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2140 - Der kindliche Herrscher

Titel: 2140 - Der kindliche Herrscher
Autoren: Unbekannt
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zum Plateau hochgeflogen."
    „Wo waren sie vorher?"
    „In den Katakomben, bei CAUSIO. Sie haben Fragen an ihn gerichtet, aber keine Antwort bekommen. Sie sind nicht konditioniert."
    „Dann will ich jetzt zu CAUSIO." Troym LeCaro verfügte zwar über das gesammelte Wissen der lebenden Eltanen, aber er war sich schmerzlich darüber klar, dass mit dem im Grunde weltfremden Wissen, das man ihm übermittelt hatte, nur wenig anzufangen war. Schon gar nicht vermochte er damit einen galaktischen Krieg zu entscheiden.
    Das wusste er, und deshalb musste er an CAUSIO heran und versuchen, die Antworten zu finden, die ihm die heutigen Eltanen nicht geben konnten. „Ich führe dich", sagte der Medile. „Wenn ihr mir bitte folgen würdet!"
    „Wenigstens spricht er uns in der Mehrzahl an", murmelte Corina EhGon. „Wie bitte?", fragte ihr Sohn. „Nichts", sagte sie. „Gehen wir." Er schwebte in seiner „Wiege" vor ihr her und folgte dem beflissenen Medilen. Sie erreichten einen Schacht, der tief in den Funktionsstreifen hineinführte, und vertrauten sich ihm an. Im Nullschwere-Feld des Schachts sanken sie tiefer in die technischen Innereien von CAUSIO hinab, bis sie schließlich auf einer Plattform aufsetzten, von der aus es in vier Richtungen weiterging.
    „Bitte hier entlang", sagte der Medile, dessen Namen Troym noch nicht einmal kannte. Aber er fragte ihn nicht danach. Er spielte keine Rolle. Der Weg führte in einen langen Korridor hinein, zu dessen beiden Seiten sich Räume befanden, in denen Gewährsleute des Trümmerimperiums saßen und arbeiteten.
    Troym sah es mit Zufriedenheit. Wenigstens hier unten schien noch alles so zu funktionieren, wie es sein sollte. Das Trümmerimperium, obwohl isoliert in der Halbraumblase, lebte!
    Doch das täuschte nicht darüber hinweg, dass das gesamte Wissen der heutigen Eltanen Zwar im technischen, kosmologischen und, vor allem, philosophischen Sinn äußerst umfangreich war, im waffentechnisch relevanten Sinn jedoch wenig Verwertbares enthielt. Und gerade diese Lücke machte den Pakt mit den Milchstraßenbewohnern zur Phrase. Die Eltanen waren weder imstande, einen PD-Panzerbrecher zu bauen, die einzige Waffe, mit der die Paradimfelder der Katamare durchschlagen werden konnten, noch ihn zu reparieren oder theoretisch zu erklären. Sie hatten außer der TEFANI kein rotes Schiff mehr, um zum gemeinsamen Kampf gegen die Unterdrückung beizutragen.
    Die Einheiten, die das Trümmerimperium im normalen Universum zu mobilisieren vermochte, konnten nicht mehr bewältigen als hin und wieder Einsätze gegen die Valenter, wenn das Unrecht des Reiches gar zu groß wurde. Das alles wusste Troym LeCaro. Er wusste auch, dass die TEFANI in einer Mission von grundlegender Bedeutung unterwegs war. Welche Mission das war, darüber konnte er nicht einmal spekulieren. Er hatte bei Rokenna keine Informationen darüber erhalten. Dennoch durfte er das Schiff keinen Augenblick lang zur Unterstützung der Galaktiker freistellen. Selbst wenn die Letzte Stadt vernichtet würde - die Mission der TEFANI durfte nicht gefährdet werden. „Warum bringst du uns nicht in eine beliebige Kommunikationszentrale?", fragte der kindliche Herrscher ihren Führer. „Auf beiden Seiten des Korridors gibt es genug davon."
    „Gedulde dich noch ein wenig", sagte der Medile. „Hier wird überall gearbeitet. Ich bringe dich in eine freie Zentrale, wo du ungestört bist." Troym LeCaro schwieg, obwohl er die Logik dieser Antwort nicht verstand. Der Medile hätte eine beliebige Kommunikationszentrale für ihn frei machen können. Was er sagte, war Unsinn. Aber noch schöpfte Troym keinen Verdacht.
    Die trüben Gedanken holten ihn wieder ein, während er hinter dem Medilen her durch den endlos erscheinenden Korridor schwebte. Die Probleme türmten sich geradezu vor ihm auf. Es gab nicht nur Lücken im Wissen der Eltanen, es gab sogar Widersprüche. Troym LeCaro versuchte, minutiös sich selbst und sein Wissen zu erforschen. Er unterzog die ihm überlieferte Geschichte der Eltanen in der Letzten Stadt einer logischen Prüfung, soweit eben möglich. Dabei fielen ihm die Unstimmigkeiten auf, die sonst niemand zur Kenntnis zu nehmen schien. Selbst die uralten Philosophen schienen sie zu ignorieren - oder sie verschlossen systematisch die Augen davor.
    Denn die Geschichte der Eltanen verlor sich buchstäblich im Dunkel. Troym LeCaro besaß keinerlei Informationen darüber, wie die Eltanen einst in die Letzte Stadt gekommen waren. Sie
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