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2131 - Der Schwarmer

Titel: 2131 - Der Schwarmer
Autoren: Unbekannt
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einiger Bedeutung sein." Ascari da Vivo wendet sich mir zu. Ihre funkelnden Augen haben jetzt einen fast rubinfarbenen Ton. „Nun könnte man natürlich einen hübschen überlichtschnellen Torpedo losschicken, bestückt mit einem Arkonbomben-Sprengkopf, und dem Reich Tradom einen empfindlichen Hieb versetzen." Sie kommt mir so nahe, dass ich ihren warmen Atem im Gesicht spüren kann. Sie ist nur etwa acht Zentimeter kleiner als ich. Ich bin mir ihrer verführerischen Ausstrahlung nur zu deutlich bewusst. Sie legt es natürlich darauf an.
    Manchmal hege ich ja so etwas wie väterliche Gefühle für sie, denn ich bewundere ihre Talente und möchte sie fördern. Es steckt so viel in ihr. Dann wieder treibt sie mich mit ihrer herrischen Art beinahe zur Weißglut. Und in Momenten wie diesem ... jetzt ... sollte ich besser meine Hormone einbremsen. Mein Verstand mag gereift sein, aber mein Körper ist immer noch auf dem biologischen Stand von 39 Jahren, und das ist ein Alter, in dem man ziemlich fit ist. „Gewiss eine Versuchung", sage ich ruhig und sachlich, aber nicht zu betont kühl. Ich werde mir keine Blöße geben und vor allem ihr keinen Anlass zu weiteren Provokationen. Manchmal ist die Maske der Unnahbarkeit, die man sich unweigerlich mit den Jahrhunderten zulegt und irgendwann bis zur Perfektion beherrscht, sehr nützlich. „O ja ...", flüstert Ascari und hält meinen Blick mit ihren Augen fest. Diese Augen! Ich könnte stundenlang hineinsehen; sie sind intelligent, klar und lebendig, sprühend vor Energie und Willen, vor allem aber - aufrichtig. Nichts von dem Größenwahn oder der Machtgier wie bei Bostich ist darin zu erkennen. Und trotzdem zeigen diese Augen nicht alles, es geht nur bis zu einer bestimmten Tiefe, danach verschleiert sich die Sicht auf die Schichten ihrer ureigenen Gefühlswelt, vielleicht auch Verletzlichkeit. Je nach Lichteinfall kann ich mein Spiegelbild darin sehen. Plötzlich weicht sie von mir zurück, und ihre Mundwinkel kräuseln sich spöttisch. „Du würdest es mir zutrauen, nicht wahr? Bestimmt überlegst du gerade, wie du mich daran hindern kannst, den Befehl zu geben. Oder arbeitest du an einer Moralpredigt, Rhodan? Darin bist du doch Meister, soweit ich weiß."
    „Ich denke, dass du deinen hohen Rang nicht durch Dummheit erreicht hast, Admiralin", versetze ich trocken.
    Sie hebt die linke Augenbraue. „Gute Antwort", sagt sie mit einem anzüglichen Unterton. „Vielleicht erkennst du ja langsam, dass Alter nicht unbedingt eine Voraussetzung für Weisheit ist."
    Ich kann es Ascari nicht verdenken, dass die Versuchung groß ist, dem Reich Tradom einen Denkzettel zu verpassen. Aber sie verschwendet tatsächlich nur einen kurzen Gedanken daran. Mehr als ein Denkzettel wäre es nämlich nicht und hätte keine nachhaltigen Konsequenzen. „Stimmst du mir zu, dass wir Toko-Ro weder mit der KARRIBO noch mit einem Beiboot anfliegen sollten?", fährt die Admiralin fort. Ich nicke. „Selbst mit Umbauten wäre das Risiko einer Entdeckung zu groß. Es ist besser, wir versuchen es auf einem anderen Weg. Immerhin haben wir noch fast fünf Tage Zeit, das können wir schaffen."
    „Wir sind uns also einig. Was für ein denkwürdiger Moment! Und ich habe sogar schon eine Idee, wie wir nach Toko-Ro gelangen." Ascari lächelt mich ironisch an. Ich nehme es ihr nicht übel. Es ist schwer für sie, mit mir an Bord ein Kommando zu führen. Perry Rhodan, die lebende Legende ...
    Jeder Arkonide lernt meinen Namen schon in den ersten Jahren auf einer Schule sie wachsen mit mir und meiner Lebensgeschichte auf.
     
    1.
     
    Rückblende: Der Wurm Erste Entscheidungen Cheplin konnte Vaikiris Gesicht in dem Augenblick nicht vergessen, als der Schwarmer Geytrimm verhaftet und abgeführt worden war. Sein ewiger Rivale war geradezu erleichtert gewesen, weil es ihm den Weg zum Thron ebnete. Dass es sich um eine äußere Einwirkung handelte, gegen die das Volk zusammenhalten sollte, war ihm völlig gleichgültig gewesen. Vaikiri dachte nur an sich. Er verbrannte wohl allmählich innerlich vor Machtgier, dass er sogar aus Selbstzweck sein eigenes Volk verriet.
    Es war der Moment des größten Abscheus, den Cheplin niemals vergessen würde. Aus Loyalität der Position des Schwarmers gegenüber würde er sich fügen, und er würde alles tun, um den Aarus die Zukunft zu sichern. Aber für Vaikiri hatte er nur noch kalte Verachtung übrig. Sogar sein Hass war nach diesem Ereignis erloschen. Jedes noch so leise
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