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2135 - Der Zeitbrunnen

Titel: 2135 - Der Zeitbrunnen
Autoren: Unbekannt
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Straße, einer der sagenhaften Zeitbrunnen sein, von denen Alaska berichtet hatte? Diese seltsamen Einrichtungen, die über Lichtjahrmillionen hinweg verschiedene Orte des Universums verbanden? Atlan war hierher gekommen, um mit Prinzessin Sihame und Prinzenkrieger Soner zu sprechen. Aber jetzt konnte er der Versuchung nicht widerstehen.
    Der Arkonide trat an den Rand des schwarzen Etwas und ging langsam in die Hocke. Vergeblich versuchte er, unter der schwarzen Oberfläche einen Untergrund zu erkennen. Doch plötzlich war in seiner geistigen Vorstellung ein Bild. Es zeigte eine karge Landschaft und eine Mischung aus einer Kaserne und einem Schloss. Langsam tauchte Atlans Hand in die Schwärze ein, dann sein ganzer Arm. Und dann ...
    Die Kettensklaven unterhalb des Schlosses stachen Torf ab. Andere luden ihn auf Lastwagen, die von ihren Peinigern gestartet wurden, sobald sie voll beladen waren. Überall standen die Aufseher und schwangen ihre Peitschen, wenn die Sklaven nicht schnell genug arbeiteten oder wenn sie bei der Arbeit zusammenbrachen. Atlan sah viele von ihnen im Morast liegen, mit blutigen Striemen auf ihrem Rücken. Der Arkonide hatte sich vom Ausgangspunkt des Zeitbrunnens zu dieser Stelle bewegt. Das Land war sumpfig. Er hatte aufpassen müssen, um nicht einzusinken. .Hier oben aber, wenige Dutzend Meter unterhalb des Schlosses, war der Boden fester. Es gab große Torfgruben, und in jeder arbeiteten an die fünfzig Gefangene mit ihren Spaten. Und über allem leuchteten Hunderte von grellen Sonnen. Die Arbeiter im Meer gehörten dem gleichen Volk an wie ihre Aufseher: Sie alle waren humanoid und im Durchschnitt 1,90 Meter groß, sie besaßen eine blaue Haut. Ihre Köpfe bestachen durch große rote Facettenaugen.
    Die Körper waren ausgemergelt, manche Arbeiter glichen lebenden Skeletten. Atlan wollte sich schon schaudernd abwenden, als ihm von der Seite ein Gewehrschaft in die Brustplatte gestoßen wurde. „Halt, Fremder!", wurde er angerufen. „Woher kommst du? Du gehörst nicht zu uns!" Erschrocken zuckte Atlan zusammen. Der Blauhäutige benutzte eine Sprache, die er kannte. Sie ähnelt der Sprache der Mächtigen!, schrie der Extrasinn in seinen Gedanken. Aber jetzt mach endlich was!
    Mit einer blitzschnellen Bewegung wirbelte der Arkonide herum und entwaffnete den Aufseher durch einen Dagor-Griff. Das erbeutete Gewehr warf er fort, stattdessen zog er seinen Strahler. „Zurück!", schrie er, als sich ihm mehrere Aufseher näherten. „Zwingt mich nicht, von der Waffe Gebrauch zu machen!" Doch die Fremden hörten nicht auf ihn. Einige knieten nieder und zielten mit ihren Gewehren auf ihn. Atlan aktivierte seinen Prallschirm. Die Geschosse konnten ihn nicht durchdringen. Er drehte sich halb um und zielte auf einen birkenähnlichen Baum. Mit einem Impulsschuss atomisierte er ihn zur Hälfte, halb setzte er ihn in Brand. Das wiederholte er einige Male, mitten im Kugelhagel der gegnerischen Schnellfeuerwaffen. Er hörte erst auf, als der Oberbefehlshaber der Aufseher den Befehl zur Feuereinstellung rief. „Du fremder Teufel!", schrie der Anführer den Arkoniden an. „Schon wieder einer, der aus einer anderen Welt zu uns kommt! Aber dein Schutzfeld wird dir nichts nützen! Unser Führer und wir sind bisher noch mit jedem Eindringling fertig geworden!" Atlan überlegte kurz. Was sollte er tun? Die Gefangenen befreien oder sofort zurück zum Zeitbrunnen, bevor dieser erlosch? Die Gefangenen rackerten sich ab, brachen zusammen, wurden durch Peitschenhiebe wieder auf die Beine gebracht oder blieben einfach liegen. Nein, das konnte der Arkonide nicht mit ansehen. „Gebt sie frei!", rief er dem Oberbefehlshaber zu. „Auf der Stelle!"- Sein Gegenüber brach in schallendes Gelächter aus. „Freigeben, unsere Sklaven?", gluckerte er. „Das sind alles verurteilte Verbrecher oder Parasiten an der Gesellschaft - arbeitsscheues Gesindel! Jeder hat sein Los verdient! Sie haben sich an der Volksgemeinschaft vergangen! Jeder von ihnen ist ein Feind des Systems! Sie sind nicht artenrein!" Atlan kamen diese Worte schmerzlich bekannt vor. Er versuchte, seine Chancen abzuwägen. Selbst wenn es ihm gelang, diese Wesen zu befreien: Wie konnte er sicher sein, dass sie nicht in wenigen Stunden schon von anderen Häschern wieder eingefangen wurden? „Du führst hier das Kommando?", fragte er den Oberbefehlshaber, um ganz sicherzugehen. „Natürlich", antwortete sein Gegenüber. „Und ich werde ..."
    „Du wirst gar
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