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2019 - MundÀhnen-Alarm

Titel: 2019 - MundÀhnen-Alarm
Autoren: Unbekannt
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Kampf!
    Er hatte es tatsächlich getan. Er hatte zwanzig oder mehr Blaue getötet!
    Zanecchi sah sich um. Er tat es ohne Reue. Überall lagen sie. Und keiner war da, dem er das zeigen konnte.
    Erst jetzt wurde er sich dessen bewußt, daß er von den Truppen der Mundänen über Hohamcka abgeschnitten war. Der Transmitter, durch den er gekommen war, war erloschen. Der einzige der insgesamt zehn, der aktiviert war, mochte überallhin führen, nur nicht zu einer Basis seines Volkes.
    Gleichzeitig machten sich die Schmerzen wieder bemerkbar. Jetzt, da der Geruch des Blauen Blonds erloschen war, quälten sie ihn noch einmal so sehr. Er wußte, daß er bald das Bewußtsein ganz verlieren würde. Sollte er dann so enden wie die Blauen und hier zwischen ihren Leichen tot liegen? War das das Ende seines Schicksals? Hatte es ihm den Triumph nur gegönnt, um ihn am Boden zu sehen?
    Eine Möglichkeit gab es für ihn.
    Der Krieger holte eine Folie aus einer der Taschen seines schwarzen Harnischs hervor und drückte eine Pille heraus, eine Stimulantia-Pille aus seinem acht Tabletten umfassenden Vorrat. Dann, nachdem er sich davon überzeugt hatte, daß die Luft unter der transparenten Kuppel atembar war, ließ er den Helm zurückfahren und schluckte sie. Den lästigen Helm hatte er sowieso nicht mehr gebraucht, nachdem sein Harnisch unter der Schulter zerstört worden war.
    Aber er handelte so, wie man es ihm in der Ausbildung beigebracht hatte. Davon abzuweichen und sich eigene Gedanken zu machen, das war nicht sein Ding.
    Er mußte einige Minuten lang warten, bis die Wirkung eintrat. Die Pille setzte seinen Beherrschungsgrad und leider auch die Präzision seiner Bewegungen herab, minderte aber immerhin die Schmerzen.
    Nach zehn weiteren Minuten konnte Zanecchi aufstehen. Er spürte einen heftigen Schwindel, der zum Glück bald wieder nachließ. Zuerst waren seine Füße wie Blei. Dann konnte er über die Leichen der Blauen auf die desaktivierten Transmitter zugehen und den ersten von ihnen untersuchen. Es war der, durch den er gekommen war.
    Das Gerät war tot. Der Mundäne sah auf das kleine Display und wußte nicht, was er tun sollte. Es gab Schriftzeichen darauf, aber er konnte sie nicht entziffern. Das Frendo-Prom, die Verkehrssprache dieser Galaxis, hatte er zwar per Hypnoschulung gelernt und verstand es, aber er konnte es nicht lesen.
    Nachdem Zanecchi auch die übrigen desaktivierten Transmitter vergeblich abgesucht hatte, wandte er sich endlich dem einzigen in Betriebsbereitschaft befindlichen zu. Mit einer Tastatur ließen sich auf dem Display mehrere Schriftlinien aufrufen, wahrscheinlich voreingestellte Koordinaten.
    Also was sollte er tun? Darauf warten, daß er hier elendig starb, oder sich dem aktivierten Transmitter blind, anvertrauen?
    Die Stimulantia-Pille wirkte. Zanecchi fühlte sich von Minute zu Minute besser, leichter, berstend vor Energie. Die Schmerzen in seinem Arm waren noch da, aber er nahm sie nicht mehr so wahr wie vorher. Er starrte den Transmitter an wie einen Feind. Dann trat er festen Schrittes darauf zu.
    In diesem Moment war da nichts mehr von dem ewigen Versager. Er hatte keine Komplexe mehr.
    Die Pille verwandelte ihn in einen Titanen. Er wollte jetzt sehen, was sich auf der anderen Seite des Transmitters befand. Höchstwahrscheinlich würde er in einer Zentrale der Blauen herauskommen, und dann ...
    Zanecchi lachte laut auf, zog seinen Nuklearbrenner und trat durch den Torbogen.
     
    3.
     
    Orllyndie: Zeiban Vit-Terous
     
    Zeiban Vit-Terous, bis vor wenigen Seg Prinzipal der Galaktischen Krone, konnte es nicht fassen: Der scheinbar chancenlose La-Pharoke hatte ihm eine Niederlage beigebracht und die Prinzipalswahl für sich entschieden! „Das mir!" begehrte er auf. „Geschlagen von einem Jüngling, der gerade 473 Segaf alt ist und überhaupt noch nicht die Reife hat, über galaktische Politik zu reflektieren! Von einem, der kein Gefühl hat für die schönen Künste! Von einem ... Kinaur!"
    Das war das Wort für den untersten Banausen, für einen Emporkömmling unter den Tharoidonern ohne Kultur.
    Sein Zuhörer, Maglan Ter-Faso, runzelte die alte Stirn. Er war mit 2798 Segaf nur 18 Segaf jünger als Zeiban, aber geistig viel flexibler als der alte Mann, der mehr und mehr Gefahr lief, dem Starrsinn anheimzufallen. Beider Haar war schon ins Braun verfärbt und die Farbe der Haut ein tiefes Meerblau. „So darfst du nicht über ihn reden", sagte Maglan, sein Vertrauter und Freund seit dem
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