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2025 - Heiße Fracht für Arkon

Titel: 2025 - Heiße Fracht für Arkon
Autoren: Unbekannt
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nicht alles „Gürkchen" genannt.
    Sollte er jetzt als eine solche enden? Eine Riesengurke im Mund des Arkonidenimperators? Durch den glänzenden Schweiß auf seiner Haut sah er vielleicht noch appetitlicher aus. Wie hatte er sich auf Lokinks verrückte Idee einlassen können!
    Der Major wollte schreien, aber kein Laut kam über seine Lippen. Er wollte sich krümmen und rufen: „Das ist ein schrecklicher Irrtum, ich bin ein Swoon und lebe!" Doch er war starr, wie tiefgefroren, und sah die Gabel über sich kreisen.
    Immerhin kreiste sie jetzt und stieß nicht auf ihn herab, noch nicht. Der Major durchlebte fürchterliche Sekunden. Hatte der Imperator ihn und Lokink doch landen sehen? Spielte er deshalb jetzt mit ihnen? Zuzutrauen wäre es ihm.
    Nein, solch einen Tod hatte niemand verdient. Micro sah geradezu vor sich, wie der Imperator die Schale betrachtete und nach dem suchte, wonach ihm monentan gerade zumute war. Waren es Gurken...?
    Dann sank die Gabel herab. Micro schloß die Augen. Major Trivielle wünschte sich, wennschon, einen Stoß mitten ins Herz.
    Erst als dieser tödliche Stich ausblieb, öffnete er sie wieder und sah mit grenzenloser Erleichterung, wie die Gabel zum Mund des Imperators geführt wurde. Eine artischockenähnliche Frucht hing daran. Offenbar hatte sich Bostich für diesen Leckerbissen entschieden.
    Wut kam in Trivielle auf. Nicht, daß er sich nach dem Tod in Bostichs Magen gesehnt hätte, aber war es nicht eine Provokation des Imperators, ihm ein anderes Gemüse vorzuziehen?
    Micro wagte es, sich ganz leicht nach der Seite zu drehen, wo Leutnant Lokink lag. Lokmar hatte sich fast zur Gänze mit Salatblättem getarnt, aber er lag noch da und lebte. Er wagte es sogar, seinem Major unter einem Salatblatt mit zwei Fingern das Siegeszeichen zu machen.
    Komm du mir in die Finger! dachte Micro.
    Aber vorerst hatte er keine Gelegenheit, seinen Untergebenen zu disziplinieren. Das energetische Feuerwerk war zu Ende. Die Schwebeplattform ruckte sanft in die Höhe und nahm Fahrt auf. Und über die Imbißschale glitt ein Dekkel. Es wurde mit einem Schlag völlig dunkel.
    Major Trivielle begriff, daß die größte Lebensgefahr gebannt war - wenigstens die durch den Appetit des Imperators. Doch immer noch konnten verborgene Sensoren in der Speiseschale ihn und Lokink verraten, solche zum Beispiel, die auf Würmer und anderes Kleinstgetier in dem Frischgmüse zu reagieren hatten. Sie durften sich also noch nicht rühren, zu Lokinks Glück. ,Sie kamen mit ziemlicher Sicherheit von der GILGAMESCH fort, soviel stand fest. Das war wiederum ein Pluspunkt für Lokink. Aber wohin ging die Reise?
    Es dauerte eine halbe Stunde. Dann zeigte den beiden USO-Spezialisten ein ziehender Schmerz an, daß sie gerade von einem Transmitter wesitertransportiert worden waren.
    Das Schwebesummen der Plattform erlosch nur einige Sekunden später. Micro hörte Schritte, die sich entfernten. Dann fuhr irgendwo ein Schott auf.
    Die Schritte verklangen. Und dann wurde es wieder hell. Der Deckel der Gemüseschale hatte sich beiseite geschoben. Trivielle wagte es, sich aufzurichten, und sah Lokink neben sich unter den Salatblättem hervortauchen. „Sagen Sie nichts, Sir", flüsterte Lokmar. „Ich weiß, wie Ihnen zumute sein muß, aber erstens geht es mir genauso, und zweitens sind wir den Kralasenen auf der GILGAMESCH entkommen -wenn ich auch noch nicht weiß, wo wir jetzt sind."
    „Wollen Sie wohl still sein!" zischte ihn der Major an. „Noch wissen wir nicht, wo wir sind!"
    Lokmar gab sich geschlagen. Er antwortete nichts darauf, sondern machte sich daran, aus der Salatschale zu klettern. Ihre Ausrüstung hatten sie auf der ,GILGAMESCH zurückgelassen. Sie hatten nur das, was die Natur ihnen gegeben hatte.
    Aber die Schale lag wie der Thron mehr als fünf Meter über dem Boden des quadratischen, erhellten Raumes, in dem sichdie Schweheplattform" befand. „Wollen Sie das wohl seinlassen, Leutnant!" fuhr ihn Micro an. „Oder sind Sie scharf darauf, sich alle Knochen zu brechen? Bevor wir etwas unternehmen, wollen wir uns hier umsehen.
    Offensichtlich sind wir allein in diesem Raum. Der Imperator ist gegangen."
    „Wie Sie meinen, Sir", sagte Lokmar.
    Micro nickte. „Genau das will ich wohl meinen!"
    Er richtete sich auf, rutschte immer wieder auf dem Gemüse und Salat aus und schaffte es endlich, den Rand der Schale zu erreichen, wo er sich niederließ. Er drehte den Kopf nach allen Seiten und strahlte
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