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2053 - Der neue Tato

Titel: 2053 - Der neue Tato
Autoren: Unbekannt
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mit dem Imperator im Rahmen belangloser Feierlichkeiten waren ungenützt verstrichen. Beide Male hatte Subeat vor der letzten Konsequenz zurückgeschreckt. Und nun kam der Imperator nach Ertrus. Überrascht registrierte der Tato, dass ihn der Gedanke an Vergeltung nicht mehr befriedigte. Zuviel Zeit war vergangen. Ganz zu schweigen von den labil gewordenen Machtverhältnissen in der Galaxis.
    Arkon und Terra führten Krieg, wenngleich beide Machtblöcke es noch nicht wahrhaben wollten. Aber wie anders wäre ihre Situation zu beschreiben gewesen? Zumindest die LFT hielt abwechselnd mal die eine und dann wieder die andere Wange hin und steckte schmerzhafte Schläge ein. Was WÄCHTER-Einheiten und die Aagenfelt-Barriere letztlich taugten, hatte sich erwiesen. Es gab immer Mittel und Wege, Sicherungssysteme zu umgehen. Bostich zog die Fäden von Intrige und Täuschung wie ein überragender Puppenspieler. Seine Verdienste um das Gos'Tussan konnte niemand bestreiten, das erkannte Subeat neidlos an, auch dass Bostich derzeit der einzige Staatsmann war, dem man zutrauen durfte, die Liga Freier Terraner als eigenständiges politisches Gefüge zu zerschlagen. Würde der Imperator in absehbarer Zeit den Angriff auf das Heimatsystem der Terraner befehlen? Subeat bemühte sich, seine von neuem aufwallenden Empfindungen zu unterdrücken. Arkon zählte für ihn, die Wiedergeburt des gewaltigen Sternenreichs von einst, lange bevor Menschen der Erde die galaktische Bühne betreten hatten.
    Es war schlimm genug, dass es Perry Rhodan geschafft hatte, die Kämpfe um Ertrus zu überleben. Der Terraner hatte sogar irgendwie auf Ertrus überlebt, hatte die neue Regierung vereidigt - allein bei dem Gedanken daran schnaubte der Tato wütend auf - und war dann irgendwie wieder aus dem Kreit-System verschwunden. Seither suchten die verschiedenen Geheimdienstgruppierungen immer wieder nach Spuren, die darauf hinwiesen, wie Rhodans Flucht verlaufen war. Die Nacht verging im Eiltempo, nicht anders als jede Nacht und jeder Tag auf Ertrus. Der Tato hatte sich 'bisher nicht daran gewöhnt und würde es wohl auch nie. Sein Wach- und Schlafrhythmus war nach wie vor den gewohnten Werten angepasst - die kurzen Intervalle, fast schon hektisch wirkend, behagten ihm nicht.
    Für einen Augenblick glaubte Subeat, ein fernes, dumpfes Grollen zu vernehmen. Doch die Wahrnehmung blieb viel zu flüchtig. Kurz darauf wieder, aber diesmal deutlicher und länger anhaltend. Der Lärm, der die Schallisolierung des Gebäudes durchschlug, musste außerhalb beträchtlich sein.
    Erfolgte ein neuer Angriff der Ertruser? Der Tato mahlte mit den Zähnen. Warum begriff dieses arrogante Volk nicht, dass es für alle Beteiligten besser war, wenn es sich ruhig verhielt? Arkons Wirtschaftskraft übertraf die der LFT um ein Mehrfaches, und keiner, der sich dem Kristallimperium anschloss, würde seinen Entschluss später bereuen müssen. Die imperialen Flotten waren alles andere als Papiertiger, die jede Auseinandersetzung scheuten, sondern die größte Militärmacht der Galaxis.
    Ein deutlicher Knall ließ Subeat zusammenzucken. Nicht nur die Panoramaverglasung vibrierte, das gesamte Verwaltungsgebäude schien von einem gewaltigen Erdstoß erschüttert zu werden. Kein Zweifel, die Rebellen griffen mit schweren Waffen an. In Kürze musste es wieder hell werden. Falls die dichte Wolken decke rechtzeitig aufriss. Subeat dom Cyllken entsann sich der Pflichtliteratur während seines Studiums: Terranische Kriegstaktik im präkosmischen Zeitalter und ihre prägende Wirkung. Nicht wenige Schlachten waren im Morgengrauen geschlagen worden...
    Das Donnern schwoll sogar noch an und ebbte dann langsam wieder ab. Endlich stand die Bildverbindung, die dem Tato eine Rundumsicht vermittelte, als stünde er unmittelbar am Rande des Geschehens. In der holographischen Wiedergabe wurde die Nacht zum Tag, schien eine kochende Flut alles mitzureißen.
    Die meterhoch brodelnde Schlammglocke im Zentrum des Barkennto-Beckens war aufgebrochen. Mit dröhnender, fauchender Urgewalt schoss der Geysir wieder in die Höhe. Fünfzig Meter inzwischen, schäumend und Unmengen von Geröll empor wirbelnd, aber noch lange nicht am Ende seiner Kraft. Was sich unter dem trügerischen Deckmantel aus Schlamm angestaut hatte, brach sich, begleitet von ohrenbetäubendem Fauchen, Dröhnen und Röhren, in einer gewaltigen Fontäne aus Wasser und Dampf Bahn.
    Die zurückstürzenden Wassermassen peitschten über die Ufer des
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