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1981 - Richard

1981 - Richard

Titel: 1981 - Richard
Autoren: Alexander Zeram
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dem Thema schon durch. Na gut, wir werden sehen. Für morgen Nachmittag habe ich jedenfalls etwas Besonderes und es wird dich überhaupt nicht anstrengen. Warst du schon einmal in einem Wellnesstempel?«
    Florence schüttelte den Kopf. Sie waren inzwischen losgegangen. Sie schoben den Trolly in Richtung Ausgang. Colette ging neben ihr und erzählte weiter.
    »Ich mache es seit einigen Monaten, es ist herrlich. Massagen und kalte und heiße Bäder und noch einiges mehr. Nur die Sauna ist nichts für mich. Ich habe es zweimal probiert. Am schönsten ist der Ruheraum, einfach nur hinlegen und keiner stört dich mehr. Man muss sich natürlich schon einen Nachmittag frei nehmen. Einmal im Monat gehe ich hin, wenn ich es schaffe auch zweimal.«
    Colette hatte den Wagen direkt neben dem Flughafengebäude abgestellt. Eine Politesse überprüfte bereits die Fahrzeuge, die auf dem Parkstreifen standen.
    »Lass uns schnell machen«, flüsterte sie Florence zu. »Ich habe zwar einen Parkschein, aber der dürfte mittlerweile abgelaufen sein. Simon hat kein Verständnis für Knöllchen.«
    Colette öffnete die Heckklappe des Kombis und sie wuchteten gemeinsam die beiden Koffer in den Wagen. Die Reisetasche schob Florence auf die Rücksitzbank. Die Politesse schrieb gerade eine Anzeige für einen Opel, der unmittelbar hinter ihnen parkte. Noch bevor sie damit fertig war, fuhr Colette aus der Parklücke und entkam noch rechtzeitig.
    »Marc ist heute gleich nach der Schule bei seinen Großeltern«, erklärte sie. »Mein Schwiegervater holt ihn ab. Wir laden eben schnell aus und dann geht es gleich weiter, in die Stadt, zum Kaffeetrinken.«
    Florence nickte zustimmend. Die Fahrt nach München-Forstenried dauerte fast eine Dreiviertelstunde, dafür wohnten die Halters aber auch im Grünen. Die beiden Frauen trugen die Koffer ins Haus und ließen sie erst einmal in der Diele stehen.
    »Simon soll sie dir auf dein Zimmer bringen, wenn er heute Abend kommt. Ich werde ihm einen Zettel hinlegen.«
    »Die Tasche bringe ich gleich hinauf«, sagte Florence. »Dann kann ich mich eben noch frisch machen. Die Zeit haben wir doch, oder?«
    »Mach ganz in Ruhe«, erwiderte Colette. »Ich will auch noch einmal nach oben ins Bad.
    Sie gingen die Treppe hinauf, in den ersten Stock. Florence kannte sich im Hause der Halters aus. Bei ihren Besuchen hatte sie immer dasselbe Gästezimmer. Es lag über der angebauten Garage und hatte sogar ein eigenes Bad.
    Ein halbe Stunde später saßen die beiden Frauen schon wieder im Auto und fuhren in Richtung Innenstadt. Colette hatte ein Lieblingscafé am Odeonsplatz. Sie parkten in einer Seitenstraße auf einem Garagenhof, nur wenige Meter von dem Lokal entfernt. Der Parkplatz gehörte Freunden und Colette konnte ihn manchmal tagsüber nutzen. Florence kannte das Café bereits. Sie war bei ihren Besuchen in München mehrmals mit Colette dort gewesen. Sie fanden auch wieder einen Tisch am Fenster, direkt zum Odeonsplatz hin. Das Café war zu dieser Tageszeit schon gut besucht, trotzdem kam die Bedienung sofort und nahm ihre Bestellung auf.
    »Es ist noch etwas kalt zu dieser Jahreszeit«, sagte Colette. »Im Sommer kann man so schön draußen auf dem Platz sitzen. Ich weiß gar nicht, warst du jemals im Sommer hier bei mir in München?«
    Florence überlegte. »Ich weiß, dass wir einmal mit Simon im Englischen Garten waren und wir haben garantiert in einem Bierlokal draußen gesessen. Ich weiß aber nicht mehr, wie lange das schon her ist. Wir haben dieses Weizenbier getrunken, das es doch tatsächlich auch in einigen Hotels auf Tahiti gibt. Ich habe es letztes Jahr gesehen und konnte es kaum glauben.«
    »Und hast du es probiert?«, fragte Colette erstaunt.
    Florence schüttelte den Kopf. »Ich trinke eigentlich kein Bier und bayerisches Bier trinke ich dann auch nur hier in München oder eben in Deutschland, ich finde, das passt besser zusammen.«
    Colette stimmte ihr zu. Der Kaffee und zwei große Stücke Erdbeertorte wurden gebracht. Die Frauen hatten sich extra Vollmilch und keine Kondensmilch für ihren Kaffee bestellt. Sie schenkten sich selber ein und genossen den ersten Schluck.
    »Was macht die Schule?«, fragte Florence.
    »Es ist keine Schule, es ist eine Akademie, eine internationale Wirtschaftsakademie«, antwortete Colette betont.
    »Oh, entschuldige, natürlich, eine Wirtschaftsakademie.« Sie lachten. »Und, was ist nun damit, gibst du noch Unterricht?«
    »Ja und es macht wirklich Spaß. Die
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