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1984 - Yaronag

Titel: 1984 - Yaronag
Autoren: Unbekannt
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„Und wie finden wir die ausgebrochenen Guan a Var?"
    „Was wäre da noch?" fasste an seiner Stelle Myles Kantor nach. „Gibt es etwas, das wir wissen sollten?"
    „Allerdings." Icho Tolot erhob sich langsam, und jetzt wirkte er ungewohnt unruhig, beinahe nervös. „Es hat da einen kleinen Zwischenfall gegeben..."
     
    *
     
    Bericht Icho Tolots über den Flug der SHE'HUAN
     
    Rako Murdan platzte sichtlich aufgeregt in die Hauptleitzentrale der SHE'HUAN. Ihm folgte Epen Santrun, der es liebte, farbenprächtige Umhänge zu tragen und seinen Kopf mit einer grünen Kappe zu schmücken, die ihn noch größer erscheinen ließ, als er tatsächlich war. „Wir müssen endlich zu einer Einigung kommen", forderte Rako Murdan. „Wenn wir die nötige Hyperenergie für den Yaronag gewinnen wollen, dann müssen wir den Hyperzapfer der Nonggo Detail für Detail genau nachbauen. Die heutigen Tests werden beweisen, dass wir mit der von Ihnen gewählten Form nicht zurechtkommen."
    „Unsinn!" rief Epen Santrun und wandte sich dabei mir zu, als sei ich es, der ihn zum wissenschaftlichen Streit herausgefordert hatte. „Gar nichts können Sie beweisen. Der von Ihnen geforderte Aufwand ist lediglich zeitraubend und vollkommen unnötig. Wir können wertvolle Zeit gewinnen, indem wir einfach die bewährten und in Bausätzen vorliegenden Hypertrops verwenden. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Tests wesentlich erfolgreicher sein werden als die bisherigen, sollten wir denn in der Lage sein, sie überhaupt durchzuführen."
    Ich hörte mir natürlich die Argumente Rako Murdans an. Er war ein Perfektionist, der es buchstäblich als Sakrileg ansah, wenn wir von den Originalplänen der Nonggo abwichen. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätten wir eine Konstruktion geschaffen, die selbst von den Nonggo - hätten sie sie denn begutachten können - nicht vom Original zu unterscheiden gewesen wäre. Ich setzte ihm auseinander, dass es uns nicht darauf ankommen könne, eine möglichst perfekte Kopie zu schaffen, sondern die benötigte Hyperenergie für den Yaronag zu erzeugen, auf welchem Wege und mit welchen Mitteln auch immer.
    Er wehrte sich gegen die Ansicht. Während der Streit auszuufern drohte, näherte sich das eiförmige Ding der SHE'HUAN mit hoher Geschwindigkeit.
    Nun machten die syntronischen Optiken filigrane Zeichnungen auf seiner Außenhaut aus. Sie schimmerten golden und sahen aus wie Intarsien.
    Das Gefühl des Unbehagens wuchs in meinem Ordinärhirn.
    Ich fragte mich, was das für ein Objekt war, dem wir begegnet waren, und ob wir unter diesen Umständen verantworten konnten, mit den Tests zu beginnen.
    Ingga Modd, der für Funk und Ortung verantwortlich war, versuchte, Verbindung mit dem Ei aufzunehmen.
    Er sandte Signale in allen nur erdenklichen Sprachen aus, die im Syntron gespeichert waren, und versuchte es schließlich gar mit morseähnlichen Impulsen. Vergeblich. Das Ei antwortete nicht, und nichts an seinem Äußeren deutete darauf hin, dass es überhaupt etwas von den Signalen wahrnahm.
    Ich beschloss, vorsichtig zu sein. „Schutzschirme aufbauen!" befahl ich. Dabei dachte ich weniger an die mir anvertrauten Haluter als vielmehr an den Yaronag, der auf keinen Fall beeinträchtigt werden durfte. „Lächerlich!" knurrte Warthan Gronyt, führte meine Anweisung jedoch aus. Er kleidete sich mit einer leuchtend gelben Bluse und Pluderhosen, die in meinen Augen ausgesprochen lächerlich aussahen und seiner Würde nicht gerecht wurden. Am Handgelenk seines rechten Laufarmes schimmerte ein Diamant von beeindruckender Größe. „Kennen Sie eigentlich das Präludium Nummer 1010 Melodia des Epsalers Haugen Thrass?" In unnachahmlicher Weise pfiff er einige Takte des erwähnten Werkes durch seine Zähne, als gäbe es keine anderen Probleme. Dabei dirigierte er Musiker, die nur in seiner Phantasie existierten. „Mich interessiert nur das Ding da draußen", fuhr ich ihn an und zeigte auf das Objekt, das sich allzu deutlich in den Holos abzeichnete. „Es kann uns auf keinen Fall schaden", winkte er ab und pfiff weiter.
    Er irrte sich, denn als das eierschalenähnliche Gebilde unsere Prallschirme erreichte, die ich für ausreichend gehalten hatte, flog es glatt hindurch, so als ob sie überhaupt nicht existierten. Im gleichen Moment meldete Summag Arkad einen kurzfristigen geringen Energieabfall in den Schirmen und stellte gleich darauf fest, dass das seltsame Ding um den gleichen Faktor an Energie gewonnen hatte. „Es hat
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