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2070 - In der Sternenkammer

Titel: 2070 - In der Sternenkammer
Autoren: Unbekannt
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würdevoll brummender Stimme zu ihm. „Nicht einmal wir als Instinkt- und Intuitivheiler." Die Fähigkeit der Druiden war wirklich verblüffend. Über ihren Rüssel, den Traenii, konnten sie direkt auf das Nervensystem der meisten Bewohner des Landes Dommrath einwirken. Wenn sie ihren Patienten den Kuss verabreichten, stimulierten und lenkten sie die Selbsthilfekräfte auf schier perfekte Weise. Doch zu den Opfern der Seuche konnten sie ebensowenig vordringen. „Immerhin hat sich herausgestellt, dass die Druiden zumindest die wenigen überlebenden Seuchenopfer zu heilen vermögen", fuhr Moinak fort. „Aber aufgrund ihrer schweren geistigen und körperlichen Schäden können die Überlebenden keinesfalls in die dommrathische Gesellschaft wieder eingegliedert werden", erinnerte Mohodeh. „Ich habe eine alternative Aufgabe für die bedauernswerten Opfer gefunden."
    Der zwei Meter große, beleibte Riese mit der dicken, grauen, rissigen Haut, der ungewöhnlich langen, sehr beweglichen Nase und den riesigen Ohren stutzte. „Die Opfer der Seuche sind entsetzlich entstellt. Sie ..."
    „Ich werde sie als die ersten lebendigen Mitglieder der Legion rekrutieren", unterbrach ihn Mohodeh. „Mit der Zeit werden wir die Haj'Markani-Kommandanten der Legionsschiffe durch Seuchenopfer ersetzen. Die Bedauernswerten unseres Landes werden zu wichtigen Erfüllungsgehilfen der Ritter von Dommrath werden. Das entspricht nur unserem Credo."
    Der Druide schwieg. „Von euch erwarte ich trotz mannigfacher Rückschläge weiterhin, dass ihr gezielte Seuchenforschung betreibt", fuhr Mohodeh Kascha fort. „Die Druiden müssen der wahren Ursache der Seuche auf die Spur kommen." Doch er bezweifelte, dass sie es schaffen würden. Und die Seuche war nur eins der Probleme, mit denen Mohodeh Kascha zu kämpfen hatte. Da war noch die Bedrohung von außen, der er entgegenwirken musste. Und der Orden der Ritter von Dommrath bestand im Jahr 429.500 Domm fast ausschließlich aus Angehörigen der Völker .des Landes: Caranesen, Saphoren, Druiden und anderen. Mohodeh Kascha war der Letzte der Kimbaner. Es gab keine Kimba'de mehr, mit der er sich paaren und Nachwuchs zeugen könnte. Er könnte höchstens noch sich selbst klonen und diesen Klon gentechnisch manipulieren. Doch man konnte nur den Körper klonen und nicht die Seele...
    Die Sternenkammer bot ein furchtbares Bild. Ein großer Teil des Technologischen Speichers war zerstört, pulverisiert, zu grauer Asche zermahlen. „Was ist passiert?" fragte Mohodeh Kascha seinen Vertrauten und Berater, den Weisen Haj. „Wie konnte es zu dieser Katastrophe in der Sternenkammer der Ritter kommen?" Der Doppelstabroboter zögerte ungewöhnlich lange, bevor er antwortete. „Die saphorische Ritterin Asruul hat am 05C.02K.08R. /431.987D bei Experimenten mit einer Gerätschaft aus dem Technologischen Speicher ihr Leben verloren. Tausende Besatzungsmitglieder aus der Sternenkammer wurden ebenfalls getötet."
    Habe ich einen entscheidenden Fehler begangen? fragte sich Mohodeh. Habe ich die wahren Interessen des Landes Dommrath aus den Augen verloren? Mohodehs ganze Sorge galt dem Land Dommrath und seiner Entwicklung. Die Stabilität im Inneren war erreicht, doch auf das, was außerhalb des Landes vor sich ging, hatten die Ritter keinen Einfluss. Zu weiteren Übergriffen aus benachbarten Galaxien - wie zur Zeit seines lange verstorbenen Ahns Kalfym Kascha - war es zwar nicht mehr gekommen, doch da war noch immer der Pilzdom. Mohodeh Kascha hatte sich mit seinem Ritterschiff ATHA'KIMB auf Kreuzfahrten durch den Kosmos begeben. Er hatte sich auf die Suche gemacht nach neuen Thoregons, um eventuell auf diese Weise das Geheimnis des Riesen-Pilzdoms von Mattane zu klären. Ohne Erfolg.
    Vielleicht lag es daran, dass er den Odem der Kosmokraten im Nacken spürte. Da er sich nicht als Ritter von Dommrath zu erkennen geben durfte, wollte er die Aufmerksamkeit der übergeordneten Wesen nicht auf das Land Dommrath lenken. Nach langen Jahren war Mohodeh gerade von einer Reise zu den Pangalaktischen Statistikern zurückgekehrt, auf der er erstaunliche Erkenntnisse über die Helioten und deren Wirken im Kosmos gewonnen hatte. Die Pangalaktischen Statistiker waren eine Organisation, die in der Galaxis Wassermal residierte. Ihr Ziel war unter anderem, die Verflechtungen zwischen Thoregons und Kosmokraten zu untersuchen.
    Habe ich mit dieser Reise einen Fehler begangen? fragte Mohodeh Kascha sich. Bin ich als letzter Kimbaner
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