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199 - Das Monster aus dem Stein

199 - Das Monster aus dem Stein

Titel: 199 - Das Monster aus dem Stein
Autoren: A.F.Morland
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ein überquellender Aschenbecher, eine halbvolle Tasse Kaffee und eine leere Bierdose. Das Gehäuse des alten Fernsehapparats wurde von mehreren breiten Pflasterstreifen zusammengehalten…
    Wir waren in eine wahre Idylle geraten.
    »Weißt du, wie man das nennt?« fragte ich meinen Freund. »Einen organisch gewachsenen Sauhaufen.«
    Der Ex-Dämon schnüffelte in alle Ecken, aber er fand nichts. »Zwei Möglichkeiten«, sagte er schließlich. »Entweder wir warten hier auf Brack, oder wir kommen später noch mal wieder. Vielleicht kann uns der Fettkloß vom Waschtunnel die Namen einiger Brack-Freunde nennen. Brack könnte auch eine Freundin haben, an die er die Caggon-Connection weitergegeben hat.«
    Wir verließen die schäbige Behausung und stiegen wieder in den Landrover. Als ich den Motor startete, kam Brack in einem schwarzen Pajero die Straße heruntergerast. Ich erkannte seine Absicht sofort: Er wollte uns in den Abgrund rammen!
    ***
    Der nächste Tag war ein Sonntag, da fuhren die Quayles nicht zur Arbeit. Als sie sich um acht Uhr um den Frühstückstisch versammelten, war die Stimmung gedrückt. Normalerweise stänkerten sie sich gegenseitig an, flachsten und ließen derbe Sprüche vom Stapel, doch heute waren sie ruhig und beschäftigten sich in Gedanken mit Pete Mason, der unten am Flußufer in seinem feuchten Grab lag, und an Caggon, der sich irgendwo herumtrieb und vielleicht schon bald wieder zuschlagen würde.
    Obwohl Lambert Quayle das Monster noch nie gesehen hatte, war er in der Lage, es zu beschreiben, denn es gab Menschen, die Caggon begegnet waren und das überlebt hatten. Nun konnten sich auch seine Söhne den dämonischen Unhold vorstellen.
    Die Quayles hatten beschlossen, nur noch bewaffnet aus dem Haus zu gehen, und einer wollte nach Möglichkeit stets auf den anderen aufpassen, damit Caggon keinen von ihnen überraschen konnte.
    Lambert Quayle briet dicke Speckstreifen und schlug eine Menge Eier in die riesige Pfanne. Wer so schwer wie sie arbeitete, der brauchte auch die entsprechende Kraftnahrung. Murray stellte die Kaffeekanne auf den Tisch und setzte sich, als draußen ein Wagen ausrollte.
    Joe warf einen Blick aus dem Fenster. »Sheriff Masterson!« sagte er nervös.
    »Ganz ruhig, Kleiner«, beschwichtigte ihn Geoff.
    »Was sagen wir ihm?« fragte Joe.
    »Nichts«, antwortete Geoff. »Es wäre viel zu umständlich, Masterson begreiflich zu machen, warum wir Pete Mason selbst verscharrt haben. Das würde er nicht verstehen, deshalb ist es besser, den einfachen Weg zu beschreiten, damit Masterson uns auch folgen kann.«
    »Ihr laßt am besten mich mit ihm reden«, sagte Lambert Quayle und ging hinaus.
    Der weißhaarige Sheriff schob einen dicken Bauch vor sich her.
    »Guten Morgen, Sheriff.«
    »Mr. Quayle.«
    »Meine Söhne und ich sind gerade beim Frühstück. Sie können gern reinkommen und mitessen. Es ist genug da.«
    »Nein, nein«, wehrte der Sheriff ab. Er klopfte mit beiden Händen auf seinen Bauch. »Ich sollte mal für vierzig Tage in die Wüste gehen und fasten.«
    »Ach, ein Mann ohne Bauch ist ein Krüppel, sage ich immer.«
    »Ich werde nicht lange stören. Sie wissen doch, daß ein Langfinger die Gegend unsicher macht. Ich wollte nur mal fragen, ob der Kerl sich auch hier schon blicken ließ.«
    Lambert Quayle schüttelte den Kopf. »Wir haben niemanden gesehen, Sheriff.«
    »Kann nicht schaden, wenn ihr die Augen offenhaltet, damit ihr mir sofort Bescheid geben könnt, wenn der Typ auftaucht.«
    »Ich sage es meinen Söhnen.«
    »Falls Sie Geld und Wertgegenstände im Haus haben, sollten Sie sie gut verstecken.«
    »Der Kerl wird es nicht wagen, in unser Haus einzudringen.«
    Masterson lachte blechern. »Darauf würde ich mich an Ihrer Stelle nicht verlassen, Mr. Quayle. Diesem Burschen ist nichts heilig, und er hat vor niemandem Angst. Vergangenen Mittwoch hat er den Opferstock unserer Kirche aufgebrochen und restlos ausgeräumt. Seit gestern abend weiß ich, daß er Pete Mason heißt und in einer ganzen Reihe von Städten von der Polizei gesucht wird.«
    »Dann wünsche ich Ihnen, daß Sie ihn bald kriegen.«
    Sheriff Masterson grinste. »Würde mein Image mächtig aufpolieren.« Er wandte sich zum Gehen um. »Seien Sie wachsam, Mr. Quayle. Und rufen Sie mich an, sobald Ihnen eine verdächtige Person auffällt.«
    »Darauf können Sie sich verlassen. Ist ein gutes Gefühl zu wissen, daß der Arm des Gesetzes lang genug ist, um sogar bis zu uns zu reichen, Sheriff.«
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