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2065 - Mission Hundertsonnenwelt

Titel: 2065 - Mission Hundertsonnenwelt
Autoren: Unbekannt
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ziehen! Es dauert nicht mehr lange! Wir brauchen die Terraner nicht, und das Zentralplasma kann uns ebenfalls gestohlen bleiben!"
    „Und du?" fragte Cassim. „Du kommst nicht mit uns? Wohin gehst du?"
    „Das ist vorläufig mein Geheimnis", antwortete Bruno. „Wenn mir einer von euch folgt, kann ich meinen Plan nicht realisieren." Die Matten-Willys verteilten sich und traten ohne weitere Fragen den Weg zu ihrer Kommune an. Sie vertrauten Bruno vorbehaltlos.
    Bruno wartete, bis seine Artgenossen aus seinem Blickfeld verschwunden waren. Dann erst machte er sich selbst auf den Weg. Er führte in Richtung der Kuppeln, wo, verbunden durch die halborganischen Nerven- und Kontaktleiter der hypertoyktischen Verzahnung, die beiden Kommandoeinheiten der Pos bis existierten - die Zentralsyntronik und das Zentralplasma in den achtzig Kuppelbauten von jeweils vierzig Metern Durchmesser. Nach zwei Stunden, wobei er die relativ schnelle Fladenform wählte, war er am Ziel. Es lag abseits der Kuppeln und bestand aus verwinkelten Metall- und Plastikteilen, die zusammengeschraubt, geschweißt und gelötet waren. Mit viel Phantasie ließen sich sechs bis zu zehn Metern lange Wände erkennen, auf denen in vier Metern Höhe ein Dach aus einem einzigen Metallstück lag. Dieser Bau war Brunos „Fabrik".
    Bruno litt ebenfalls sehr unter der rätselhaften Veränderung des Zentralplasmas. Aber im Gegensatz zu den anderen hatte er ein Ziel; etwas, auf das sich hinarbeiten ließ und das ihn gedanklich beschäftigte und forderte. Er blickte sich um, bis er sicher sein konnte, dass ihm nicht doch jemand gefolgt war. Dann öffnete er die Tür des Verschlags mit einem Spezialschlüssel. Eine Schrecksekunde musste er durchstehen, wie immer. Doch die Mauern der „Fabrik" hielten, das Dach stürzte nicht ein. Aufatmend betrat Bruno den Verhau. Auch die Posbis hatten nichts gegen ihn unternommen.
    Theoretisch war es möglich, dass das stolze Bauwerk ihnen im Weg war oder sie es als Bedrohung oder Verschandelung der Landschaft ansahen.
    Aber die positronischbiologischen Roboter hatten derzeit bestimmt andere Sorgen.
    Bruno „glitt" hinein. Sorgfältig und vorsichtig schloss er die Tür hinter sich. Ein erster Blick seiner drei Stielaugen zeigte ihm, dass alles so war, wie es zu sein hatte, Chemische Lösungen und andere Flüssigkeiten lagerten mengenmäßig in zweckentfremdeten Bottichen. Seltsame Breisubstanzen und übelriechende Pulver in großen, breiten Schalen füllten selbstgebastelte Regale. Kleine und große Apparate dienten zur Verarbeitung von Flüssigkeiten und zu Zwecken, von denen nur Bruno eine Vorstellung hatte. „So weit, so gut", sagte der Matten-Willy, nachdem er die Geräte getestet und von den Flüssigkeiten, Breien und Pulvern allerlei Proben genommen und sie untersucht hatte. „Die Konsistenz stimmt noch. Keine Verfallserscheinungen oder chemische Veränderungen. Die Materialien sind so gut wie komplett vorhanden. Ich könnte bald mit der Produktion anfangen. Wenn nur ..."
    Ja, wenn er nur die wichtigen Einzelteile, genauer gesagt: das entscheidende Einzelteil, hätte, um die Fabrik fertigzustellen und die Produktion aufzunehmen.
    Dann könnte er bald schon damit rechnen, die psychischen Schwierigkeiten der Matten-Willys zu lindern oder gar zu beheben. Es würde ihn endgültig zum Helden machen. Nur, wo bekam er es her?
    Seit Tagen schon stellte er sich diese Frage. Doch nachdem er zu den Matten-Willys gesprochen und ihnen seinen Plan angedeutet hatte, prickelte sie ihm besonders stark unter der Haut. Bruno hatte sich selbst unter Erfolgszwang gesetzt. Er musste etwas tun. Eigentlich war der Gedanke schon lange in ihm gewesen, denn er lag nahe. Bisher aber hatte Bruno sich nicht getraut, ihn auch nur ernsthaft zu überlegen. Nun aber setzte er sich damit auseinander - mit der wohl einzigen Möglichkeit, an das fehlende Teil zu kommen. Die Posbis!
    Wenn es ihm gelang, in die ehemalige Hyperinpotronik, die heutige Zentralsyntronik, einzudringen und dort zu suchen ... Gewiss, es war ihm verboten und daher gefährlich. Aber war es wirklich so unmöglich? Bruno wusste vom Zentralplasma eigentlich nur, dass das Gehirn sich gerade selbst umbaute. Auf welche Weise, das verstand er nicht. So weit reichte auch sein technisches Verständnis nicht. Aber die Baustelle musste doch eine wahre Fundgrube für jeden sein, der auf der Suche nach technischen Apparaturen war. Wo umgebaut wurde, wurde vieles ausrangiert und achtlos beiseite
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