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2019 - MundÀhnen-Alarm

Titel: 2019 - MundÀhnen-Alarm
Autoren: Unbekannt
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wecken - in Carrazzo explodierte nur der Haß.
    Er vergaß die Geschütze und rannte auf die Blauen zu. Er hörte sich schreien, als er den Impulsstrahler gegen den Nuklearbrenner und eine Streitaxt tauschte. Alles andere existierte für ihn nicht mehr. Die Konditionierung hatte seinen Verstand übernommen. Er sah nur noch die verhaßten Blauen und begann auf sie zu feuern.
    Das war der Moment, in welchem er den Treffer in den Rücken erhielt. Der Schuß durchschlug seinen Schutzschirm und den Harnisch. Er zerfraß Carrazzos Oberköper, aber das nahm der Anführer schon nicht mehr wahr.
    Der Mun-9 starb mit dem Bild der Blauen vor Augen, die so ruhig dastanden, als könne nichts auf der Welt sie gefährden - eine unglaubliche Provokation.
    Carrazzos letzter Gedanke war, daß seine Krieger ihnen den Rest geben würden.
    Sein Name war Zanecchi, und er war ein Mun-Krieger vierter Klasse - also ein Mun-12, ein Raumlandesoldat der einfachsten Kategorie. Und er war ein typischer Verlierer, ein Pechvogel wie aus dem Buche. Böse Zungen behaupteten, daß man für ihn eigentlich einen neuen Rang hätte einrichten müssen, den Mun-13; daß er den Mun-12, den untersten aller Ränge, nicht verdient habe.
    So aber war er der Unterste seines Raumlandetrupps, als ihr Kriegsfloß über dem Planeten Hohamcka niederging. Er kam immer am Schluß, denn wenn er mitten zwischen den Kriegern stand, bestand die Gefahr, daß er mindestens einem von ihnen auf die Füße trat. Wenn sie gelandet waren und aus der Schleuse stürmten, wurde er von den anderen umgerannt und brachte sie zu Fall, weil er zu spät begriff.
    Zanecchi gab sich dabei alle Mühe, so zu sein wie die anderen. Sein großer Traum war, endlich einmal ein Blaues Blond zu töten, denn er war der einzige ihm bekannte Mundäne, dem dies bis heute noch nicht gelungen war.
    An diesem Tag sollte sich das alles ändern, das hatte er sich fest vorgenommen.
    Der mit 2,15 Meter relativ kleine Mundäne wartete mit klopfendem Herzen in der großen Schleuse des Kriegsfloßes. Jeden Moment mußte sich das Außenschott öffnen. Die Antriebsgeräusche des Raumlandetransporters waren bereits verklungen, die Vibrationen im dreihundert Meter hohen und fünfhundert Meter durchmessenden Zylinderschiff mit den typischen Zackenrändern hatten aufgehört. Zanecchi war wie alle anderen schwer bewaffnet. Das Warten wurde zur Qual. Carrazzo sprach eindringlich zu seinen Kriegern, aber Zanecchi konnte ganz hinten nicht viel von dem verstehen, was er sagte.
    Da endlich fuhr das Außenschott zur Seite, und der Strom der Mundänen ergoß sich nach draußen.
    Alle hoben ihre Waffen über den Kopf und schrien im Laufen: „Tod dem Blauen Blond! Tod den Slattys!"
    Zanecchi brüllte mit und sah zu, daß er den Anschluß nicht verlor. Es gelang ihm sogar, die letzte Position zu verlassen und sich unter die Krieger zu mischen. Wenn er heute seinen ersten Slatty töten wollte, durfte er nicht mit der Nachhut ankommen. Er mußte unter den ersten sein. Sonst blieb wieder nichts für ihn übrig.
    Er roch das Blond. Es war, als explodiere etwas in seinem Kopf. Zanecchi geriet in einen Rausch.
    Er wollte töten, töten, töten! Er wollte das Blaue Blond vor sich am Boden sehen, von seiner Hand ermordet! Es mußte doch zu schaffen sein. Und dann würden die anderen nicht mehr voller Verachtung auf ihn herabblicken.
    Es ging über felsiges Gelände und durch kleine Schluchten. Der Boden war von niedrigem Gestrüpp bedeckt.
    Was konnte Zanecchi dafür, daß er mit dem rechten Fuß darin hängenblieb und zur Seite kippte?
    Was konnte er dafür, daß er den nachstürmenden Kriegern vor die Füße fiel und sie dadurch zu Fall brachte?
    Fluchend rappelten sie sich auf und stiegen über ihn hinweg, ohne Rücksicht zu nehmen. Zu sehr waren sie im Blutrausch, angetrieben vom Gestank des Blauen Blonds. Einige verpaßten ihm sogar Faustschläge ins Gesicht, bis ihm die Nase blutete.
    Als sie endlich alle vorbei waren, konnte er sich aufrichten und seinen Fuß befreien. Er sah, daß die anderen sich jetzt in die Luft erhoben. Das war seine Chance. Wenn er sie einholen konnte, war noch nicht alles verloren.
    Aber was konnte er dafür, daß ausgerechnet jetzt sein Flugaggregat versagte? Es brachte ihn zwar in die Luft, stotterte jedoch und ließ ihn nach wenigen Metern wieder sinken, um ihn dann jäh anzuheben. Zanecchi schrie wie am Spieß. Das Gerät riß ihn hoch, ließ ihn fallen und zerrte ihn erneut hoch. Für einen
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