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21 - Stille Wasser

21 - Stille Wasser

Titel: 21 - Stille Wasser
Autoren: Laura A. Gilman , Josepha Sherman
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gezielten Tritt in die Knie. Als dieser sich zusammengekrümmt am Boden wand, duckte sie sich unter dem Griff eines dritten Vampirs hinweg und pfählte ihn mit den Worten »Angenehme Alpträume«. Währenddessen war der zweite Vampir wieder auf die Beine gekommen und versuchte sich von hinten auf sie zu stürzen, doch Buffy ließ sich reaktionsschnell zu Boden fallen, sodass er in hohem Bogen über ihrem Kopf hinwegsegelte und einige Meter hinter ihr hart auf den Boden krachte. Strauchelnd rappelte er sich sogleich wieder auf, flog herum, um sie erneut anzugreifen – und rannte direkt in ihren Pflock.
    »Wir wünschen einen angenehmen Flug!«, gab Buffy ihm mit ihrer zuvorkommendsten Stewardessen-Stimme mit auf die Reise.
    »Fühlst du dich jetzt besser?«, fragte Angel.
    »Ehrlich gesagt... ja.« Sie entspannte sich und grinste ihn an, fast ein wenig erleichtert, wie es schien. »Es gibt Momente, da macht es richtig Spaß, die Jägerin zu sein.«
    »Also, worüber regst du dich dann eigentlich auf?«
    »Angel...« Buffy stockte, und ihre gute Laune verflog ebenso schnell, wie sie gekommen war. Doch ein Blick in seine Augen verriet ihr, dass er keineswegs die Absicht hatte, sich mit irgendwelchen Ausflüchten abspeisen zu lassen.
    Es ist immer das Gleiche mit ihm, dachte sie. Sobald es um unsere Beziehung geht – oder wie immer man das nennen soll –, tanzt er um den heißen Brei herum wie Fred Astaire um Ginger Rogers. Aber kaum handelt es sich um etwas, das nicht mit uns zu tun hat, wird er... echt nervig.
    Angel wartete geduldig auf eine Antwort. Sie würde es ihm erzählen. So, wie sie es immer tat.
    »Über gar nichts rege ich mich auf. Ich bin die Ruhe selbst. Ganz bestimmt. Es ist nur... was weißt du wirklich über Selkies?«
    Angel runzelte leicht die Stirn und versuchte offensichtlich, aus der Erinnerung an seine in ferner Vergangenheit liegenden Tage der Kindheit irgendetwas Brauchbares hervorzukramen. »Eine alte keltische Legende, von der man sich vor allem in den Fischerdörfern entlang der Küste erzählte. Demnach leben die Selkies als Seehunde im Meer, können jedoch an Land menschliche Gestalt annehmen. Für diese Verwandlung benötigen sie allerdings ihre magischen Seehundfelle – aber ich schätze, das weißt du alles längst.«
    »Erraten«, gab Buffy trocken zurück. »Und was machen wir nun mit dem kleinen Selkie, das derzeit ohne funktionierendes Fell in Giles’ Wohnung herumplantscht?«
    »Beinahe alle Geschichten, an die ich mich erinnern kann, handeln von erwachsenen Selkies, ein paar wenige berichten von männlichen Vertretern ihrer Art, die sich in Menschenfrauen verliebt haben, meistens geht es jedoch um weibliche Selkies, die von irgendwelchen Kerlen gefangen und zur Frau genommen worden sind. Manchmal mit glücklichem, häufiger mit weniger glücklichem Ausgang. Wie ich schon sagte, nicht wenige haben die alten Legenden dazu genutzt, ihre langweilige Familiengeschichte ein bisschen aufzupolieren. Es sollen angeblich heute noch einige aus solchen Verbindungen hervorgegangene Ururenkel herumlaufen, mit Schwimmhäuten zwischen Fingern und Zehen, die Zeugnis ablegen von dem Selkie-Blut, das in ihren Adern fließt.«
    Automatisch betrachtete Buffy ihre Hände, dann wurde ihr bewusst, dass Angel sie dabei beobachtete, und rasch sagte sie: »Alles in allem sind sie also nicht bösartig, richtig?«
    Abermals zog der Vampir die Stirn in Falten. »Nun ja... nein. Nicht bösartig. Vielleicht manchmal ein wenig grausam, zumindest vom Standpunkt eines Menschen aus gesehen, vermute ich. Aber Giles wird sicherlich mehr darüber wissen als ich.«
    In diesem Moment trat ein Vampir hinter einer Grabfigur hervor und schrak sichtlich zurück, als er registrierte, wen er sich da als Opfer auserkoren hatte.
    »Mr. Lawrence. Ich habe mich schon gefragt, wann Sie wieder auftauchen würden, um mir das Leben schwer zu machen.« Buffy seufzte und stapfte ihrem ehemaligen Fahrlehrer entgegen, den Pflock in der Hand.

    »Um ehrlich zu sein«, gestand Giles mit nicht zu übersehendem Widerwillen und blickte von dem auf seinem Schreibtisch bedrohlich anwachsenden Bücherhaufen auf, »mein Wissen ist, was Selkies anbelangt, nur äußerst begrenzt. Da sie im Allgemeinen als, nun ja, eher gutartig gelten, bestand bisher wenig Veranlassung, sich näher mit ihnen zu befassen.«
    »Oder gar umfangreiche Recherchen anzustellen«, fügte Willow gereizt hinzu, schloss mit einem Knall ein weiteres Buch und warf es auf
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