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2146 - Die Pangalaktischen Statistiker

Titel: 2146 - Die Pangalaktischen Statistiker
Autoren: Unbekannt
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den Kurzstrecken- Überlichtkonverter zündete. Der Pangalaktische Statistiker beschloss, die Phase des Wartens zur Entspannung zu nutzen.
    Ein schriller Signalton riss ihn aus seinen Träumen. Ungläubig starrte er auf die Armaturen, anschließend auf das von drei winzigen weißen Sonnen erhellte Zielgebiet. Zigtausende Schiffe zogen in einem einzigen Pulk an ihm vorbei. Der Abstand zu den äußersten Flanken betrug nicht einmal dreißig Lichtminuten. „Abschirmung hundert Prozent", meldete der Automat. „Keine Ortung." Rik schüttelte die Schlaftrunkenheit ab. Er aktivierte das Anpassungsprogramm. Der Torpedo hinter seinem Cyno-Deflektorsystem glich Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung an.
    Gleichzeitig wertete der Steuerautomat den bescheidenen Funkverkehr innerhalb der Armada aus. Das Flaggschiff flog an einer Position in der linken Peripherie, wo kein Gegner es vermutete. Rik gab Schub auf das Feldtriebwerk. Er führte den Torpedo an die Armada heran, ließ ihn fast zum Greifen nahe über den seltsam gebogenen Rümpfen entlang bis auf die andere Seite fliegen. Im Zeitlupentempo sank er dem Flaggschiff entgegen. Angst verspürte er keine mehr in sich. Er reagierte wie in alten Zeiten. Vom Anführer einer Techno-Gruppe erwartete man perfektes Verhalten in allen denkbaren Situationen. Rik nahm sich Zeit. Mehrmals musste er kleinen Sonden ausweichen, die der heruntergedimmte Orter erst im letzten Augenblick erkannte. „Oberflächenkontakt in vier Minuten", meldete der Torpedo.
    Der Pangalaktische Statistiker änderte seine Absicht. Einen Meter über der Oberfläche des Flaggschiffs hielt er den Torpedo an. Im Schutz seines Einsatzanzugs und des Deflektorfelds stieg er aus. Von Hand holte er das winzige Fahrzeug herunter auf die Gummikurven und vertäute es. An dieser Stelle zwischen den hoch aufragenden Geschütztürmen würden die Fremden oder ihre Roboter es höchstens durch Zufall finden. Rik entdeckte eine Luke. Ihr Mechanismus entsprach nicht seinen hoch gesteckten Erwartungen. Er ließ sich ziemlich einfach mit Hilfe einer Feldbrücke überlisten. In der Schleuse sorgte eine Mechanik dafür, dass kein Automat die außerplanmäßige Benutzung registrierte.
    Von da an ging alles ganz leicht, zu leicht, wie Rik bei sich dachte. Die Geräte in diesem Schiff leisteten nur grobe Arbeit. Die einzigen Ausnahmen bildeten die Triebwerks- und die Waffensysteme. Eine Frequenzauswertung ergab, dass es sich um Fremdgeräte handelte. Sie gehörten nicht zum Standard der Schiffe. Die Kommandozentrale lag im Bug. Der Oberbefehlshaber allerdings hielt sich in seiner Kabine auf.
    Rik trickste den Sicherheitsmechanismus aus. Sekunden später stand er im Vorraum. Durch eine halb offene Tür beobachtete er das Wesen in seiner Sandgrube. Es war knapp zwei Meter groß, besaß sechs Tentakel und einen knotenähnlichen Kopf, der ohne Hals unmittelbar auf dem Rumpf saß.
    Die beiden kräftigeren Tentakel benutzte es als Beine, die anderen als vier gleichwertige Arme. Rik manipulierte das Terminal im Hintergrund. Es gab eine Alarmmeldung von sich. Das Wesen schnellte sich aus der Grube bis vor die Eingabeeinheit. Der Pangalaktische Statistiker merkte sich den Kode, den es eingab. Lautlos näherte er sich. Er packte den Kommandanten und warf ihn mit solcher Wucht in die Sandgrube, dass er das Bewusstsein verlor. Dann stand Rik am Terminal. Die Technotronik seines Einsatzanzugs benötigte fast eine Viertelstunde, bis sie die Sprache entziffert und die technischen Kodes geknackt hatte. Innerhalb von wenigen Augenblicken strömten alle wichtigen Daten in die Technotronik. Der Pangalaktische Statistiker änderte den Flottenbefehl.
    Tut mir Leid, Fremder, dachte er mit einem Blick auf die verschlossene Sandgrube. Du führst nur Befehle aus, willst vielleicht nicht einmal hier sein.
    Unsichtbar, wie er gekommen war, verließ er die Kabine. Kurz darauf stand er wieder in der Schleuse. Viel Zeit blieb nicht. Nach dreieinhalb Minuten saß er im Torpedo, nach viereinhalb flog er über dem Pulk. Rik schaltete den Feldantrieb hoch, dann drängten Energieemissionen ins All.
    Erste Geschützkuppeln bewegten sich in seine Richtung. Abstrahlrohre glühten auf. Die Armada verschwand übergangslos im Hyperraum.
    Gleichzeitig fuhr der Steuerautomat alle Systeme auf Maximallast. Die Triebwerke stemmten sich gegen den Sog der Armada, schafften es auf sechzig Prozent Lichtgeschwindigkeit - Dunkelheit umfing den Torpedo.
    Riks Blicke brannten auf den
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