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2003 - Blockadegeschwader

Titel: 2003 - Blockadegeschwader
Autoren: Unbekannt
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auch eine Rolle, aber in den Führungsetagen war man vor allem der Meinung, daß das Aufpfropfen theoretischen Wissens nur dann wirkungsvoll sei, wenn die praktische Umsetzung damit Hand in Hand gehe. Einige von uns wurden allerdings vorab informiert. Stell dich also auf ermüdende Alarmübungen aller Art ein."
    „Und das mir!" sagte sie seufzend.
    K'Renzer sah sie fragend an.
    „Ich bin Morgenmuffel, im Privatleben ein Chaot reinsten Wassers und..." Sie brach mit einem weiteren Seufzer ab, fuhr dann nach einer Pause fort: „Nun ja, wenigstens von Positroniken und Syntroniken verstehe ich ein bißchen."
    „Dürfte wohl leicht untertrieben sein. Wenn den Buschtrommeln zu trauen ist, warst du maßgeblich bei der Entwicklung des K-Damms beteiligt. Kaum jemand kennt sich mit den hochkomplizierten Abschirmungsschichten so aus wie du. Du warst bei der Entwicklung der Kombination aus mehreren höhergeordneten Schutzfeldern und Materialschichten mit Howalgolnium-Dotierung, kryogekühlten Spezialkunststoffen und was weiß ich dabei."
    „Buschtrommeln?"
    „Urzeitlicher Kommunikator, angeblich von unseren primitiven Vorfahren verwendet. Rein akustische Übertragungsweise, du verstehst? Genau wie bei Gerüchten. Obwohl von denen ja behauptet wird, sie seien die einzig wirkliche Form von überlichtschneller Informationsübermittlung. Auch darauf solltest du dich einstellen: Bei den Raumern der ENTDECKER-Klasse, heißt es, habe man in bislang nicht gekanntem Ausmaß das Nebeneinander verschiedenster Technologien verwirklicht. Holooptische Systeme, Materieprojektionen und Prallfelder sind dezentral über das ganze Schiff verteilt und können je nach spezifischer Anforderung zum Einsatz kommen; alle Steuerungen sind in positronischsyntronischer Kombilösung ausgelegt."
    Rudo K'Renzer hob die Schultern, als wolle er sich für seinen Vortrag entschuldigen.
    „Hinzu kommen diverse rein mechanische Systeme, die sogar bei totalem Energieausfall noch ein Minimum des Betriebs sicherstellen - also hydraulische Notfall-Handkurbeln an sämtlichen Schotten, eine Notbeleuchtung auf der Basis selbstleuchtender Bakterienkulturen, kabelgebundene Kommunikationssysteme mit autarker Versorgung durch Kernzerfallsbatterien und chemische Wasserstoff-Brennstoffzellen und was der Dinge mehr sind. In regelmäßigen Abständen befinden sich hinter den Wandverkleidungen Notfallausrüstungen. Es sollen sogar Fackeln, Feuersteine und Zunder vorhanden sein."
    Sie starrte ihn an, bemerkte das verräterische Funkeln in seinen Augen und kicherte unterdrückt. Sein Ziel, ihre nervöse und verkrampfte Haltung zu entspannen, hatte er erreicht: Die Vorstellung, aus Feuersteinen an Bord eines High-Tech-Raumers Funken zu schlagen, hatte etwas ungemein Erheiterndes.
    Unterdessen näherte sich die Micro-Jet dem Nordwestrand des Mare Nectaris. So jedenfalls war das Gebiet genannt worden, bevor der Erdtrabant in eine technische Produktionsstätte nach dem seinerzeitigen Vorbild von Arkon III ausgebaut und umgewandelt wurde. Damals, vor Urzeiten, nachdem der heutige Resident mit einem wahrhaft primitiven Raketengeschoß den Mond erreicht hatte.
    Critta runzelte die Stirn und dachte ironisch: Benutzte man damals noch Feuersteine?
    Sie kannte die Bilder aus den Archiven NATHANS. Heute war von dem ehemaligen Krater Theophilus nichts mehr zu erkennen, auch nichts mehr von den terrassierten inneren Abhängen, die auf mehr als 5000 Meter über den Kraterboden angestiegen waren. Ursprünglich rund hundert Kilometer im Durchmesser groß, war der gesamte Innenbereich ausgebaut und in die Hauptwerft der ENTDECKER-Einheiten umgewandelt worden. In früheren Zeiten waren hier Ultraschlachtschiffe der Galaxisklasse produziert worden.
    Die scheinbar massive Metallfläche wurde nur am Rand von einigen naturbelassenen Felsspitzen gesäumt. Halbkugelig überwölbte eine bläulich flirrende Paratron-Energiekuppel das Areal, deren Bodenfläche einen Durchmesser von 150 Kilometern aufwies - das besagte jedenfalls die Ortungsanzeige, zu der Critta hinüberschielte.
    Rudo K'Renzer überließ die Einschleusungsprozedur dem Autopiloten und Werftleitstrahl, landete am Rand der Metallfläche nahe einer hundert Meter hohen Pfortenkuppel und wies auf die transparente Panzertroplon-Polkalotte. Beim Anflug hatte Critta die dort auf einer formenergetischen Tribüne Versammelten entdeckt - die Besatzung der LEIF ERIKSSON, zu der sie fortan ebenfalls gehörte. Die massive Gestalt Pearl TenWafers war
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