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1983 - Der Sonnentod

Titel: 1983 - Der Sonnentod
Autoren: Unbekannt
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Galaktiker, die Veränderungen ausgelöst haben, die Eleprysi zur Zeit durchläuft. Also haben wir zwei Möglichkeiten: Entweder wir holen Atlan von der HEDO RU GIOR und evakuieren so viele Eingeborene des Planeten Holter wie möglich, bevor die Sonne zum Roten Riesen wird ...
    oder wir verhindern, daß es überhaupt dazu kommt."
    Ich hob die Hand. „Wir dürfen eins nicht vergessen: Uns bleibt längst nicht mehr so viel Zeit, wie man aus deinen Worten schließen könnte, Myles Kantor. Die Planeten von Eleprysi werden schon längst verbrannt sein, bevor die Sonne sich bis zu ihrer Umlaufbahn ausgedehnt hat. Das Leben auf diesen Welten ist von dem Augenblick an akut gefährdet, in dem das Helium-Brennen eingesetzt hat. Von diesem Zeitpunkt an beginnen die Temperaturen auf diesen Welten gefährlich zu steigen.
    Bei den nächsten Pulsationen wird Eleprysi solch eine Hitze ausstrahlen, daß die Atmosphären der fünf sonnennächsten Planeten verbrennen und sämtliche Schiffe im Raum zwischen ihnen vernichtet werden. Wir müssen Atlan und seine Leute so schnell wie möglich aus dem Eleprysi-System holen, oder sie sind verloren."
     
    *
     
    Gerenger: Bericht 17. März 1291 NGZ „Tekener ...",murmelte ich. „Dafür maßt du büßen ..."
    Ronald Tekener trug genauso viel Schuld an unserem Schicksal, an den unerträglichen Schmerzen, die ich seltsamerweise verspürte, wie Dro ga Dremm!
    Der Seniler war auf der HEDO RU GIOR gewesen, während des Unternehmens Propaganda. Der oberste Scoctore der Tazolen war ihm nach dem Mordversuch an seinem Vorgänger ausgeliefert gewesen.
    Paralysiert hatte er vor dem Unsterblichen gelegen. Ich hatte es als Besatzungsmitglied der ANUBIS selbst beobachtet!
    Tekener hätte nur abdrücken müssen oder ihn zumindest gefangennehmen können. Doch aus irgendeinem Grund hatte er darauf verzichtet. Und nun ... nun hatte Dro ga Dremm uns praktisch zum Tode verurteilt.
    „Unsinn", sagte eine Stimme durch die roten, wogenden Schwaden, die ausschließlich mein Blickfeld bildeten. „Wäre Dro ga Dremm nicht mehr höchster Scoctore, hätte sein Nachfolger genauso gehandelt."
    Das grelle Wabern wurde schwächer, wich zurück, und ein Kopf schälte sich aus dem Nebel. Ich erkannte ihn sofort: schulterlanges, weißblondes Haar, rötliche, leicht tränende Augen. Die linke Gesichtshälfte war angeschwollen und schillerte in allen Farben des Regenbogens.
    Atlan. Mein Vorbild, der Unsterbliche, dem ich nacheifern wollte. Wegen dem ich mich als Kadett verpflichtet hatte.
    Wegen dem ich nun wahrscheinlich jämmerlich krepieren würde. Das reinste Wunder, daß ich noch nicht krepiert war ...
    Er war hochgradig aufgewühlt, das verrieten die Tränen.
    Dann zog sich das brennende Flimmern vor meinen Augen zusammen und vereinigte sich zu einem Punkt außerhalb meines Sichtbereichs. Irgendwo unterhalb der linken Schulter ... Ich spürte, wie mir erneut kalter Schweiß ausbrach. Solche Schmerzen hatte ich noch nie ertragen müssen. Es war, als hätte jemand ein Messer in meinen Arm gerammt und würde es nun unablässig drehen, um die zerfetzten Nerven, Sehnen und Muskeln weiterhin zu malträtieren.
    Atlan kniete neben mir nieder, legte mir vorsichtig einen Arm um die rechte Schulter und drückte mich am Rücken hoch, bis ich aufrecht saß. Obwohl ich es nicht für möglich gehalten hätte, steigerte der Schmerz sich noch einmal bis ins schier Unerträgliche, und mir schossen Tränen in die Augen, über die sich wieder flackernde rote Schleier gelegt hatten.
    „Ganz vorsichtig", sagte der Arkonide. „Dein linker Arm ist gebrochen. Zweimal. Arien von Shabon hat ihn geschient und verbunden, aber ohne Instrumente und Medikamente ..."
    „... werde ich die Schmerzen wohl ertragen müssen ..." Ich versuchte zu lächeln, doch an Atlans besorgtem Blick erkannte ich, daß es mir gründlich mißlang. „Wo bin ich?"
    „Wir haben auf dem vierten Planeten eine Notlandung gebaut. Auf Holter. Und wir müssen schnell weg von der Absturzstelle. Kannst du gehen?"
    Ich konnte noch nicht einmal stehen, geschweige denn einen Fuß vor den anderen setzen. „Warum?" flüsterte ich heiser. „Warum warten wir nicht einfach hier, bis man uns findet?"
    Der Unsterbliche hatte seinen Griff beibehalten, schob mich hoch und hielt mich dann fest, bis das schier Unmögliche vollbracht war: Ich stand auf eigenen Füßen, unsicher und schwankend zwar, aber immerhin.
    „Die Tazolen haben natürlich verfolgt, daß wir auf Holter abgestürzt
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