Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1981 - Offensive der Algioten

Titel: 1981 - Offensive der Algioten
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Siganese schickte Signale. .
    Zwei Minuten später standen die beiden ungleichen Männer an einem Geländer und starrten auf den Dachgarten hinab. Außer Anschoruk in seiner Admiralsuniform war weit und breit kein Lebewesen zu sehen.
    Der Admiral hatte seine Gebete eingestellt, rührte sich aber nicht vom Fleck.
    Die beiden heimlichen Beobachter berieten sich. Ross verschwand wieder in der Brusttasche des Oxtorners, und Massall schaltete den Deflektor ein. Unsichtbar schwebten sie zusammen mit dem Okrill zum gegenüberliegenden Ende des Dachgartens.
    Dort entließ Denor das Tier aus dem Traktorfeld und deutete auf den Wlatschiden, der zwischen den Büschen und Sträuchern zu erkennen war. „Geh hin zu ihm! Bedrohe ihn und mache ihn so mürbe, daß er hinterher die Wahrheit sagt."
    Tarlan schaute seinen Schützling aus großen, klugen Augen an. Obwohl Denor genau wußte, daß es unmöglich war, gewann er den Eindruck, als habe der Okrill ihn Wort für Wort verstanden. Nein, redete er sich ein. Die empathische Verbindung zwischen uns ist gut ausgeprägt. Aber es ist keine Telepathie im Spiel.
    Tarlan wußte dennoch genau, worum es ging. An dieser Tatsache gab es nichts zu deuteln.
    Lautlos setzte sich der Okrill in Bewegung. Denor folgte ihm langsam und achtete darauf, daß er selbst nicht mit Ästen oder Zweigen in Berührung kam. Die Bewegungen und auch die Störungen im Deflektorfeld hätten ihn verraten.
    Bis auf zehn Meter schlich sich Tarlan an den Admiral heran. Einen kurzen Augenblick verharrte das Tier in der Deckung eines riesigen Blumenkübels, ehe es hinaus ins Sonnenlicht trat und dort reglos stehenblieb.
    Admiral Anschoruk brauchte bald eine Minute, ehe er das Tier entdeckte. Der Kopf des Wlatschiden ruckte hoch. Er holte geräuschvoll Luft und sprang auf.
    Deutlich sichtbar rang er mit der Fassung, Einen Augenblick lang schien es, als :wolle er wegrennen. Aber irgend etwas hielt ihn an der Stelle.
    Auge in Auge standen sie sich gegenüber. Anschoruk hatte den Okrill noch nie gesehen.
    Er mußte ihn für ein Tier Chattagos halten, das sich hierher verirrt hatte.
    Tarlan stieß ein leises Zischen aus und ließ seine Zunge vorschnellen. Die Kopfhaare des Admirals stellten sich senkrecht auf, der Gesichtsflaum fing an zu beben.
    Anschoruk wollte zurückweichen, aber da waren die Bank und der dichte Vorhang aus Pflanzen dahinter.
    Der Okrill machte zwei Schritte vorwärts. Der Admiral zitterte am ganzen Körper. Er stand Todesängste aus, Unter normalen Umständen hätte er bestimmt seine Dienstwaffe benutzt. Aber Tarlan zwang ihn in seinen Bann.
    Denor wollte bereits eingreifen, quasi' aus dem Nichts heraus Fragen an ihn stellen und ihn zwingen, die Wahrheit zu sagen.
    Es kam anders. Anschoruk gab ein heiseres Bellen von sich und stürzte zu Boden. Sein Körper wand sich in einem epileptischen Krampf. Handballen und Fersen trommelten auf den Boden. Der Wlatschide keuchte und spuckte Speichel aus.
    Tarlan rührte sich nicht. Starr hielt er seinen Blick auf den Liegenden gerichtet.
    Anschoruk vermochte trotz des Sturzes nicht, diesem Blick auszuweichen: Wie hypnotisiert lag er da.
    Der Admiral verdrehte die Augen. Der Kopf sank zur Seite, der Körper entspannte sich. Anschoruk hatte das Bewußtsein verloren.
    Der Oxtorner schaltete den Deflektor ab und das Funkgerät ein. Er rief nach einem Medoteam und gab seinen Standort durch. „Puh", machte Domino Ross und kletterte aus der Brusttasche. „Das hätte ins Auge gehen können."
    Denor sah die andere Seite des Problems, das sie mit dem Admiral hatten. „Wenn er tot wäre, könnte er sein Volk nicht mehr verraten. Wir werden Ganzetta bitten, daß Anschoruk rund um die Uhr bewacht wird."
    Die Meldung erreichte die URANIA kurz nach Mitternacht. Der Servo riß Denor Massall mit lautem Getöse aus dem Schlaf. „Admiral Anschoruk ist ausgebrochen."
    Mit einem Satz kam der Oxtorner auf die Beine. Tarlan öffnete ein Auge und warf ihm einen skeptischen Blick zu. „Du bleibst hier", sagte Denor zu dem Okrill und zog sich hastig an.
    Noch während er in die Stiefel schlüpfte und den Einsatzgürtel umschnallte, war er schon halb draußen im Korridor.
    Domino Ross meldete sich über Funk. „Ich stecke im Gitterrost meines Bettes fest", sagte der Siganese. „Das Schicksal ist anscheinend gegen mich."
    „Dann schlaf weiter!"
    Massall orderte einen Gleiter und rannte zur nächsten Schleuse. Im fliegenden Wechsel warf er sich in die wartende Maschine und dirigierte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher