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2143 - Gegen die Fensterstation

Titel: 2143 - Gegen die Fensterstation
Autoren: Unbekannt
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ihr - und damit uns! - zur Verfügung steht! Schaffst du das?"
    „Ja." LeCaro machte sich nach dieser knappen Antwort aus dem Bauch von SHECAT heraus mit Höchstdruck an die Arbeit.
    „Noch läuft die Übertragung der Daten in die Milchstraße mindestens eine Stunde lang", meldete sich Tynka Mintcoo steif. „Wir werden uns unserer Haut zu erwehren versuchen."
    Troym muss nun sehr schnell sein, dachte Trerok. Keiner weiß, wie lange die Station standhält.
    Parrots zweite Anweisung galt ihm: „Wenn es irgend möglich ist, beschleunige die Datenübertragung. Bedeutet: Erhöhung der Übertragungsrate, selbst auf die Gefahr hin, dass die Signale nicht mehr sauber voneinander getrennt werden können."
    „Ich probier's ..."
    In diesem Augenblick eröffneten die Katamare tatsächlich das Feuer - aus allen Strahlkanonen zugleich, und das blaue Feuer schien die riesige Scheibenstation einzuhüllen ...
     
    *
     
    Wer geglaubt hatte, die Angriffe würden ohne einen Effekt verpuffen, sah sich getäuscht.
    Von der ersten Sekunde an schlug ein kleiner Teil der übergeordneten und überlichtschnellen Waffenenergie in Form von mechanischen Erschütterungen in die Station durch.
    Wenn's dabei bleibt ..., durchfuhr es Trerok, während er Zug um Zug die Übertragungsrate erhöhte und den in seiner Helmdatenleiste eingeblendeten, viel zu langsam wachsenden Anzeigebalken verfolgte.
    76 Prozent ... 77 Prozent ... 78 Prozent 79 ...
    Plötzlich krähte Troym LeCaro begeistert auf, und im nächsten Augenblick eröffnete Station DREI aus mächtigen Geschützbatterien das Feuer.
    Aus ... VAI-Kanonen ...?
    Schon in den ersten Salven explodierten Dutzende Katamare!
    Trerok sah nur kurz auf und registrierte die Dezimierung der feindlichen Flotte nicht ohne Triumph.
    Seit sie in Tradom waren, hatten sie vor den Katamaren flüchten, sich verbergen müssen, und nun schossen sie zurück.
    Es ähnelte der Situation in Anguelas Auge.
    Jeder vernichtete Katamar verringert das Potential, das die Milchstraße bedrohen kann, durchfuhr es den Zaliter, dessen Inneres in einen arktischen Eisblock verwandelt schien. Jedes vernichtete Schlachtschiff kann uns kein Leid, keinen Tod, keine Unterdrückung und Versklavung mehr bringen ... und da interessiert es mich überhaupt nicht, dass auch mit den Katamaren Tausende Wesen getötet werden. Sie oder wir!
    Grimmig bemerkte er beim Blick auf die Orteranzeigen, dass sich die Katamare langsam einschossen; gegen inzwischen „nur" noch neunzehneinhalbtausend Angreifer hatte auf Dauer aber wohl selbst die gigantische, neunzehn Kilometer durchmessende Fensterstation keine Chance ...
     
    *
     
    Als die Grenze der Belastbarkeit des Paradimpanzers der Station erreicht war, verfärbte sich das Schutzfeld tiefblau, beinahe violett.
    Das bedeutete nicht nur, dass es sehr bald endgültig zusammenbrechen würde, sondern auch, dass die quasioptischen Signale, die weiterhin - durch den bis kurz zuvor noch durchsichtigen Paradimpanzer - ausgesandt wurden, nicht mehr die Milchstraße erreichen konnten.
    Die Übertragung des Datenpakets ist erst zu neunzig Prozent abgeschlossen, dachte Trerok beim Blick auf die Balkenanzeige.
    „Hoffen wir", murmelte Prakma, der offensichtlich den gleichen Gedanken hatte, „dass man in der Milchstraße auch mit neunzig Prozent schon etwas anfangen kann - sofern die Daten denn überhaupt empfangen wurden."
    Humprey „Blue" Parrot räusperte sich. „Damit ist der erste Teil unserer Mission beendet. Mehr geht nicht. Der zweite Teil, die Vernichtung der Fensterstation, erledigt sich derzeit quasi von allein. Bleibt nur noch eins: Wir müssen so schnell wie möglich hier raus!"
    „Rettungsboot ist startbereit, Transmitter vorjustiert", meldete Caar Vassquo mit krächzender Stimme, aus der die gesamte Anspannung sprach.
    Es wird knapp!, dachte Trerok und sah das Lächeln der iprasanischen Feuerfrau vor sich, bis es ebenso schnell verblasste, wie es erschienen war. Verdammt knapp!
     
    12.
     
    Zim November Die Bilder, die über die ausgeschickten Ortersonden hereinkamen, waren gestochen scharf.
    Im einen Augenblick wies der Paradimpanzer der Station noch - seit wie vielen Minuten? Zim kam es wie eine Ewigkeit vor! - die tiefblaue, fast violette Farbe der Überlastung auf, die sein baldiges Ende ankündigte.
    Im nächsten erlosch er, und die Fensterstation fiel in den Normalraum zurück, war einen Sekundenbruchteil lang zum ersten Mal voll materiell zu sehen, eine Scheibe von neunzehn Kilometern
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