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2100 - Das Sternenfenster

Titel: 2100 - Das Sternenfenster
Autoren: Unbekannt
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Transformfeuer. Man kann also gern mit den schweren Kalibern schießen; wichtig ist nur, dass es mindestens 9000 Kilometer danebengeht. Dann besteht keine Gefahr."
    Reginald Bull lachte in einem bissigen Tonfall. „9000 Kilometer, Prakma? Dir ist klar, was das für einen erbärmlichen Wirkungsgrad ergibt?"
    „Ja."
    „Man könnte dann fast das Schießen gleich bleiben lassen!"
    Rhodan stellte trocken fest: „Genau das ist ja unser Ziel. Vielleicht gibt es immer noch die Chance für einen friedlichen Kontakt."
    „Nach allem, was Ascari hier veranstaltet?", fragte Reginald Bull ihn erstaunt. >„Und ich sage dir noch was; Perry: Ascari hat meiner Meinung nach völlig Recht!"
    „Eine der wichtigsten Errungenschaften unserer Zivilisation ist die Unschuldsvermutung. Wir sind keine Arkoniden und benehmen uns nicht so. Terraner fragen erst, bevor. sie schießen."
    „Wen willst du denn wohl fragen? Die geben ja keine Antwort." - „Das ist unser Problem. Es gibt nur eines, was wir über die Fremden sicher wissen: Bisher haben sie nicht einen einzigen Schuss abgegeben. Bisher wurden sie nur von unserer Seite aus angegriffen, sie haben nicht geschossen."
    „Klare Verhältnisse wären mir lieber."
    „Mir auch, Bully. Aber es gibt Probleme, die man nicht mit Gewalt lösen kann. Vor allem ..."
    Rhodan verzog das Gesicht. „Ich will nicht genauso sinnlos unsere Leute opfern, wie das gerade eben Ascari getan hat."
    Zu Rhodans Flaggschiff stießen kurz darauf die CHARLES DARWIN und die ROALD AMUNDSEN, zwei Schwesterschiffe der ersten Baureihe. Einige spezielle Forschungsraumer, die Rhodan aus dem Solsystem hatte kommen lassen, folgten nicht lange danach.
    Ascari da Vivo erhob gegen die Anwesenheit der Liga-Schiffe keine Einwände. Solange die vier Stationen im Sektor Hayok kreuzten, hätte Rhodan sich ohnehin nicht hindern lassen.
    Der Effekt blieb jedoch gleich null. Weder Terraner noch Arkoniden trugen zum begrenzten Wissensstand neue Fakten bei.
    In der Zentrale tauchte auf geheimnisvolle Weise wieder Norman auf, der kleine indische Klonelefant, hopste mit seinen kurzen Beinen auf das Kommandopodest und legte sich zu Rhodans Füßen nieder.
    Norman gab binnen Sekunden Schnarchlaute von sich, als handle es sich um die selbstverständlichste Sache der Welt, an die Beine des Terranischen Residenten gekuschelt einzuschlafen. Rhodan wünschte sich, er hätte ebenso unbeschwert den 23. Oktober erlebt.
    Stattdessen dauerte sein Tag mittlerweile mehr als fünfzig Stunden. .
    Er legte den Kopf zurück und schloss einen Moment die Augen. In seinen Ohren fing es zu rauschen an. Normans Schnorchellaute verwandelten sich in eine ferne, undeutbare Stimme, eine Ansprache aus Silbenfetzen ohne Sinn. Beschütze mein Volk. Denn du bist mein Bote. Aus der Finsternis starrten ein grünes und ein blutrotes Augenpaar auf ihn herab. Nirgendwo entwischte er den' Blicken, auch nicht, wenn er sich im hintersten Winkel des Universums verkroch. „Perry!"
    Eine Hand rüttelte sacht seine Schulter. „Was ...? Ich ..."
    „Ich verstehe ja, dass du hundemüde bist. Aber es geht jetzt weiter, Perry !
    Die Stimme des Dicken nahm einen alarmierten Tonfall an, der Rhodan von einer Sekunde zur anderen aufschreckte. Sein Zellaktivator schickte belebende Impulse durch den Körper. „Parrot und Prakma machen steigende energetische Umsätze aus. Sie glauben, dass ..."
    Die neunzehn Kilometer messenden Gigantstationen entwickelten im selben Moment Aktivität. Sie nahmen mit geringen Beschleunigungswerten Fahrt auf und drifteten aufeinander zu.
    Für wenige Augenblicke entstand zwischen den Stationen ein intensiver, nicht entzifferbarer Funkverkehr. Rätselhafte Datenpakete wurden binnen Sekunden transferiert. Die Inhalte waren nicht verschlüsselt. Am Ende kursierten große Mengen Zahlenmaterial, ohne Bezugssystem oder erkennbaren Verwendungszweck, auch von Parrot und Pra kma nicht zu deuten. Den Schlüssel besaßen allein die Eindringlinge. Die Kommunikationsphase dauerte nicht sehr lange. Nach wenigen Minuten entfernten alle vier Stationen sich mit synchronisierten Beschleunigungswerten von einem gemeinsamen Mittelpunkt. „Fast wie ein Ritual", meinte Reginald Bull misstrauisch. „Oder wie ein Formationstanz. Ich fresse meinen Aktivatorchip, wenn das, nicht was zu bedeuten hat:"
    „In die Verlegenheit wirst du wohl schwerlich kommen, Dicker."
    Das Auseinanderdriften der Stationen dauerte wiederum nur wenige Minuten an- und endete in einem exakten Quadrat
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