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21 - Stille Wasser

21 - Stille Wasser

Titel: 21 - Stille Wasser
Autoren: Laura A. Gilman , Josepha Sherman
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Aber sie bekam ohnehin nicht genug Luft, um flapsige Sprüche zu klopfen.
    Egal. So was von egal.
    Doch als sie das Schlachtfeld erreichte, waren keine Vampire mehr da, gegen die sie kämpfen konnte. Ein Grinsen trat in Buffys Züge. Ihre Gang hatte ganze Arbeit geleistet. Auch gut, dachte sie erschöpft und schleppte sich den Strand hinauf, dorthin, wo ihre Freunde und ein ziemlich betreten dreinschauender Dr. Lee um Xander herumstanden. »Nur ein ziemlich übler Kratzer«, beruhigte Giles die anderen.
    »Gut«, sagte Xander und kippte hintenüber.
    »Prima Idee«, keuchte Buffy und ließ sich ebenfalls in den Sand fallen. Der Rest der Truppe folgte ihrem Beispiel. Völlig abgekämpft kauerten sie da und schnappten nach Luft. Nur Angel blieb stehen, die Klamotten triefnass und das Haar an den Kopf geklatscht wie das Fell einer ertrunkenen Ratte. Okay, räumte Buffy in Gedanken ein, eine ziemlich große Ratte vielleicht, und eine verdammt scharfe zudem, aber ersoffen allemal.
    Und zu ihrer eigenen Verwunderung stellte sie fest, dass sie mit einem Mal an Ertrinken denken, ja, sogar darüber witzeln konnte, ohne mehr zu verspüren als einen leichten, flüchtigen Stich in der Magengegend. Da brat mir doch einer ’nen Storch, dachte sie. Nur ein klitzekleiner Schock und schon ist man seine Phobie los.
    »Kommt ihr zurecht?«, fragte Angel in die Runde.
    »Klar, uns geht’s super«, versicherte ihm Buffy. »Mach, dass du hier wegkommst, bevor die Sonne aufgeht.«
    Er sah sie alle noch einmal prüfend an, dann ließ er seine Blicke über den Strand schweifen, wo lediglich die grünen Blutspuren, die allmählich vom Sand absorbiert wurden, noch darauf hindeuteten, das hier etwas Ungewöhnliches vorgefallen war.
    »Geh«, sagte Giles matt. Angel schaute den Wächter an, nickte und war im nächsten Moment verschwunden.
    Buffy lag lang ausgestreckt auf dem Sand und starrte in den Himmel, an dem nun doch ein zaghaftes Rot das Herannahen des Morgens verkündete.
    »Noch jemand Bock auf einen dicken, fetten Eisbecher zum Frühstück?«

17
    Es war ein klarer Morgen, der Himmel eine weite Fläche aus sanftem Blau; einer von diesen Tagen, an denen es scheinen wollte, als könnte rein gar nichts schief gehen.
    Rupert Giles misstraute solchen Tagen aus Prinzip. Doch in Sunnydale war man vor Überraschungen niemals sicher und so ließ sich sein Gemütszustand am ehesten als verhalten optimistisch umschreiben, als er an diesem Morgen, wie an jedem normalen Schultag, die Tür zu seiner Bibliothek öffnete und prüfend umherblickte.
    Nirgends ein Anzeichen für irgendwelche Katastrophen, die sich nächtens hier abgespielt haben mochten, abgesehen vielleicht von der Tatsache, dass wieder einmal jemand seine Cola-Dose auf der Buchausgabe stehen gelassen hatte.
    Mit einem missbilligenden »Ts« warf Giles sie in den Abfalleimer und machte sich daran, die Bücher, die sich in der vergangenen Woche angesammelt hatten, in die Regale einzusortieren, glücklich über die tröstliche Wirkung, die diese alltägliche Beschäftigung auf ihn ausübte. Sie gab ihm Gelegenheit, die Ereignisse der letzten Tage noch einmal in Ruhe Revue passieren zu lassen, sie in Gedanken zu ordnen und in eine vernünftige Reihenfolge zu bringen, bevor er sie zu Papier brachte und für die Nachwelt festhielt.
    Der gestrige Tag, der Tag nach der großen Schlacht, war relativ unspektakulär zu Ende gegangen – eigentlich verwunderlich, wenn man bedachte, wie er begonnen hatte. Glücklicherweise war die Wirkung des Neurotoxins rasch abgeklungen und keine der Verletzungen war so schwer gewesen, dass sie einen Abstecher in die Notaufnahme machen mussten.
    Wofür ich wirklich dankbar bin!, dachte Giles. Mir gehen allmählich die Ausreden aus. Nicht, dass sie mir auch nur irgendein Notarzt abgenommen hätte.
    Wäre da nicht der Umstand gewesen, dass es ihn, zumindest in den meisten Fällen, am allerschlimmsten erwischte, hätte er sicherlich schon längst vor irgendeinen Richterstuhl treten müssen, um Rechenschaft über die zahlreichen Blessuren abzulegen, mit denen die Teenager in steter Regelmäßigkeit nach Hause kamen.
    Obwohl, grübelte er weiter, es immer offensichtlicher wurde, dass die Stadt Sunnydale in ihrer Gesamtheit tatsächlich unter, wie Xander es nannte, einer Art kollektiver Ahnungslosigkeit litt. Andernfalls wäre sie wohl zweifellos eine Geisterstadt, im übertragenen, wenn nicht gar im wörtlichen Sinne.
    Buffy war in der vergangenen Nacht wieder auf
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