abzusehen. Fliegende Tempel der Myrrischen Religion begleiteten den Tross. Das Reich Tradom hatte die Religion erlaubt, sie allerdings nach gewissen Schwierigkeiten unter strengste Kontrolle gestellt.
    Trah Zebuck spürte eine nie gekannte Erregung. Er musste sich zwingen, nicht sofort den Angriffsbefehl zu geben, denn noch galt es zu warten. Auf seine zweite Komponente ...
    Trah Zebuck wirbelte den Degen hoch, fintierte und attackierte einen unsichtbaren Gegner. Zwei Kreuzschritte, ein Ausfall, fiktive Klingenparade. Er spürte die von neuem aufkeimende Furcht der Besatzung, und dieses Gefühl spornte ihn an. Seine Gewissheit wuchs, dass er Perry Rhodan bald mit der Klinge durchbohren würde - eine Genugtuung für alle erlittene Schmach.
    Jemand meldete den vollständigen Übertritt der Phesunkara-Flotte. Neunhunderttausend ansehnlich bewaffnete Raumschiffe waren es, Trah Zebuck hob die Klinge vor sein Gesicht und fletschte die Zähne. In diesem Augenblick des Hochgefühls erreichte ihn die Meldung von der Ankunft eines AGLAZAR-Schlachtschiffs, das soeben materialisiert war. Das Schiff war bereits im Begriff, Kurs und Geschwindigkeit der TRAH BAR anzugleichen und längsseits zu gehen, Trah Zebuck ahnte die Bedrohung fast körperlich. Eine Zeiteinheit später bekam er die Gewissheit: An Bord des Schlachtschiffs befand sich ein Inquisitor. Der Befehl zum Rapport raubte Zebuck den letzten Rest seines Hochgefühls.
    Bré Tsinga „Die Gefahr ist vorbei," Wie aus weiter Ferne klingt die Stimme an mein Ohr. Ich will mich aufrichten, werde jedoch daran gehindert. Eine Woge der Übelkeit droht mich mitzureißen, Ich spüre eine Berührung am Hals, begleitet vom leisen Zischen einer Injektion. Danach geht es mir besser; nur das Pochen unter der Schädeldecke will nicht völlig weichen.
    Meine Lider sind schwer wie Blei. Ich habe Mühe, die Augen zu öffnen, aber als ich es schaffe, stelle ich fest, dass sich meine Umgebung nicht verändert hat. Dies ist immer noch die Bordklinik der LEIF ERIKSSON.
    Zum zweiten Mal hält mich ein Medoroboter zurück. „Langsam, Bré", mahnt er sanft. „Du hast nichts zu befürchten. Es dauert nur wenige Minuten, bis deine Funktionen wieder im Normbereich sind." ... meine Funktionen? Als wäre ich eine Maschine wie er, von Positronenströmen und vielleicht einem verschwindend geringen Plasmazusatz gelenkt.
    Ich bin ein Mensch aus Fleisch und Blut und...
    Mein Blick fällt auf den Rudimentsoldaten, das transparente Gehäuse auf dem neunzig Zentimeter hohen silbernen Sockel, in dem das melonengroße Gehirn in Nährflüssigkeit schwebt. Das ist Minster Nai Fukati, bis vor kurzem unser Gegner und nun ... Ein Freund?
    Es ist meine Aufgabe, den Rudimentsoldaten auf unsere Seite zu ziehen. Aber das kann nur gelingen, wenn ich mich von allen Vorurteilen befreie.
    Wie lange war ich bewusstlos?
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