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2030 - Radio Freies Ertrus

Titel: 2030 - Radio Freies Ertrus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einer solchen Verweigerung von Hilfe kommen konnte.
    Tasmaene versuchte es ein letztes Mal: „Reug, wir haben einen Schützling dabei. Wenn du uns nicht unterstützen willst, vielleicht ihn?"
    Die Ertruserin schwieg eine Weile. „Einen Schützling?" fragte sie lauernd. „Wer?"
    „Es ist ein Terraner", erklärte Tasmaene ihr geheimnisvoll.
    Rock Mozun trat mit Rhodan auf dem Rücken in das Blickfeld der Ertruserin. Der Emotionaut ging vorsichtig in die Hocke, und das schmutzige Gesicht der Frau schob sich mit dunkelschimmernden Augen direkt vor seine Helmscheibe. Rhodan konnte die unbarmherzige Härte in ihren Augen sehen, einen glänzenden Widerschein der Vulkane an den Rändern der Iris.
    Und da war noch etwas.
    Reug Erredet fing plötzlich zu zittern an. Die verkniffenen Lippen öffneten sich, und ihre groben Finger tasteten mit einer ehrfürchtigen Vorsicht über Rhodans Helm. „Er..."
    „Ja."
    „Wie kommt er hierher?"
    „Wir dürfen es dir nicht sagen."
    „Er ist in einer Mission hier?"
    „Natürlich."
    „Meine Eltern ... Sie haben von ihm erzählt, bevor sie starben. Er hat das erste Raumschiff nach Ertrus geschickt. Er war immer unser Freund."
    „Ja, Reug."
    „Ihr hättet ihn niemals herbringen dürfen", kritisierte sie Tasmaene heftig, ohne den Blick von Rhodans Gesicht zu nehmen, und er gewahrte den aufflammenden Zorn in ihren Augen. „Das ist richtig", hörte er Kim Tasmaene antworten. „Wir haben vielleicht das Risiko falsch eingeschätzt. Wir hofften, daß es hier keine Patrouillen mehr gibt. - Aber es ist ohne Bedeutung, welche Fehler begangen wurden, was mit dir oder mit uns wird. Wir müssen ihn jetzt in Sicherheit bringen. Wir wollen in die Gor-Oase von Chug."
    „So wie die anderen Verrückten alle?" Die Mattuni lachte. „Das ist noch sehr weit."
    „Kannst du uns helfen?"
    Reug Erredet richtete sich vor Rhodan auf, sie nahm eine Haltung voller unbeugsamer Würde ein, und sie bekundete: „Es wird mir eine Ehre sein, die ich niemals vergesse."
     
    *
     
    Die Mattuni stieß einen dumpf klingenden Pfiff aus, von dem Rhodan glaubte, daß er nicht weiter als zwei oder drei Meter trug. Doch die Ti'Rakka Marix der Herde spitzten allesamt ihre Ohren, menschenkopfgroße, pelzige Muscheln, sie wandten sich in behäbigen Bewegungen am Steilhang um und kamen rings um die Gruppe der Ertruser zusammen.
    Ein weiterer Pfiff - und die Ti'Rakka knickten in ihren plumpen Kniegelenken ein, bis die dicken Bäuche am Boden lagen.
    Dann schwang sich die Ertruserin mit einem überraschenden Satz in den Nakken des Tiers, klammerte sich in den Hautfalten der Krause sorgfältig fest und wartete ab, bis die Kreatur vom Boden wieder aufgestanden war. „Nehmt eure Plätze ein!" Sie lachte. „Oder muß ich euch persönlich in die Sättel heben!"
    Kim Tasmaene war der erste, der ihr folgte, mit einem schwungvollen Satz, der Reug Erredets Kunstsprung in nichts nachstand. Tasmaene klammerte sich in der Krause fest, wie er es bei der Mattuni gesehen hatte, und wartete ab, bis das Ti'Rakka sich erhoben hatte. „Es scheint sicher zu sein!" rief er „Mozun! Du nimmst Rhodan mit!"
    Jeder der Ertruser suchte sich eine der Kreaturen aus. Rhodan glaubte, daß die Ti'Rakka Marix ihnen auf eine geheimnisvolle Weise als Reittiere dienen sollten.
    Mozun kletterte vorsichtig in den Nacken des Exemplars, das er ausgesucht hatte, setzte den Terraner vor sich in der überraschend flauschigen Hautkrause ab, dann gab er Tasmaene und der Mattuni ein Zeichen. „Sei bereit, Rhodan!" zischte er.
    Der gewaltige Rücken unter ihnen bewegte sich plötzlich, ähnlich wie ein wanderndes Kamel, nur sehr viel behäbiger und mit sehr unvergleichbar kraftvolleren Bewegungen.
    Die gesamte Herde setzte sich mit einem Mal in Bewegung. Sie folgten alle der Kreatur, in deren Nacken Reug Erredet hockte.
    Rhodan warf einen flüchtigen Blick zurück, in den gähnenden Abhang der unter ihm liegenden Gor-Oase. Die Arkoniden rückten sehr nahe. Es war höchste Zeit, den Platz zu verlassen, auf welche Weise auch immer, und er konnte nur hoffen, daß die Mattuni wirklich einen Ausweg wußte.
    Nach wenigen Metern stellte der Rücken des Ti'Rakka sich schräg.
    Das Tier bewegte sich nicht länger parallel zum Hang, sondern Richtung Gipfel - es trippelte tatsächlich aufwärts, obwohl Rhodan dies angesichts der Steigung nicht für möglich gehalten hatte.
    Reug Erredet dirigierte die Herde sehr präzise mit ihren dunkel klingenden Pfiffen.
    Sein Blick fiel

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