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2131 - Der Schwarmer

Titel: 2131 - Der Schwarmer
Autoren: Unbekannt
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sorgen, dass die Kunden bei höchstmöglichem Gewinn bedient werden."
    Der Schwarmer schaute Cheplin direkt an. „Und du wirst für volle Auftragsbücher sorgen", sagte er. „Morgen schon wirst. du mit deinem Scout-Verband aufbrechen, und ich erwarte binnen kürzester Zeit Erfolge. Wenn du versagst, werde ich dich degradieren, und keiner wird etwas dagegen haben. Also halt die Flossen aufrecht, Cheplin, immerhin hast du selbst gesagt, dass du für Aarus-Jima alles tun willst."
    „In Ordnung", sagte Cheplin scheinbar unbewegt. Innerlich aber fühlte er sich wie nach einem Sprung den Wasserfall hinunter.
    Seine Grübeleien waren unnötig gewesen - Vaikiri hatte von sich aus gen au das getan, was er sich wünschte: Er würde wieder auf Reisen gehen und neue Kontakte zum Trümmerimperium knüpfen können! Der Schwarmer hatte noch nie besonders viel Fantasie besessen und glaubte vermutlich, er würde Cheplin empfindlich treffen, wenn er ihn von Susa trennte. Aber gerade deshalb hatte er sie ja zur Beförderung vorgeschlagen nun konnte sie ihn hier im Wurm unterstützen und dafür sorgen, dass Vaikiri in seinem Bestreben, Cheplin zu schaden, nicht auch den Aarus schadete.
     
    2.
     
    Rückblende: Der Gewährsmann Die nächsten zwei Jahre verbrachte Cheplin damit, die kräftig gestiegenen Preise am Markt durchzusetzen. Im Grunde genommen war es eine doppelte Verteuerung, denn die Kunden hatten ebenso erhöhte Abgaben an die Inquisition der Vernunft zu liefern. Das schmälerte ihr Budget erheblich. Damit waren sie nicht selten nicht mehr in der Lage, die Angebote wahrzunehmen, selbst wenn Cheplin die Preise gesenkt hätte.
    Cheplin hatte in den vergangenen Jahren allerdings viel über Verhandlungstaktik und Diplomatie gelernt. Seine Ökonomen waren gute Lehrer gewesen, und nun setzte er diese Kenntnisse erfolgreich in die Tat um. Er hätte es natürlich wie früher seinen Leuten überlassen können, aber sein ehrgeiziges Ziel war jetzt, Schwarmer zu werden. Dafür brauchte er eine Menge Praxis - und er musste sich beweisen. Er musste den Genetischen Linien zeigen, dass er unentbehrlich war und die vererbten Fähigkeiten der Luna umzusetzen wusste. Er brachte dem Wurm weiterhin Profit, so dass die Tributzahlungen weiterhin aufgebracht werden konnten, bei einer geringen Gewinnspanne.
    Im Verlauf einer Reise allerdings machte er eine unerfreuliche und beunruhigende Erfahrung. Die Reiseroute kreuzte sich mit einer früheren. Er kam dabei zu einem System namens S'sseb, wo er in der Vergangenheit immer gute Geschäfte gemacht hatte. Die Sebsin waren elegante, schwarzgelb gestreifte, geflügelte Insektoide, die sich auf sechs Beinen fortbewegten und zusätzlich ein Armpaar mit geschickten Greifzangen entwickelt hatten sowie einen Aktionsrüssel, der knapp unter ihren Beißwerkzeugen angeordnet war und wie eine dritte Hand funktionierte. Die Kommunikation war nicht ganz einfach, denn die Sebsin verständigten sich mit rein melodiösem Fühlertrillern - doch man hatte einen Weg gefunden, die Töne zu visualisieren und ebenso das Anguela-Idiom in Symbole und Bilder zu übersetzen. Es war anfänglich nicht einfach und eine große Umstellung, sich mittels Bildersprache zu verständigen, doch es fanden sich nach und nach Ähnlichkeiten, und es wurde zunehmend leichter. Die technische Entwicklung dieses speziellen Translators war ein Verdienst von Aarus-Jima und hatte über Jahrhunderte treue und lukrative Kunden gebracht.
    Als Cheplin seinen Besuch ankündigte, wurde er unfreundlich empfangen und erhielt keine Landeerlaubnis. Erstaunt fragte er nach dem Grund und wurde weggeschickt. Das war ihm in seiner ganzen Laufbahn noch nicht passiert, und nicht einmal seine Ökonomen erinnerten sich an einen vergleichbaren Vorfall. Cheplin gab allerdings nicht auf, obwohl ihm sehr deutlich gemacht wurde, dass seine Anwesenheit hier nicht erwünscht war.
    Er insistierte so lange in gewandter und wörtlich blumenreicher Bildersprache, bis er endlich zu einer Audienz zur Königin Bssasa vorgelassen wurde.
    Durch den Kontakt zu anderen Systemen hatte Königin Bssasa erfahren, dass Aarus-Jima nicht nur die Preise erhöht, sondern sogar die Qualität verringert hatte. Teilweise waren die Kunden verspätet und schlichtweg mit Ausschuss beliefert worden, was teure Nachbesserungen oder Reparaturen nach sich zog, wenn die Garantieleistungen verweigert wurden. Von all dem hatte Cheplin bisher nichts erfahren, weil er stets nur ein Scoutschiff
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