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2019 - MundÀhnen-Alarm

Titel: 2019 - MundÀhnen-Alarm
Autoren: Unbekannt
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    Zanecchi spürte, wie er allmählich verrückt wurde. Er trat nach draußen, wo hinter dem Hang und dem Wasserfall langsam die Sonne aufging, und atmete tief. Die frische Luft tat gut. Von den beiden Monden, die er gesehen hatte, war einer untergegangen. Sternschnuppen rasten in die beginnende Dämmerung, und über allem stand das mächtige Raumschiff, Noch vier Stimulantia-Pillen...
    Die Versuchung wurde übermächtig. Zanecchi kam es so vor, als hinge sein Leben jetzt nur noch an dem seidenen Faden, den sie darstellten. Er mußte noch einmal in die Wand, noch einmal klettern.
    In seinem Zustand schaffte er das nicht ohne zusätzliche Stimulantia.
    Also schluckte er die Pillen.
    Er wartete nicht erst auf die Wirkung, sondern begab sich sofort an die Felswand und begann zu klettern. Schräg über ihm leuchtete die große, zentrale Kuppel des Konvent-Domizils, umlaufen von Baikonen und Plattformen.
    Dann aber spürte er das Kribbeln in dem linken Arm und den Beinen. Sein Sehvermögen änderte sich. Er sah Farben, die es gar nicht gab. Die linke Hand suchte und fand Vorsprünge, als lebte sie für sich allein. Die Füße in ihren Stiefeln fanden Halt und suchten sofort nach den nächsthöheren Vorsprüngen. Er war endgültig im Rausch und sehnte sich nur danach, noch viele Slattys zu töten, bevor er das Hyperfunkgerät fand.
    Zanecchis Geist verwirrte sich vollends. Die eine Minute dachte er so, die nächste Minute dachte er anders. Verschiedene Gefühlswallungen überspülten ihn wie Meereswogen. Er hatte längst die Kontrolle über sich verloren.
    Ob die beiden Fremden, die er durch den Spalt im Schott oben gesehen hatte, wirklich tot waren?
    Es mußte wohl so sein, sonst hätten sie ihn verfolgt. Auch ihre Anwesenheit mußte er dem Oberkommando melden, denn wo zwei waren, konnten auch noch mehr von ihnen sein. Es war möglich, daß sie über Waffen verfügten, die den Raumlandetruppen zum Verhängnis werden konnten.
    Er sah sich vor dem Hyperfunkgerät. Für ihn gab es keinen Zweifel, daß es existierte und in Betrieb war. Und er würde es finden und benutzen! Die Stimulantia trieben ihn in den Wahnsinn. Sie brannten sein Gehirn aus, aber das merkte er nicht. Er war der Größte.
    Zanecchi kletterte weiter. Immer wieder wurde ihm schwarz vor Augen, und der kalte Schweiß drang aus all seinen Poren. Die Gliedmaßen schienen ihm abzufrieren. Er schüttelte sich, aber er gab nicht auf. Weiter und weiter kletterte er und dachte nicht darüber nach, wieviel Glück er bisher gehabt hatte. Falls es für Mundänen so etwas wie einen Schutzengel gab, so hatte er einen tüchtigen.
    Noch dreißig Meter...!
    Zanecchi fand wieder eine Felsnische und drehte sich hinein. Er sah an der Wand hinab, wo zahllose gläserne Kugeln unter ihm in den ersten Strahlen der Sonne schillerten. Und noch etwas glänzte in der Sonne.
    Der Mun-Krieger stieß einen heiseren Schrei aus und griff wieder nach dem Impulsstrahler. An seinen Leib gepreßt, hatte seine linke Hand eine leidliche Kontrolle über die Waffe. Er feuerte auf den am nächsten stehenden Gleiter und traf beim siebenten Schuß. Die Maschine explodierte und riß eine zweite mit sich ins Verderben. Trümmerstücke jaulten an Zanecchi vorbei und schlugen gegen den Fels. Wieder hatte er Glück im Unglück.
    Ihm wurde übel.
    Sein Kopf dröhnte wie ein mächtiger Transformator. Vor seinen Augen flackerte es. Doch er sah die beiden übrigen Gleiter, die vor ihm in der Luft standen. Zanecchi holte das Letzte aus sich heraus und schoß sie ab. Er mußte dazu mehr als zwanzigmal auf den Feuerknopf drücken. Zu seinem Glück erwiderten die Fahrzeuge das Feuer nicht.
    Sosehr er auch den Himmel absuchte, er konnte keine feindlichen Gleiter mehr entdecken.
    Mit rasselndem Atem drehte er sich aus der Nische heraus und kletterte weiter. Diesmal konnte er sich nicht mehr mit dem Arm hochziehen. Seine Kraft war verbraucht. Nur seine Füße gehorchten ihm noch und die Beine, mit denen er sich hochstemmte.
    Noch zwanzig Meter, höchstens ...
    Er sah das Domizilsgebäude vor sich wachsen. Es füllte jetzt schon sein gesamtes Gesichtsfeld aus.
    Immer noch war es von innen erhellt.
    Zanecchi mußte wieder Luft holen. Dabei sah er erneut Gleiter, die hundert Meter von ihm entfernt in der Luft standen. Was war ihre Aufgabe? Ihn nur zu beobachten? Warum schössen sie ihn nicht ab?
    Weil die Blauen hier nicht töten können! durchfuhr es ihn
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