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2101 - Der Konquestor

Titel: 2101 - Der Konquestor
Autoren: Unbekannt
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seinen Sportanlagen und Freiluft-Agravarien, seinen Bungalows für Extremwelt-Abkömmlinge, Methanatmer und Wasserbewohner lag im Nordosten des 40 Kilometer durchmessenden Ringwalls, der Terrania-Space-Port umschloss - auf gerader Linie zwischen dem Museumsnachbau der CREST IV im Süden und der in Richtung Altaigebirge im Zentrum des City-Kreises schwebenden Solaren Residenz. Hahnhelm Sauki wusste, dass das an seinen höchsten Stellen mehr als zwei Kilometer aufragende künstliche Ringgebirge zum Teil mit Trümmermaterial des alten Terrania aufgeschüttet worden war, das bei der verheerenden Dolan-Attacke im Jahr 2437 Alter Terranischer Zeitrechnung dem Wüstenboden gleichgemacht worden war. Damals waren 30 Prozent der Erdbevölkerung - rund zwei Milliarden Menschen - ums Leben gekommen.
    „Auftauchen von Raumschiffen in Katamaran-Bauweise in der galaktischen Geschichte?", tippte er in das Eingabeterminal. „Alternativbegriffe Zwillings-Zeppelin, Doppel-Zeppelin, Doppel-Zigarre. Wenn nichts im Archiv bei NATHAN erkundigen!"
    Die Anfrage war an die in 25 Kilometern Entfernung am Ende der Beteigeuze Road gelegene Senderzentrale gerichtet. „Brauche dringend Material", fügte er hinzu. „Treibt was auf! Irgendwas Historisches. Vergleiche. Parallelen. Auch Parallelen zu diesem Konquestor. Fragt den Zoodirektor! Wir sitzen hier vorläufig fest."
    Wie alle anderen Trividteams waren auch Hahnhelm Sauki und Aisha N'ghema von einem TLD-Gleiter zum Abdrehen gezwungen worden, als sie versucht hatten, zu dem im Südosten des Raumhafens gelegenen Landefeld vorzustoßen, das zum Schauplatz des überraschenden Staatsbesuchs geworden war. Das Landefeld der Raumyacht des so genannten Konquestors von Tradom war weiträumig abgeriegelt und wurde von einer fünf Kilometer durchmessenden, normalenergetischen Prallfeldkuppel überspannt.
    Terrania-Space-Port war für jeden nichtmilitärischen Raumschiffsverkehr gesperrt. Sämtliche Passagier- und Handelsraumer wurden zu den anderen Raumhäfen umgeleitet.
    In den durch transparente Antigravröhren, luftige Transportbänder und elegant geschwungene Formenergiebrücken miteinander verbundenen Gebäuden des „Saturn Hills", die sich von der Bodensohle des Raumhafens bis hinauf zum Kamm des Ringwalls erstreckten, checkten zur Zeit keine Besucher aus anderen Sternensystemen ein. Stattdessen wurden die darüber schwebenden Restaurant-Terrassen von Trivid-Teams bevölkert, während Polizeigleiter, schnelle Einsatzgleiter des TLD, einige Dutzend Space-Jets der Heimatflotte Sol und Hundertschaften TARA-V-UH-Roboter den Luftraum über Terrania-Space-Port nach allen Seiten hin absicherten.
    Die Einsatzkräfte waren dabei nicht nur einmal gezwungen, die Gleiter und Übertragungsplattformen besonders hartnäckiger Journalisten mit Gewalt - zumeist unter Einsatz von Traktorstrahlen - aus der Sperrzone abzudrängen.
    „Geier", sagte Hahnhelm Sauki. „Alles Geier, die Lunte gerochen haben. Und jeder will ein Stück davon abbeißen."
    „Wundert dich das?", fragte Aisha N'ghema, als der Inhalt ihres bauchigen Thermoglases - gut ein Viertelliter ungesüßten, dickflüssigen Extremwelt-Kaffees - endlich zur Gänze geleert war und seine, wie Hahnhelm Sauki fand, nicht gerade unbedenkliche Wirkung in ihrem Zentralnervensystem zu entfalten begann. „Die halbe Galaxis hat seit zwei Tagen Lunte gerochen. Was da im Hayok-Sektor passiert ist, macht nicht nur unseren Ersten Terraner und seinen Residenten nervös. Die Arkoniden haben immerhin 319 Schlachtschiffe verloren. Und der, dem sie das zu verdanken haben, ist jetzt hier auf Terra. Da unten, direkt vor unserer Nase."
    Sie deutete mit dem Kinn auf das Raumhafengelände, das zum Teil noch im Schatten des Ringwalls lag.
    In zweieinhalb Kilometern Abstand von seinem südöstlichen Hang war der Grund für alle Aufregung niedergegangen: das Raumschiff des Konquestors von Tradom. Ein Zoomfeld, das zur Standardausstattung der Schwebeterrassen des „Saturn Hills" gehörte, vermittelte den Eindruck, das Landefeld des fremden Weltraum-Katamarans befände sich lediglich einige hundert Meter entfernt. Tatsächlich lagen 15 Kilometer zwischen dem Reporter-Gespann und dem abgesperrten Landefeld.
     
    *
     
    Das prächtige Katamaranschiff - von den Terranern kurzerhand „Katamar" getauft - ruhte auf Antigravfeldern und war in keinen sichtbaren Schutzschirm gehüllt. Es besaß mit 110 Metern Länge und 66 Metern Breite nur etwa ein Dreißigstel der Größe seines
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